SC Paderborn: Abstieg ist nur einmal im Jahr
Der tiefe Fall des SC Paderborn geht auch nach dem 17. Spieltag weiter, ein Ende ist nicht abzusehen. Nach der 0:3-Pleite in Zwickau bleibt der Bundesliga-Aufsteiger von 2014 auf einem Abstiegsplatz und liegt nun sogar schon einen Punkt hinter dem rettenden Ufer. Es droht tatsächlich der dritte Abstieg in Folge. Ein Kommentar.
"Zwickau hat uns über 90 Minuten gezeigt, wie Abstiegskampf funktioniert"
Dass es beim SCP seit Monaten kontinuierlich bergab geht, ist bekannt – auch die Gründe für den steilen Abwärtstrend sind ausreichend angesprochen worden. Somit war die Überraschung auch nicht sonderlich groß, dass Paderborn am Samstag mal wieder als Verlierer vom Platz gegangen ist. Neun Niederlagen und 35 Gegentore in 17 Partien sprechen eine eindeutige Sprache, die bei den Spielern aber nach wie vor nicht angekommen zu sein scheint. "Zwickau hat uns über 90 Minuten gezeigt, wie Abstiegskampf funktioniert", musste Interimstrainer Florian Fulland auf der Pressekonferenz nach Abpfiff eingestehen. Und in der Tat wurde Paderborn erneut vorgeführt, kassierte im dritten Spiel gegen einen Aufsteiger die Gegentore zehn bis zwölf. Im Gegenzug erzielten die Ostwestfalen nicht einen einzigen Treffer gegen die Teams, die in der letzten Saison noch in der Regionalliga spielten. Allein diese Tatsache zeigt, dass die Mannschaft in der 3. Liga überhaupt noch nicht angekommen ist. Und bedenkt man, dass die Aufsteiger gegen den Sportclub insgesamt noch acht Mal am Aluminium scheiterten, wird klar: Der SCP steuert auf den dritten Abstieg in Folge hin. Es wäre wohl ein Novum im deutschen Profifußball. Längst hagelt es in den sozialen Netzwerken Hohn und Spott seitens der eigenen Anhänger, viele flüchten sie in Selbstironie.
Eine richtungsweisende Woche
Wie der Super-GAU verhindert werden soll? Das ist noch vollkommen offen. Klar ist aber: Die kommende Woche wird richtungsweisend, denn bis zum 9. Dezember müssen die Ostwestfalen einen neuen Cheftrainer verpflichtet haben. Möglichst einen, der die über weite Strecken der bisherigen Saison lustlos wirkende Mannschaft wieder in die Spur bringt und endlich das auf dem Papier vorhandene Potential abruft. Außerdem wird sich Ex-Präsident Wilfried Finke wieder in den Verein einbringen müssen. Auch wenn der Möbel-Unternehmer in der letzten Saison mit einigen Fehlentscheidungen zum Abstieg in die 3. Liga beigetragen hat, ist der 65-Jährige momentan der einzige, der das Ruder wieder herumreißen könnte. Ohnehin wird Finke nach 19 Jahren als Präsident und dem sensationellen Aufstieg in die Bundesliga nicht tatenlos mit ansehen, wie der SC Paderborn in der endgültigen Versenkung verschwindet. Viel Zeit bleibt allerdings nicht mehr. Und die kommenden Aufgaben gegen Münster und Osnabrück werden wahrlich nicht einfach, es droht ein Überwintern im Keller. Die positive Nachricht für die Fans in diesen Tagen: Abstieg ist nur einmal im Jahr!
