Saller im Interview: "Es fehlt aktuell ein wenig das Selbstverständnis"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Benedikt Saller vom SSV Jahn Regensburg über das Formtief des Spitzenreiters, die immer näher kommende Konkurrenz, den Fokus im Training und das kommende Spiel gegen den FC Ingolstadt.

"Haben keinen Druck"

liga3-online.de: Noch ist der SSV Jahn Regensburg Spitzenreiter der 3. Liga. Allerdings holte das Team aus den vergangenen vier Partien bloß einen Zähler. Wie ist derzeit die Stimmung in der Mannschaft, Herr Saller?

Benedikt Saller: Weiterhin sehr gut. Aber natürlich will jeder, dass es wieder in die richtige Richtung geht. Die Einstellung stimmt zu 100 Prozent, aber wir bringen nicht unser bestes Spiel auf den Platz.

Wie erklären Sie sich das Formtief?

Es fehlt gerade ein wenig das Selbstverständnis in gewissen Spielphasen – zum Beispiel wie wir mit Führungen umgehen. In Mannheim beispielsweise haben wir mit dem ersten Torschuss das 1:1 kassiert. Danach haben wir uns den Schneid abkaufen lassen. Das darf uns so nicht passieren.

Einige Spieler von der Konkurrenz hatten schon vor einigen Wochen gesagt, Sie könnten sich vorstellen, dass Jahn Regensburg die Konstanz nicht halten kann. Was entgegnen Sie dem?

Zunächst einmal muss ich an der Stelle sagen, dass wir niemals damit gerechnet haben, nach dem 28. Spieltag Spitzenreiter zu sein. Wenn uns das jemand vor der Saison gesagt hätte, hätte ich ihn vermutlich für verrückt erklärt. Der Aufstieg war nie als Ziel kommuniziert. Dafür war der Umbruch im Sommer viel zu groß. Wir haben daher keinen Druck. Kommentare von der Konkurrenz lassen uns kalt. Wir fokussieren uns nur auf uns.

Wie bewerten Sie generell die Tabellensituation an der Spitze?

Tatsächlich schaue ich wenig auf die Tabelle und andere Teams. Es geht darum, unsere Spiele zu gewinnen und wieder in die Spur zu finden. Dass der Vorsprung aber nicht mehr allzu groß ist, wissen wir.

 

"Wollen den Fans etwas bieten"

Sie spielen bereits seit 2016 in Regensburg und gehören als Routinier mit Erst- und Zweitliga-Einsätzen zu den erfahrensten Akteuren. Sind besonders Spieler wie Sie in Situationen wie jetzt gefragt, um die Wende zu schaffen?

Definitiv. Ich übernehme gerne Verantwortung und gehe auf dem Platz voran. Es geht auch darum, andere mitzureißen, um unsere Qualität wieder auf den Platz zu bringen.

Wie wollen Sie wieder in die Spur finden?

In den letzten Wochen haben wir häufig nur eine gute Halbzeit gespielt. Das reicht nicht, um in der 3. Liga Erfolg zu haben. Wir wollen wieder über 90 Minuten den Fußball spielen, der uns auszeichnet – mit hohem Pressing und guten Abständen. Sonst werden die Räume vorne beim Anlaufen zu groß.

Worauf wird aktuell im Training der Fokus gelegt?

Grundsätzlich hat immer die defensive Stabilität Priorität. Außerdem geht es um mehr Ballgewinne und ein schnelleres Umschaltspiel.

Am Samstag kommt es zum Duell mit dem FC Ingolstadt. Was erwarten Sie für ein Spiel?

Ein sehr enges und umkämpftes. Aber auch, wenn es alles andere als einfach wird: Wir wollen den Fans etwas bieten und endlich wieder einen Sieg einfahren.

 

   

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