Saisonprognose Wacker Burghausen: SVW nur graue Maus?

Am Ende stand Platz 6 – mit Abstand die beste Platzierung von Wacker Burghausen in der 3. Liga (zuvor 18./17./18.), nur vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, auf Aufsteiger Jahn Regensburg. Steigen bei Wacker nun die Ansprüche? Oder war der sechste Platz nur ein "positiver" Betriebsunfall? Immerhin steigt der SVW statistisch gesehen alle zwei Jahre (sportlich) aus der 3. Liga ab. Diese Saison wäre es also wieder soweit. Weitere Fragen werfen ihren Schatten voraus: Können Abgänge wie Topstürmer Sebastian Glasner (13 Tore, zu Cottbus) und Außenverteidiger Mounir Chaftar (Bochum) kompensiert werden? Ist der Kader insgesamt gut genug besetzt? liga3-online.de versucht sie, so gut es geht zu beantworten:

Transfers:

Zugänge

Name Position Letzter Verein
Marco Aulbach Torhüter TSV 1860 München U19
Alexander Aschauer Angriff Red Bull Salzburg (Leihe)
Alexander Eiban Torhüter Bayern München U19
Kevin Freiberger Angriff VfL Bochum U23
Ahmet Kulabas Angriff Eintracht Trier
Patryk Mrowca Mittelfeld Eigene U23
Maurice Müller Mittelfeld Eigene U23
Micheal Schick Abwehr SV Sandhausen

 

Abgänge

Name Position Neuer Verein
Nicky Adler Angriff SV Sandhausen
Christian Brucia Mittelfeld Unbekannt
Mounir Chaftar Abwehr VfL Bochum
Sebastian Glasner Angriff Energie Cottbus
Markus Grübl Mittelfeld TSV Buchbach
Manuel Schönhuber Torhüter University of Tampa
Sebastian Zielinsky Mittelfeld SV Darmstadt 98

 

Testspiele

ATSV Mattighofen (Bezirksliga AUS) – Wacher Burghausen 0:12

FC Tegernheim (Landesliga)  – Wacker Burghausem 2:4

TSV Buchbach (Regionalliga) – Wacker Burghausen 1:1

Red Bull Salzburg (1. Liga AUS) – Wacker Burghausen 0:0

Wacker Burghausen – FK Krasnodar (1. Liga RUS) 1:1

Wacker Burghausen – TSV 1860 Rosenheim (Regionalliga) 5:0

 

Voraussichtliche Aufstellung:

 

Spieler im Fokus: Youssef Mokhtari

dass Youssef Mokhtari Burghausen erhalten blieb, dürfte sich im Laufe der Saison noch als Glücksfall erweisen. Als Schaltzentrale in der Offensive Garant für so manchen Sieg, mit seiner enormen Erfahrung wird er auch in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf bewahren und sich für den SVW als wahnsinnig wichtig entpuppen. Denn so gut wie die letzte Saison wird nicht mehr laufen für die Schwarz-Weißen. Jedoch wird vor allem Mokhtari dafür sorgen, dass Wacker nicht wieder in den Abstiegsstrudel gerät. Der Spielmacher ist aber gerade wegen seiner enormen Wichtigkeit auch ein schönes Ziel für die Gegner- wird Mokhtari ausgeschaltet, hat man Burghausen schnell im Griff! Aber der 33-jährige wird sich sicherlich nicht von jederman ausschalten lassen…

Positioneller Grenzfall: Linke Außenverteidigung

Mounir Chaftar war absoluter Leistungsträger und mit verantwortlich für die gute Saison in Burghausen. Seine guten Leistungen weckten Begehrlichkeiten, nun versucht er in der 2. Bundesliga sein Glück – und hinterlässt bei Wacker eine riesengroße Lücke. Als Ersatz wurde Michael Schick vom SV Sandhausen verpflichtet – war dort aber kein Stammspieler. Ob er in die großen Fußstapfen von Chaftar erfolgreich treten kann, bleibt abzuwarten. Ronald Schmidt ist bereits 35 – und eigentlich Mittelfeldspieler. Wenn beide den Anforderungen nicht gerecht werden gibt es für diese Position keinen Plan B. Ist sie also am Ende die Burghasener Achillesverse?

