Saisonfazit RB Leipzig: Höhenflug soll fortgesetzt werden

RB Leipzigs erste Drittligasaison war gleichzeitig die vorerst letzte. Die Roten Bullen beendeten die Spielzeit 2013/14 mit 79 Punkten und einem Torverhältnis von 65:34 auf Tabellenplatz zwei, wodurch dem finanziell potenten Verein der zweite Aufstieg in Serie gelang. Im Folgenden schaut sich liga3-online.de die Saison von RB Leipzig genauer an.  Gründe für das erfolgreiche Abschneiden der Messestädter gibt es viele. Ein Garant des Erfolges liegt in der starken Offensive des Aufsteigers. Mit 65 Toren stellen die Sachsen den besten Angriff der Liga. Lediglich in drei Spielen blieben die Rasenballsportler ohne eigenen Treffer. Darüber hinaus war die Heimstärke der Roten Bullen ein Grundstein für den Aufstieg. In der Festung Red Bull Arena feierte RB Leipzig 13 Siege, sammelte insgesamt 43 Punkte. Keine andere Drittligamannschaft war in der vergangenen Saison vor heimischem Publikum erfolgreicher. Des Weiteren sind die Starterqualitäten der Messestädter beeindruckend. In 29 der 38 Spielen gingen die Rasenballsportler in Führung und verloren von diesen Partien lediglich eine. Einmal in Front, ist die Nuss RB Leipzig nur ganz schwer zu knacken.

Das lief nicht gut

Wenn am Saisonende der Aufstieg steht, kann in der abgelaufenen Spielzeit nicht viel verkehrt gelaufen sein. Und dennoch gibt es bei RB Leipzig einige Punkte, die verbesserungswürdig sind. Zum einen sind die Comeback-Qualitäten der Sachsen ausbaufähig. So gingen sieben von neun Spielen verloren, bei denen die Roten Bullen mit 0:1 in Rückstand gerieten. Zum anderen zeigen sich die Sachsen nach ruhenden Bällen verhältnismäßig ungefährlich. Freistoß, Kopfball, Tor. An diese Kombination können sich nur Gedächtniswunder unter den RB-Fans erinnern. Darüber hinaus könnten Leipzigs Angreifer noch schnörkelloser den Abschluss suchen und nicht – wie so oft – versuchen, den Ball ins Tor zu tragen. In Anbetracht der besten Offensive der Liga kommt dieser Kritikpunkt allerdings dem bekannten Suchen nach dem Haar in der Suppe gleich.

Bester Spieler

Soll aus der erfolgreichen Mannschaft ein Akteur herausgehoben werden, kommt man um Dominik Kaiser nicht herum. Der Mittelfeldregisseur wurde mit 13 Toren und 14 Vorlagen Topscorer der Leipziger und am letzten Spieltag sogar zum Spieler der Saison gekürt. Der ehemalige Hoffenheimer zog im zentralen Mittelfeld oder hinter den Spitzen die Fäden und ist so etwas wie das Herz des Aufsteigers. Wenn Kaiser zu überzeugen wusste, spielte oftmals die komplette Mannschaft auf einem höheren Level – bekanntermaßen wusste er oft zu überzeugen.

Schwächster Spieler

Eine personelle Enttäuschung hingegen war Matthias Morys. Nachdem der Stürmer in der letztjährigen Aufstiegsrelegation zweimal für die Roten Bullen netzte und somit einen  maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die 3. Liga hatte, hofften viele, dass der berühmte Knoten bei dem Angreifer nun endlich geplatzt ist. Jedoch kam Morys die gesamte Spielzeit nicht über den Status des Jokers hinaus und konnte mit lediglich einem Treffer in 20 Spielen auch nicht mit seinen Leistungsdaten glänzen. Da Morys´ Einsatzchancen in der 2. Liga nicht steigen dürften, ist es denkbar, dass sich die Wege des Stürmers und RB Leipzig im Sommer trennen.

