1. FCS: Koschinat für salomonische Lösung in Kapitäns-Frage

Beim 1. FC Saarbrücken bastelt Trainer Uwe Koschinat für die Führungsstruktur innerhalb der künftigen Mannschaft ganz offenkundig an einem Zwei-Säulen-Modell. Die beiden Eckpfeiler seiner Überlegungen sind der bisherige Kapitän Manuel Zeitz und der noch erfahrenere Rückkehrer Mike Frantz.

"Mike braucht keine Binde – und Manuel muss sie nicht abgeben"

Die Kapitänsbinde als äußeres Kennzeichen für den Anführer soll laut Koschinat nach derzeitigem Stand weiterhin Zeitz tragen und Frantz indessen besonders nach innen wirken. "Ich habe", sagt der Coach in der "Bild"-Zeitung vor dem Trainingsbeginn am Sonntag zur aufgekeimten Spielführer-Frage, "eine sehr klare Idee, wie ich die Mannschaftsstruktur aufbauen möchte. Ich habe mit Manuel noch nicht gesprochen, aber Mike hat schon gesagt, dass er die Gruppe über Leistung führen möchte, dafür braucht er keine Binde. Und Manuel muss sie nicht abgeben, weil er ein hervorragender Kapitän war."

Koschinats Meinung ist für die Vergabe der ihn jedem Team nicht nur symbolträchtigen Binde ausschlaggebend. Denn im Gegensatz zu mehreren anderen Ligakonkurrenten fällt in Saarbrücken unter Führung des 50-Jährigen die Entscheidung über das Kapitäns-Amt der Trainer alleine. Das Vorhaben des Coaches wirkt salomonisch. Durch die effektive Verteilung von Verantwortung zwischen den Platzhirschen könnten dem FCS im angestrebten Kampf um den Aufstieg unnötige Reibungsverluste erspart bleiben.

Beobachtung des Führungsverhaltens bis Saisonbeginn

Andererseits ist Koschinat die Eigendynamik bei der Herausbildung von Hierarchien ebenfalls bewusst. "Meine Idee ist ganz sicher noch nicht in Stein gemeißelt. Denn dafür ist eine Vorbereitung auch da, um zu sehen, wer welche Akzeptanz hat." Tatsächlich dürfte Frantz weniger noch durch seine Sonderrolle als Saarbrücker Eigengewächs bei seiner Rückkehr nach 14 Jahren bei seinen neuen Teamkollegen Anerkennung genießen als vielmehr durch seine Profi-Vita mit mehreren Jahren als Kapitän von Bundesligist SC Freiburg etwa.

Entsprechend erwartet Koschinat bis zu seiner endgültigen Entscheidung kurz vor dem Saisonstart von dem 35-Jährigen auch den gelebten Anspruch auf Führung: "Mike will der Mannschaft als Typ nochmal eine Struktur geben, weil er in seinen Vereinen auch in den letzten Jahren immer ein Führungsspieler war – ein Profi, der Orientierung gegeben hat."

   

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