Saisonvorschau Chemnitz: Dieses Mal redet keiner vom Aufstieg

Bevor die 3. Liga am Samstag, den 26. Juli in die neue Saison startet, blickt liga3-online.de auf die 20 Drittligisten und schätzt die Chancen der Teams ein. In der heutigen Ausgabe werfen wir einen Blick auf den Chemnitzer FC. Vor einem Jahr wurde Chemnitz als einer der großen Aufstiegsfavoriten gehandelt. Ein paar Monate später war Trainer Gerd Schädlich zurückgetreten und das Team war eher bemüht, die Abstiegsplätze auf Distanz zu halten. Mittlerweile heißt der Übungsleiter Karsten Heine, das Wort Aufstieg nahm bisher niemand in den Mund. Dennoch ist klar: Mittelfristig soll der Weg, mit dem dann fertigen neuen Stadion im Rücken, in Richtung zweite Liga gehen.

Testspiele

Nachdem sich die Himmelblauen zunächst gegen unterklassige Gegner warmschossen, stand Ende Juni mit Bröndby IF eine hochkarätigere Mannschaft zum Test bereit. Der CFC schlug sich bei der 0:2 Niederlage gegen den dänischen Erstligisten durchaus beachtlich. Dieses Spiel sollte die einzige Niederlage in der Vorbereitung bleiben. Im Trainingslager in Kärnten standen dabei noch weitere internationale Aufeinandertreffen an. Chemnitz behielt gegen Triglav Kranj (1. slowenische Liga) und Sorja Luhansk (1. ukrainische Liga) die Oberhand, das Freundschaftsspiel gegen den englischen FC Watford endete torlos 0:0.

Neuzugänge

"Wir legten Wert auf hungrige Spieler, die in unseren finanziellen Rahmen passen", sagte CFC-Trainer Karsten Heine vor einigen Wochen im Interview mit liga3-online.de. In der Defensive könnten Nils Röseler, Marc Endres und Dan-Patrick Poggenberg sofort den Sprung in die Startelf schaffen. In der Mittelfeldzentrale sollen Marc Lais und Marco Kehl-Gómez den abgewanderten Maik Kegel ersetzen. Die in Erwägung gezogene Verpflichtung des früheren Chemnitzers Peer Kluge kam hingegen nicht zu stande, Kluge entschied sich für Arminia Bielefeld. Auch im Sturm dürfen sich die Fans der Himmelblauen auf den Torriecher zweier Neuzugänge freuen: Markus Ziereis kam vom FSV Frankfurt, Sebastian Glasner von Viktoria Köln. Letzterer ist übrigens der einzige unter den Neuen,  der älter als 23 Jahre alt ist. Mit 29 Lenzen ist Glasner also somit bereits der Oldie und den CFC-Transfers.

Voraussichtliche Startelf

Sturm:                              Glasner, Fink

Mittelfeld:      Hofrath, Lais, Kehl-Gómez, Stenzel

Abwehr:         Poggenberg, Röseler, Endres, Conrad

Tor:                                        Pentke

Wichtigster Spieler

Viel wird von Anton Fink abhängen. In guter Form ist die Nummer 9 der Chemnitzer ein Spieler, der eigentlich in eine höhere Liga gehört. Seine Torquote im CFC-Trikot liegt bei fast 50 Prozent. Karsten Heine weiß, was er an seinem Stürmer hat – als zusätzlichen Vertrauensbeweis verlieh er Fink die Kapitänsbinde. Derweil erscheint es möglich, dass Fink häufiger als im Vorjahr einen Sturmpartner zur Verfügung gestellt bekommt. Die Neuzugänge Glasner und Ziereis drängen in die Startelf, zudem rückte das Talent Florian Hansch aus der eigenen Jugend auf.

Stärken

Die neuformierte Viererkette scheint sich schnell gefunden zu haben. Es bleibt abzuwarten, inwiefern der "Kinderriegel" (der älteste Abwehrspieler im Kader ist der 27-jährige Fabian Stenzel) über eine ganze Saison gesehen konstant bleiben kann. Gemeinsam mit Philipp Pentke, der zu den stärksten Keepern der Liga gehören dürfte,  besitzt die Chemnitzer Mannschaft eine Defensivabteilung, die es erst einmal zu knacken gilt.

Schwächen

Man kann nicht sagen, dass das Chemnitzer Mittelfeld eine Schwäche wäre – das wird sich erst im Laufe der Saison sagen lassen können. Nichtsdestotrotz ist es momentan der Mannschaftsteil mit den größten Fragezeichen. Wer wird sich in der Stammelf etablieren? Wie funktioniert das Zusammenspiel mit Defensive und Angriff? Wann kommt Ronny Garbuschewski zurück? Wie wird der Weggang von Maik Kegel verkraftet? Schafft es Christian Mauersberger etwas aus seinem Talent zu machen?

Trainer

Karsten Heine hat während seiner Zeit bei Hertha BSC bewiesen, dass er mit jungen Spielern umgehen kann. Dies wird  auch in der neuen Saison in Chemnitz notwendig sein, gilt es doch, viele Spieler in die Mannschaft zu integrieren, die noch am Beginn ihrer Karriere stehen. Der Vertrag des 59-jährigen läuft zum Saisonende aus, im Falle einer erfolgreichen Spielzeit wären sicherlich beide Seiten daran interessiert, die Zusammenarbeit auch über 2015 hinaus fortzusetzen.

Prognose

Der Saisonstart wird im wahrsten Sinne richtungsweisend. Schafft es der CFC in den ersten Spielen gegen Aufstiegskandidaten zu bestehen, dürfte das für das junge Team beflügelnd wirken, so dass Chemnitz im Kampf um die zweite Bundesliga ein Wörtchen mitreden könnte. Interessant wird zu sehen sein, wie konstant sich die Leistungen der Mannschaft einpegeln werden. Von der erfolgreichen Vorbereitung her ausgehend sollte ein Platz im oberen Tabellendrittel drin sein.

FOTO: ef-pixx.de

   

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