Sandhausen weiterhin deutlich vom Aufstieg entfernt
Es war nicht gerade herbstliches Traumwetter, als wir am Samstag in Wiesbaden angekommen sind. Nichts desto trotz wollten Mannschaft und Fans alles geben um mindestens einen Zähler gegen die starken Wiesbadener zu holen. Gas gaben die Fans im Gegensatz zu den Heimpartien bereits beim Aufwärmen unseres Keepers Freddi ‚the tanker‘ Löhe. Warum ‚the tanker‘? Nunja im Anbetracht dessen, dass er mit den Zusprüchen der Fans wohl noch etwas Selbstbewusstsein getankt hat, haben wir beschlossen ihm diesen Spitznamen zu geben. Das würde keine leichte Partie gegen den Tabellenfünften geben, zumal vier altbekannte Gesichter in der Startformation des SVWW standen.
Unter anderem Publikumsliebling Alf Mintzel, der von unseren Fans gefeiert wurde, als wäre er noch einer von uns. Ebenso, wie auch Ex-Keeper Michael Gurski seinen Applaus von den Sandhäusern bekam, den er nach dem Spiel mit seinem Trikot belohnte. In der Startelf von Pavel Dotchev fand anstelle von Michael Stickel, der gegen Bayerns Amateure seine vorige gute Form leider nicht bestätigen konnte, diesmal Florian Tausendpfund seinen Platz. Aber, dass dies nun die endgültige Formation sein wird, wage ich zu bezweifeln. Ich gehe davon aus, Sandhausens neuer Trainer wird auch noch dem ein oder anderen, bisher weniger Eingesetzten, die Chance geben sich zu beweisen. David Ulm musste verletzungsbedingt passen.
Die erste Halbzeit zog recht ausgeglichen ins Land, Wehen hatte zwar einen Tick mehr Chancen, war jedoch nicht zwingend besser als Sandhausen, somit verließen die Spieler mit einem gerechten 0:0 den Platz gen Kabine. In der zweiten Hälfte vergaßen die Kurpfälzer leider jeglichen Torhunger in der Kabine. Somit war Wehen ständig am Drücker. Der zuvor noch gefeierte Neu-Wiesbadener Alf Mintzel fiel nach knapp 10 Minuten zu Boden und musste, wie schon letzte Saison im Brita Stadion, vorzeitig verletzt ausgewechselt werden. Damals noch im Sandhäuser Trikot brachte die Auswechslung auch diesmal keine positive Wende. Im Gegenteil, der Sekunden zuvor eingewechselte Bohl reichte Lanzaat den Treffer zur 1:0 Führung für die Gastgeber auf dem Silbertablett. Zu diesem Zeitpunkt ging die Führung der Hausherren allerdings verdientermaßen von statten.
Sandhausen war nach dem Gegentreffer nun wieder wacher, konnte gegen einen reaktionsschnellen Gurski im Wehener Kasten jedoch nichts Zählbares ausrichten. Nur wenige Minuten vor Ende der Partie mischte sich erneut ein Ex-Sandhäuser ins Spielgeschehen ein und besorgte den 2:0 Endstand. Die Sandhäuser in der 2. Halbzeit leider wenig agil, die Wiesbadener dagegen abgezockter. Die Niederlage geht in Anbetracht der vollen 90 Minuten in Ordnung. Nach der anständigen ersten Hälfte, hätte man die Zügel in die Hand nehmen sollen, bevor die Wiesbadener diese in die Finger bekommen haben. In der Offensive fehlte abermals das Feuer, dass Löning und Dorn nicht entfachen konnten. Erst mit der Einwechslung von Ristic fiel den Hardtwaldhelden in Hälfte 2 scheinbar wieder ein, dass man auch mal bis zum gegnerischen Strafraum rennen sollte. Emre Öztürk fehlt gerade mehr denn je und ich hoffe auf eine schnelle Genesung. Sein Ballgefühl sorgt nicht nur für Torgefährlichkeit, sondern motiviert auch seine Mitspieler den Kontakt zum Ball zu suchen, anstatt ihn zu vermeiden. Schließlich geht es im Fußball vordergründig ums Tore schießen und nicht ums Tore verhindern.