Saisonhighlight

Ein Highlight der vergangenen Saison war zweifelsohne das Spitzenspiel gegen Darmstadt 98. Den 1:0-Heimsieg verfolgten neben knapp 40.000 Zuschauer auch Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz im Stadion. Nach dem Schlusspfiff brach es aus den RB- Spieler heraus, als wollten sie dem gut gefüllten Rund zeigen: „Das lassen wir uns jetzt nicht mehr nehmen!“. Und tatsächlich, zwei Spiele später, machten die Rasenballsportler den Aufstieg perfekt. Der negative Höhepunkt in der abgelaufenen Spielzeit war das Auswärtsspiel beim Chemnitzer FC. Die Roten Bullen sind mit großen Erwartungen und 2.000 mitgereisten Anhängern ins Sachsenderby gegangen. Auf dem Rasen gaben die Leipziger ein erschreckendes Bild ab. In 90 blutleeren Minuten spielten sich die Messestädter keine einzige Torchance heraus und gaben sich den Himmelblauen scheinbar kampflos geschlagen. Es sollte der einzig wirklich schlechte Auftritt der Saison bleiben.

Bewertung der getätigten Transfers

Insgesamt hat RB Leipzig etwas mehr als 2 Mio. Euro in Neuzugänge investiert. Die Transferaktivitäten zeigen das Leitbild von Sportdirektor Ralf Rangnick, nach dem ausschließlich junge, entwicklungsfähige Spieler verpflichtet werden, für die ein Wechsel nach Leipzig der nächste und logische Karriereschritt ist. Kimmich und Poulsen waren die Königstransfers und könnten eine große Karriere vor sich haben. Demme, Teigl und Jung erwiesen sich mehr oder weniger als wichtige Säulen im Team. Mit dem Talent Palacios wurde ein Perspektivtransfer getätigt. Sumusalo, Willers, Thomalla, Luge und Papadimitriou schlugen (bisher) nicht ein, rissen aber auch kein Loch in Rangnicks Portemonnaie. Unter dem Strich waren es gelungene Transferphasen des Sportdirektors, die allerdings auch ihren stolzen Preis hatten.

Bewertung des Trainers

Den vermutlich größten Anteil am Aufstieg hat Trainer Alexander Zorniger. Die Philosophie des Schwaben fußt auf konsequentem Pressing. Nach der Balleroberung soll das runde Leder möglichst schnell in die Spitze gespielt werden, um die Unordnung der gegnerischen Defensive auszunutzen. Neben den sportlichen Erfolgen ist es dem Trainer zudem gelungen, für eine mannschaftliche Geschlossenheit zu sorgen. Dies ist bei den verschiedenen Charakteren im Team und dem öffentlichen Fokus auf den Verein sicher kein leichtes Unterfangen.

Fazit

Fazit: Der Slogan „ab durch die Dritte“ verdeutlichte schon vor Saisonbeginn, mit welchen Ambitionen RB Leipzig in die Spielzeit 2013/14 gestartet ist. Dass das Motto mit Leben gefüllt wurde, kommt zwar nicht völlig überraschend, ist jedoch auch keine Selbstverständlichkeit. Und auch eine Liga höher ist dem finanziell potenten Verein einiges zuzutrauen. Rangnick kündigte bereits an, den Kader mit sechs bis sieben Neuzugängen zu verstärken. Werden zudem die erfahrenen Akteure ihren bisherigen Einsätzen in den Bundesligen gerecht und gelingt den Youngstern wie Kimmich und Poulsen der nächste Entwicklungsschritt, haben die Leipziger eine Mannschaft beisammen, die auch in Liga 2 um den Aufstieg mitspielen kann. Mittelmaß ist in der Welt von Red Bull ohnehin nur schwer vermittelbar.

FOTO: GEPA Pictures

 

   

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