SC Paderborn: Nächster Rückschlag und neuer Negativrekord
Zweitliga-Absteiger SC Paderborn bleibt im Tief: Nach drei Niederlagen aus den bisherigen vier Liga-Spielen ging am Montagabend auch das Pokalspiel gegen Sandhausen verloren. Erneut war der SCP zwar über weite Strecken das bessere Team, kassierte aber erneut den Last-Minute-K.o. Ganz nebenbei wurde auch noch ein neuer Negativrekord aufgestellt.
Weniger Fans kamen seit 2008 nie
Lediglich 4.436 Zuschauer fanden sich am Montag in der Benteler-Arena ein, um die Partie gegen den Zweitligisten im Stadion zu verfolgen. Noch nie zog ein Pflichtspiel des SCP im 2008 eröffneten Stadion weniger Fans an. Zum Vergleich: Der bisherige Negativrekord – bezeichnenderweise vom 23. August 2008 – wurde um 47 Fans unterboten. Und die, die am Montag dennoch kamen, waren nach Abpfiff mal wieder enttäuscht. Zwar boten die Ostwestfalen gegen den Zweitligisten kein schlechtes Spiel und hatten sogar die besseren Chancen, doch am Ende stand – genau wie eine Woche zuvor gegen Bremen II – eine 1:2-Niederlage auf der Anzeigentafel. Und genau wie beim Spiel gegen Bremen kassierte der SCP den Knock-Out durch einen Freistoß in der Nachspielzeit.
Müller: "Wahnsinnig stolz auf die Mannschaft"
Entsprechend bedient war nach Spielende auch Trainer René Müller, betonte auf der Pressekonferenz aber auch: "Wir als Trainerteam sind wahnsinnig stolz auf die Mannschaft. Sie hat ab der 1. Minute einen hohen Aufwand betrieben und mit gutem Stellungsspiel überzeugt." Der Kampf und der Einsatz stimmten durchaus, das Endergebnis zum wiederholten Male allerdings nicht. Ärgerlich war zudem, dass Sandhausen in der 17. Minute einen höchst fragwürdigen Elfmeter zugesprochen bekam und dadurch mit 1:0 in Führung ging. Überhaupt hatte Schiedsrichter Martin Petersen eine kleinliche Linie und pfiff diverse Zweikämpfe ab. Doch nicht nur der Unparteiische, sondern auch Trainer Müller stand nach Abpfiff in der Kritik der Fans.
Auswechslungen erneut in der Kritik
Vor allem sein Doppelwechsel in der Nachspielzeit, als Sandhausen gerade in Führung gegangen war, traf auf Unverständnis, nahm er damit doch für den Gegner Zeit von der Uhr. Gegen Bremen II hatte Müller noch auf einen späten Wechsel verzichtet. Auch die Tatsache, dass 42-Jährige nach 76 Minuten – genau wie gegen Werder – wieder einen Abwehrspieler (Herzenbruch) für Flügelspieler Vucinovic brachte, konnten viele Anhänger nicht nachvollziehen. Der Grund liegt jedoch auf der Hand: es fehlen die Alternativen auf der Bank. Nicht nur deswegen wird der SC Paderborn wohl noch mal auf dem Transfermarkt aktiv werden. Denn derzeit gehören gerade einmal 15 einsatzfähige Akteure mit Profierfahrung zum Kader, darunter lediglich ein echter Stürmer. Besonders bitter: Die Prämien für das Erreichen der zweiten Pokalrunde hätte Paderborn in neue Spieler investieren können. Nun müssen aus dem bisherigen Etat Mittel freigesetzt werden, um den nach wie vor anhaltenden Abwärtstrend zu stoppen. Sportlich besteht die nächste Chance dazu am Samstag in Wiesbaden. Die Hessen haben derzeit jedoch einen Lauf und sind seit drei Spielen ohne Gegentor. In Paderborn ist man von einer solchen Bilanz derzeit weit entfernt.