SC Paderborn: Das Stadion leer gespielt

Einen Zuschauerschnitt von 7.500 hatte der SC Paderborn vor der Saison angepeilt, bislang fanden sich im Schnitt jedoch lediglich 4.800 Fans in der Benteler-Arena ein. Beim Spiel gegen Aalen waren es derer sogar nur 3.500 – der schlechteste Wert seit über elf Jahren. Der SCP hat das Stadion sukzessive leer gespielt.

Hype in der Bundesliga, Tristesse in Liga 3

Noch vor zwei Jahren konnten sich die Ostwestfalen vor Ticket-Anfragen kaum retten, alle 17 Heimspiele der Bundesliga-Saison 2014/15 waren im Heimbereich mit etwa 13.000 Zuschauern restlos ausverkauft. Nur für jeweils wenige Minuten war eine kleine Menge an Restkarten im Vorverkauf erhältlich, danach ging – auch angesichts von 11.000 Dauerkarten – nichts mehr. Die Realität im November 2016 sieht anders aus: Gerade einmal 2.400 Karten hatte der SCP vor dem vergangenen Heimspiel gegen Aalen abgesetzt, genau 3.526 waren es am Ende – auch aufgrund eines Boykotts. Noch nie haben die Ostwestfalen ein Pflichtspiel in der Benteler-Arena vor so wenigen Zuschauern ausgetragen, selbst Testspiele lockten in den vergangenen Jahren teilweise mehr Fans an. Um eine ähnlich schwache Zuschauerzahl bei einem Liga-Heimspiel des SCP zu finden, muss man schon weit zurückschauen: Am 16. April 2005 konnten sich gegen die U23 von Borussia Dortmund in der damals noch drittklassigen Regionalliga lediglich 2.451 Fans für die Partie im Hermann-Löns-Stadion begeistern – über 4.200 Tage ist das her.

Vielschichtige Gründe

Die Gründe für das geschwundene Interesse liegen auf der Hand. Zum einen schlägt der direkte Durchmarsch von der Bundesliga in die 3. Liga zu Buche, zum anderen trägt die bislang enttäuschenden Saison (Platz 16) ihren Teil bei. "Wir müssen in Vorleistung treten", hatte Cheftrainer René Müller vor dem Spiel gegen Aalen betont. Das spätere 0:0 löste allerdings keine Euphorie aus. Ohnehin blickt der SC Paderborn auf eine desaströse Heimbilanz: Seit dem Abstieg aus der Bundesliga behielten die Schwarz-Blauen nur in vier von 24 Partien alle drei Punkte im eigenen Stadion – und spielten es somit leer. Im Schnitt gewann Paderborn nur jedes sechste Heimspiel. Auch in dieser Saison konnten die Ostwestfalen vor heimischer Kulisse in sieben Partien erst zwei Mal gewinnen. Weitere Gründe für den bislang schwachen Zuschauerschnitt sind die im Liga-Vergleich hohen Eintrittspreise, der Tageskassen-Zuschlag von 1,50 Euro pro Ticket und die allgemein schlechte Stimmung rund um den Verein. Bis der SCP wieder einen Zuschauerschnitt von 7.500 erreichen kann, wird es wohl dauern.

 

   
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