Saarbrückens Ernst vom Pechvogel zum Matchwinner: "Träne im Auge"

Vom bedauerten Pechvogel zum gefeierten Matchwinner: Dominik Ernst erlebte diese Achterbahn beim 1. FC Saarbrücken innerhalb von nur zwei Weichen. Beim wichtigen 1:0-Sieg des Aufstiegskandidaten gegen den SV Meppen wetzte der Abwehrspieler durch seinen Siegtreffer die Scharte seines Eigentor-Malheurs 14 Tage zuvor bei der 0:1-Heimniederlage gegen Viktoria Köln schnell wieder aus.

Koschinats Frotzelei: "So wird er nie wieder treffen"

"Als der Ball ins Tor ging", beschrieb Ernst im "SR" den Glücksmoment für seine Mannschaft und sich selbst durch einen kunstvollen Linksschuss drei Minuten nach dem Seitenwechsel emotional sehr berührt, "da hatte ich eine Träne im rechten Auge. Es kommt ja nicht so häufig vor, dass ich treffe, aber vor allem freut es mich für die Mannschaft." Standesgemäß musste der 31-Jährige als Spieler des Tages die eine oder andere kameradschaftliche Frotzelei über sich ergehen lassen – allen voran von Trainer Uwe Koschinat: "Das war ein Geistesblitz von 'Dodo‘, aber so wird er den Ball wohl nie wieder in seinem Leben mit links treffen."

Einmalig hin oder her: Durch das erste Saisontor von Ernst haben die Saarländer im Rennen um den Aufstieg weiterhin gute Karten. Mit nur zwei Punkten Rückstand auf den drittplatzierten Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig (ein Spiel weniger) kann Koschinats Team die Niedersachsen durch einen Sieg am Samstag im direkten Duell bei den Löwen vom Relegationsrang verdrängen. Auch zum zweitplatzierten 1. FC Kaiserslautern auf dem ersten Aufstiegsrang hat Saarbrücken bei nur vier Zählern weniger auf dem Konto unverändert Sichtkontakt.

Systemänderung keine Blaupause für Braunschweig

Diese Ausgangslage hat sich für Koschinat seine Mannschaft durch einen starken Auftritt gegen Meppen auch verdient. "Das war insgesamt hochgradig souverän", bilanzierte der Coach im "MagentaSport"-Interview nach dem zweiten Sieg in Serie. In der "SR"-Übertragung bemängelte der 50-Jährige lediglich die mangelnde Chancenverwertung: "Wenn man über den Ausgang des Spiels diskutieren will, dann war es deutlich eher ein 2:0 oder 3:0 statt ein 1:1." Die unnötige Zitterpartie bis zur Besiegelung des achten Heimerfolgs war auch für Jubilar Manuel Zeitz das einzige Haar in der Suppe: "Wir hätten", resümierte der FCS-Kapitän nach seinem 300. Einsatz für die Blau-Schwarzen, "das Spiel vielleicht früher entscheiden können."

Saarbrückens erfolgreiche Umstellung auf ein 3-5-2-System empfand Koschinat auf der Pressekonferenz allerdings nicht als Blaupause für das Sechs-Punkte-Spiel in Braunschweig: "Es ist eine zusätzliche Option, aber es ist wegen der speziellen Umstände durch unsere Ausfälle in der Offensive ja auch eine ganz andere Spielidee gewesen. Doch auch wenn es rund und abgestimmt ausgesehen hat nach nur einer Woche Vorbereitung, bedeutet das nicht, dass ich jetzt einen kompletten Switch des Spielsystems einleiten werde."

   

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