Tabelle für FCS-Trainer Lukas Kwasniok "momentan wertlos"

Lukas Kwasnioks emotionale Lobeshymnen auf seine Mannschaft avancieren beim 1. FC Saarbrücken allmählich wieder zum Dauerbrenner. Nach dem am Ende hitzigen 2:1-Erfolg gegen 1860 München zollte der scheidende Coach seinen Spielern erneut überschwängliche Anerkennung.

Spitzenplätze bleiben in Reichweite

"Ich liebe die Jungs wirklich“, sagte Kwasniok nach dem zweiten Sieg des Aufsteigers im zweiten Spiel nach seiner Abschiedsankündigung im "MagentaSport"-Interview über den Charakter seines Teams und legte später auf der Pressekonferenz nach: "Ich bin extrem stolz auf die Jungs, was sie gerade nach der Info, dass ich nicht weitermachen werde, leisten und umsetzen, nämlich nicht nachzulassen, Gas zu geben und zu punkten." Durch die Zähler gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten blieb sein Team auch tatsächlich wie erhofft im Rennen um den vor allem von Kwasniok erträumten Sprung in die 2. Liga. Bei unverändert fünf Punkten Rückstand liegt Hansa Rostock auf dem Relegationsplatz durchaus noch in Reichweite.

Allerdings schenkt Kwasniok der Konstellation vor Beginn der entscheidenden Saisonphase nach eigenem Bekunden noch nicht allzu große Beachtung. "Wir schauen nicht nach oben und unten. Auf die Tabelle zu blicken, ist momentan absolut wertlos, weil die Mannschaften unterschiedlich viele Spiele haben und zumindest wir auch noch eine lange Saison vor uns haben, in der wir möglichst noch 15 tolle Spiele abliefern wollen.“

Die Anzeichen für eine ähnlich positive Serie wie in der Hinrunde mit der zwischenzeitlich sogar komfortablen Tabellenführung stehen zumindest günstig – auch dank Winterzugang Julian Günther Schmidt. Der von Regionalligist Fortuna Köln verpflichtete Drittliga-Rückkehrer – der Stürmer spielte schon bei Vorjahresabsteiger Carl Zeiss Jena unter Kwasniok – macht seinen neuen Klub allmählich fast vom FCS zum JGS: Durch seinen entscheidenden Treffer gegen die Löwen (64.) nach Saarbrückens Pausenführung durch Nicklas Shipnoski (32.) gehen schon fünf Punkte aus den vergangenen drei Begegnungen ohne Niederlage auf das Konto des 26 Jahre alten Knipsers.

Exil in Völklingen: "Leben ist kein Wunschkonzert“

In der Freude über den wichtigen Erfolg nahm Kwasniok den erneut erzwungenen Umzug ins Exil im benachbarten Völklingen gelassen: "Wir nehmen die Dinge hin, wie sie sind. Das Leben ist kein Wunschkonzert“, meinte der 39-Jährige und gewann den widrigen Umständen angesichts der vermiedenen Mühen eines weiteren Heimspiels am Ausweichstandort Frankfurt augenzwinkernd auch eine positive Seite ab: "Unser Wunsch ist vor allem, dass wir für Spiele nicht wieder nach Frankfurt müssen."

Die nächste Reise führt seine Mannschaft am Samstag zunächst zum Mitaufsteiger und oberen Tabellennachbarn SC Verl. Bei den Ostwestfalen hofft Kwasniok auf einen neuerlichen Beweis der Gegenliebe seiner Spieler trotz seiner Entscheidung gegen eine Vertragsverlängerung: "Meine Tochter geht ein Jahr nach Amerika. Trotzdem liebt sich mich doch auch.“

   
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