Sandhausen: Selbstbewusst in die nächsten Spiele
Der SVS in wieder erstarkter Formation reiste nach dem Erfolg gegen Regensburg selbstbewusst nach Jena. Die Überlegenheit unserer Hardtwaldhelden zeichnete sich bereits in der frühen Anfangsphase deutlich ab. So spielten sich die ersten 15 Minuten fast gänzlich in der Jenaer Hälfte ab. Was fehlte waren die Tore, die dies auch in der Statistik widerlegten. Gesagt getan – wie auch in der Woche zuvor markierte Abwehrhüne Pischorn einen Treffer und tat es damit seinem Sozius Schulz nach, um allerdings mit ihm gleichzuziehen fehlt ihm noch eines. Haushoch überlegen stieg er höher als FCC-Torhüter Berbig und köpfte ungeniert zur Führung ein.
Jovanovic fliegt vom Platz
Im Anschluss boten sich nicht wenige Gelegenheit die 0:1-Führung weiter auszubauen, darauf wartete man als Sandhausen-Fan jedoch vergeblich. Eine weitere Viertelstunde verging als sich Jena zum ersten Mal brandgefährlich dem Sandhäuser Kasten näherte. Gefährlich viel mehr wegen der ausgestreckten Kung-Fu-Pose des anstürmenden Jovanovic als einer deutlichen Torchance. Sehenden Auges nahm er eine Verletzung des gegnerischen Schlussmannes in Kauf und brachte ihn schmerzhaft zu Fall, was nachhaltige Auswirkungen auf den Spielverlauf hatte. So mussten gleich zwei Spieler den Platz verlassen. Zum einen der achtlos foulende Jovanovic, dessen Kampfkunst mit einer roten Karte geahndet wurde, als auch der ohnmächtige Tormann der Kurpfälzer.
"Zuerst kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu"
Ins Spiel oder besser ins Tor kam der junge Kühn mit seinem Pflichtspieldebüt in den Farben Schwarz und Weiß. Die verbleibende 1. Halbzeit brachten beide Mannschaften von dort an weitestgehend unbeschadet über die Bühne. Sandhausen war fortwährend tonangebend, doch auch die nummernmäßige Überlegenheit brachte kein weiteres Tor mit sich. In der 2. Hälfte machte man es sich selbst noch schwerer endlich die Überzahl zu nutzen. Endlich, in der 65 Minute: die ultimative Torchance. Ulm nur noch eine kleine Mauer vor sich, aber was macht er? NEIN, er zielt genau hinein. Die nächste dicke Chance trat der eingewechselte Blum los. Dieser Versuch endete am Pfosten. Und auch Dorn trug sich fleißig mit in die Liste der Pfostentreffer ein. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße, denn wie schon Jürgen Wegmann wusste: ‚Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu‘, lässt der liebe Fußballgott nichts unbestraft, schon gar nicht grob fahrlässig verspielte Chancen.
Ein verhältnismäßiges, unbarmherziges 1:1
Noch waren die 90 Minuten nicht überstanden, bei den Sandhäusern versuchte mittlerweile keiner mehr sich in die Torschützenliste einzutragen. Anders eingestellt war da Jena’s Zickert, der einen Freistoß zum Ausgleich verwertete. In den verbleibenden 15 Minuten gelang es den Sandhäusern nicht ihre Ambitionen unter Beweis zu stellen und den verdienten Lohn zu ernten. Somit blieb es bei einem verhältnismäßig unbarmherzigen 1:1, welches für die Gastgeber einen Punkt zu viel und für die Gäste zwei Punkte zu wenig abwarf. Mit deutlich überzogenen Fouls gelang es den Thüringern den Punkt zu verteidigen, was sich deutlich an den 7 gelben und der roten Karte abzeichnete. Der Dais-Elf fehlte es hingegen einmal mehr an Kaltschnäuzigkeit.
Fazit & Ausblick
Das größte Manko ist die deutlich zu defensive Spielweise. Gegen Teams wie Bielefeld, Chemnitz, Oberhausen oder auch Jena müssen 3fache Punktausbeuten drin sein. Statt mit nur einer, wären eher 3 Spitzen angebracht gewesen. Einzig gegen Chemnitz konnte man gegen Ende noch die vollen 3 Zähler sichern, in den Spielen gegen Bielefeld stand die 0 hinten und leider auch vorne, während man sich in Oberhausen ganz ergeben musste.
Am kommenden Samstag tritt man im Zuge des Krombacher-Pokals bei den Sportfreunden Feldrennach an. In der Liga steht als nächstes ein Auswärtsspiel im Potsdamer Stadtteil Babelsberg an. Gerade dort sollte man sich zumindest einmal Gedanken über ein mögliches offensiveres Spiel machen. Auch wenn Kapitän Löning nicht mit an Bord ist, sollte die Crew ihre Möglichkeiten voll ausschöpfen. Zahlreiche schlaue Weisheiten weisen den Weg, egal ob ‚No risk, no fun‘ oder aber ‚Im Fußball geht es ums Tore schießen und nicht ums Tore verhindern‘. Und anfangen damit sollte man lieber gestern als morgen.
FOTO: Nina Herzog