Saisonprognose Hallescher FC: Kontinuität lautet die Devise

Zieht man die Marktwert-Tabelle des populären Internet-Portals „transfermarkt.de“ zu Buche, dann sind die Aussichten für die Hallenser vom HFC nicht sonderlich berauschend. Lediglich den vorletzten Platz belegen dort die Mannen von Cheftrainer Sven Köhler. Doch der Hallescher FC kennt sich mit dem Dasein als Außenseiter aus. Schließlich sprach vor der letzten Spielzeit in der Regionalliga Nord niemand über den HFC als Aufstiegsfavoriten. Doch am Ende konnten die rot-weißen die Pokal Überflieger aus Kiel und den finanziell starken Retorten Klub aus Leipzig distanzieren.

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Transfers:

Neuzugänge:

Name Position Letzter Verein
Pierre Becken Innenverteidigung St. Pauli Amat.
Philipp Zeiger Innenverteidigung VFC Plauen
Nils Pichinot Mittelstürmer FC Carl Zeiss Jena
Erich Sautner Linkes Mittelfeld SC  Freiburg (Leihe)

 

Abgänge:

Name Position Neuer Verein
Benjamin Boltze Zentrales Mittelfeld 1.FC Magdeburg
Tom Butzmann Innenverteidigung Unbekannt
Dennis Wegner Links Außen, Sturm SV Werder Bremen Amat.
Steve Finke Defensives Mittelfeld Karriereende
Pavel David Offensives Mittelfeld Karriereende
David Haider Kamm Al-Azzawe Innenverteidigung Hallescher FC Amat.
Marco Stier Mittelfeld, Linker Flügel Karriereende

 

Testspiele:

SpVgg Bayern Hof – HFC 0:3 (Sautner, Teixeira, Hauk)

1.FC Romonta Amsdorf – HFC 0:3 (Zschimmer, Pichinot, Zeiger)

TSV 78 Holleben – HFC  0:13 (Becken, 2x Lindenhahn, Preuß, Mast, 2x Zschimmer, 3x Shala, Zeiger, Hauk, Maaß)

FK Teplice – HFC  0:2 (Shala, Ruprecht)

Erzgebirge Aue – HFC 1:3 (Shala, Teixeira, Sautner)

 

Voraussichtliche Aufstellung:

 

Spieler im Fokus: Maik Wagefeld & Marco Hartmann

Die Positionen im defensiven Mittelfeld sind die vielleicht Wichtigsten im modernen Fußball. Sie stabilisieren die Defensive und sind gleichsam der Antrieb fürs Offensivspiel. Beim HFC ist diese Position der vielleicht am stärksten besetzte Mannschaftsteil. Maik Wagefeld, ehemaliger Bundesligaspieler, ist der Chefdirigent im Hallenser Spiel. Mit 15 Scorerpunkten überzeugte der ehemalige Nürnberger und Dresdner im Offensivspiel. Seine erste Saison im drittklassigen Fußball absolviert das Eigengewächs Marco Hartmann. Der 24-jährige war letztes Jahr der Top-Torschütze der rot-weißen. Nur wenige Mannschaften in Liga 3 sind besser auf der Doppel Sechs besetzt.

 

Positioneller Grenzfall: Die Außenverteidiger

Vier Spieler streiten beim HFC um die beiden freien Ausverteidiger Positionen. Besonders heikel: Die Personalie Nico Kanitz. Der 32-jährige Kapitän, der  seit geraumer  Zeit als oberster Würdenträger beim ostdeutschen Traditionsverein aktiv ist, steht unter hohem Konkurrenzdruck. Mit Sören Eismann, Pierre Becken und dem Tschechen Jan Benes ist die Konkurrenz groß. Sportlich scheint die Konkurrenz Kanitz enteilt, im defensiven Mittelfeld ist ebenfalls kein Platz mehr für den Routinier. Dennoch wird Halle nicht auf seinen Kapitän verzichten können. Um die gesteckten Ziele zu erfüllen braucht es Kämpfer und Anführer vom Schlage eines Nico Kanitz.