Stärken

Der Großteil der Mannschaft ist zusammengeblieben. Das könnte die große Stärke der Burghauser in der Saison werden. Wacker kann im Tor weiter auf René Vollath vertrauen, die Innenverteidigung (Omodiagbe, Cinar) und das Mittelfeld (Mokthari, Eberlein, Holz) sind weiter qualitativ besetzt. Und vor allem eingespielt! Mit Aschauer wurde ein guter Transfer getätigt, der die Offensive bereichern wird.

Schwächen

Als ganz große Schwäche könnten sich die Transfers herausstellen – die Lücken der abwandernden Leistungsträger können nicht gleichwertig geschlossen werden. Mit Alexander Aschauer konnte nur ein höherklassiger Spieler verpflichtet werden (war 11/12 an den VfB Stuttgart II ausgeliehen). Die Topstürmer Nichy Adler (8 Tore) und Sebastian Glasner (13) gehen  – ob Ahmet Kulabas, der mit der Empfehlung von 13 Regionalligatoren aus Trier kam, den Anforderungen gerecht werden kann, bleibt abzuwarten. Alleine wird es Sahr Senesie nicht richten können. Die fehlende Qualität im Sturm und in der Außenverteidigung sowie die fehlende Qualität hinter der ersten Elf könnte zu Wackers großen Schwäche mutieren. Wenn zwei Spieler ausfallen schwimmt Burghausen!

Trainer

Georgi Donkov, bisher Co-Trainer der Burghauser, übernimmt den Posten als Chef-Trainer vom abgewanderten Reinhard Stumpf. Der gebürtige Bulgare ist seit zwei Jahren beim SVW als Assistent, hatte nach der Saison 2010/11 schon sechs Wochen lang als Interimstrainer die Verantwortung für die Mannschaft übertragen bekommen. Nun soll er – mit einer Erfahrung aus 80 Bundesligaspielen für den 1. FC Köln und Bochum –  als Dauerlösung fungieren. Bei seiner ersten Station als Chef-Coach wird ihm Arsov Yontcho zur Seite stehen.

liga3-online.de – Saisonprognose

Absteigen wird Burghausen nicht – dazu haben sie zu viel Qualität. Die Serie der regelmäßigen Abstiege reißt also. Aufsteigen werden sie allerdings auch nicht, dazu ist der Kader qualitativ zu dünn besetzt, im Sturm und die linke Verteidigung sind sogar nur mangelhaft besetzt. Ein Mittelfeldplatz ist die logische Konsequenz!  Die Neuzugänge rissen keinen vom Hocker: Bis auf Aschauer keine hochklassigen Transfers. Die meisten Wacker-Neuzugänge sind Talente von Jugendmannschaften. Michael Schick war in Sandhausen kein Stammspieler, ob er Chaftar auf links wirklich gleichwertig ersetzen kann? Ob sich Wacker eher im oberen oder doch im unteren Mittelfeld bewegen wird, kommt darauf an, ob die Problemzone in Angriff und Außenverteidigung einigermaßen gut gelöst werden können und ob sie von Verletzungspech verschont bleiben. Auch wird der neue Coach Donkov eine interessante – noch unbekannte – Rolle spielen.  Insgesamt ist Burghausen für den Aufstieg nicht gut genug, zum Absteigen haben sie zu viel Qualität. Im Großen und Ganzen sieht liga3-online.de den SV Wacker zwischen Rang neun und dreizehn. Alles andere, was deutlich drüber oder drunter wäre, wäre eine Überraschung. Ein Jahr im grauen Mittelmaß wird den Anhängern des deutsch-österreichischen Grenzortes aber lieber sein als der dritte Abstieg in fünf Jahren…

   

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