SC Paderborn: Pokalabend erinnert an glanzvolle Tage
Flutlicht, ein ausverkauftes Stadion und eine beeindruckende Choreo: Das waren die Rahmenbedingungen beim DFB-Pokalspiel des SC Paderborn gegen den VfL Bochum am Dienstagabend. Der Auftritt des Drittliga-Tabellenführers erinnerte dabei an glanzvolle Tage.
Beeindruckender Auftritt
Der Werdegang des SC Paderborn in den vergangenen Monaten liest sich wie ein Märchen. Im Mai noch sportlich in der Bedeutungslosigkeit verschwunden, thronen die Ostwestfalen nach 13 Spieltagen souverän an der Tabellenspitze der 3. Liga, bieten berauschenden Offensivfußball, brechen einen Rekord nach dem anderen und stehen nun erstmals seit 2004 wieder im Achtelfinale des DFB-Pokals. Einer große Überraschung oder gar einer Sensation, wie einige Medien titelten, kam der 2:0-Sieg gegen den VfL Bochum am Dienstagabend zwar nicht gleich, die Art und Weise aber beeindruckte.
Vom Anpfiff weg brannte der SCP – wie zuvor die Fans – ein Feuerwerk ab und brachte das Stadion mit dem frühen 1:0 nach nur sieben Minuten zum Beben. Gegen den Zweitligisten war zu keinem Zeitpunkt ein Klassenunterschied zu erkennen. Vor allem das pfeilschnelle Offensivspiel der Blau-Schwarzen stellte den VfL immer wieder vor Probleme, auch mit dem für einen Drittligisten ungewöhnlich hohen Pressing kam Bochum kaum zurecht. Und was die Leidenschaft anging, da waren die Ostwestfalen dem Ruhrpott-Verein an diesem Dienstagabend ebenfalls deutlich voraus. So sprühte die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart nur so vor Einsatzwille und gewann deutlich mehr Zweikämpfe als der VfL.
Paderborn blickt glänzender Zukunft entgegen
Insgesamt erinnerte der 2:0-Erfolg an alte und glanzvolle Tage des SC Paderborn. Es war genau der frische, leidenschaftliche und vor allem begeisternde Auftritt, mit dem die Ostwestfalen zwischen 2009 und 2014 in der 2. Liga und in der Saison 2014/15 sogar in der Bundesliga für Aufsehen gesorgt hatten. Die Kulisse, die Choreo und der Jubel auf den Rängen nach den beiden Toren am Dienstagabend rundeten das Bild ab. Viele der 13.000 SCP-Fans dürfte nach dem Spiel Tränen in den Augen gehabt haben. Nach all den peinlichen Auftritten und den zahlreichen Rückschlägen nach dem Bundesliga-Abstieg ist klar: "Der SCP ist wieder da", wie es nach Abpfiff durch das Stadion schallte. Und klar ist auch: Das Team von Steffen Baumgart, der 21 (!) von 25 Pflichtspielen gewan, hat Zukunft.
Mit Robin Krauße (2021) und Sebastian Schonlau (2020) verlängerten zwei Leistungsträger ihre Verträge zuletzt langfristig, am Dienstag zog Top-Torjäger Sven Michel überraschend nach und unterschrieb ebenfalls für drei (!) weitere Jahre – entsprechend euphorisch wurde der 27-Jährige am Abend gefeiert. Der junge von SCP-Ikone Markus Krösche zusammengestellte Kader hat eine Perspektive und ist sowohl in der Spitze (Michel, Srbeny, Wassey, Antwi-Adjej, Krauße, Zingerle, Zolinski) als auch in der Breite (Ritter, Stingl, Ratajczak, Soyak) hervorragend besetzt. Längst ist die Rückkehr in die 2. Bundesliga nicht mehr unrealistisch – und das, obwohl der SC Paderborn noch im Mai für drei Wochen Viertligist war. Und so deutet vieles darauf hin, dass es in Zukunft wieder vermehrt glanzvolle Tage in Paderborn geben wird – so wie am Dienstag.