Stärken

Der Hallerscher FC besitzt eine kompakte Abwehr. Nicht umsonst stellte die Truppe aus Sachsen-Anhalt die beste Defensive in der vergangenen  Regionalligasaison. Außerdem ist die Abwehrreihe trotz des allgemeinen Personal Engpasses auch in der Breite solide bestückt. Auf die Stärken auf der 6er Position wurden schon ausführlich erläutert. Auch besitzen Offensivspieler wie Lindenhahn, Teixera und Sautner ein gewisses Entwicklungspotenzial. Das Mittelfeld ist durchschnittlich, aber ausreichend besetzt. Eine Neuverpflichtung in diesem Bereich wäre aber empfehlenswert. Nicht zu verachten, in der Aufstiegssaison verteilte sich die Last des Tore Schießens auf viele Schultern, dass gilt es auch in der kommenden Saison umzusetzen. Am wichtigsten ist aber der enorme Mannschaftszusammenhalt. Diesen Trumpf, basierend auf Kampf, Blut und Schweiß gilt es in aller Form auszuspielen.

 

Schwächen

Nicht nur die Stärken der Saalestädter sind vielfältig, auch die Schwachpunkte in der Mannschaft von Cheftrainer Sven Köhler sind auf vielen Ebenen anzusiedeln. Torhüter Darko Horvat ist erfahren und besitzt an der Saale einen hohen Status. Doch ob sein sportliches Leistungsvermögen für die Dritte Liga ausreicht ist fraglich. Auch ist der 20-Mann Kader wohl noch zu dünn veranschlagt. Gerade in der Offensive fehlt es an Alternativen zu den Stammkräften. Der Sturm ist bis auf das Talent Nils Pichinot  nicht gut genug für die Dritte Liga. Angelo Hauk und Andis Shala trafen in der Aufstiegssaison nur schwerfällig. Auch ist das Team bis auf wenige Ausnahmen ziemlich unerfahren im höher klassigen Fußball.

Trainer

Der 46-jährige Sven Köhler hat sich mit der vergangenen Saison ein Denkmal in Halle gesetzt. Er führte den HFC nach Jahren wieder zurück in das Profigeschäft. Seit nunmehr 5 Jahren ist Kröhler im Amt und seiner Handschrift sind die jüngsten Erfolge zu verdanken. Der Coach, der vor seinem Engagement an der Saale in verschiedenen Positionen bei Dynamo Dresden aktiv war, ist genau der richtige Mann um den Klassenerhalt zu erreichen. An ihm gilt es auch bei negativen Erlebnissen festzuhalten.

 

liga3-online.de Saisonprognose

Die Euphorie ähnelt einer Medaille. Auf der einen Seite kann sie einen Verein, gar eine ganze Region tragen. Sie beflügelt die Mannschaft und die Fans zu Höchstleistungen. Doch dann gibt es diese viel zitierte Kehrseite. Die Enttäuschung, wenn die gesteckten Hoffnungen  zerplatzen wie Luftblasen. Das bei den Hallenser Fußballfreunde die Ambitionen hoch sind ist nicht überraschend. Schließlich geht es endlich bergauf. Aber das der HFC ohne Probleme durch die Saison kommt ist eher unwahrscheinlich. Der Kader muss sich erst beweisen und vor allem die Fans. Wie reagiert die stimmengewaltige Saalefront auf einen möglicherweise verpatzten Saisonstart. Ohne die Unterstützung der Fans wird die Saison möglicherweise in einem Dilemma enden. Deshalb ist der Saisonstart von einer solch immensen  Bedeutung, gelingt es die Euphorie bis in die grauen Monate zu konservieren, wird der HFC am Ende einen nüchternen, aber zufriedenstellenden Tabellenplatz (12-14) belegen. Denn was Halle vor den nächsten Schritten braucht ist Kontinuität in Liga 3.

   

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