Saarbrücken gegen Braunschweig: Was für wen spricht

Steigt der 1. FC Saarbrücken neben Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld in die 2. Bundesliga auf? Die Entscheidung fällt in der Relegation gegen Eintracht Braunschweig am 23. und 27. Mai. Im Vorfeld analysiert liga3-online.de, was für wen spricht.
Bilanz Relegation: Seit Wiedereinführung der Relegation zur Saison 2008/09 gab es bislang 16 Duelle zwischen dem Dritten der 3. Liga und dem Drittletzten der 2. Liga. Dabei setzte sich gleich zwölfmal der Drittligist durch, nur viermal schaffte der Zweitliga-Klub den Klassenhalt – zuletzt 2020 (1. FC Nürnberg). Im letzten Jahr stieg Regensburg über die Relegation auf, davor waren es Wiesbaden, Kaiserslautern und Ingolstadt. Sowohl für den FCS als auch den BTSV ist es die erste Teilnahme an der Relegation seit Wiedereinführung.
Euphorie: Während die Stimmung bei Eintracht Braunschweig nach dem 1:4-Debakel gegen den 1. FC Nürnberg im Keller ist, zumal ein Sieg den Klassenerhalt bedeutet hätte, herrscht beim FCS nach dem Heimsieg gegen Dortmund II und der Last-Minute-Qualifikation für die Relegation große Euphorie. Die Fans sind heiß, wollen nach mehreren vergeblichen Anläufen endlich die Rückkehr in die 2. Bundesliga feiern, wo die Saarländer zuletzt vor 19 Jahren spielten. Dem BTSV dagegen droht der dritte Abstieg aus der 2. Liga in den letzten sieben Jahren.
Gute Erinnerungen: Zwar spricht die Gesamtbilanz mit 8:10 Siegen gegen den FCS, allerdings fuhr Braunschweig die meisten Siege in den 70er Jahren ein. Betrachtet man nur die letzten Jahre, sieht das Bild schon anders aus. Denn von den letzten neun Partien konnte Braunschweig nur zwei für sich entscheiden, während der FCS gleich fünf Siege einfahren konnte. Auch das letzte Spiel gegen die Löwen im März 2022 ging an Saarbrücken (2:0).
Trainerwechsel: Um mit einem neuen Impuls in die beiden entscheidenden Spiele um den Klassenerhalt zu gehen, hat Eintracht Braunschweig am Montag einen Trainerwechsel vollzogen. Statt Daniel Scherning wird Co-Trainer Marc Pfitzner auf der Bank sitzen. Die Verantwortlichen erhoffen sich dadurch einen zusätzlichen Push. Ein weiterer Effekt: Zumindest vor dem Hinspiel tappt der FCS im Dunkeln, was Aufstellung, Taktik und Spielweise angeht. Möglicherweise ein entscheidender Faktor.
Qualität nachgewiesen: Auch, wenn der BTSV am Saisonende den drittletzten Tabellenplatz in der 2. Bundesliga belegt: Dass die Niedersachsen über Qualität verfügen, haben sie in dieser Saison bereits nachgewiesen. Im April etwa setzten sich die Löwen hintereinander gegen Paderborn, Hamburg und Kaiserslautern durch, auch das Hinspiel beim HSV konnte der BTSV im November gewinnen – trotz Tabellenplatz 17 zu diesem Zeitpunkt. Rufen die Löwen diese Stärken auch in der Relegation ab, hat der BTSV durchaus gute Chancen.
Elfmeterstatistik: Sollte es nach dem Rückspiel ins Elfmeterschießen gehen, dürfte der BTSV im Vorteil sein. Schließlich verwandelten die Niedersachsen in der abgelaufenen Saison vier von fünf Elfmetern (80 Prozent), während der 1. FC Saarbrücken nur drei von sieben Strafstößen im Tor unterbrachte (43 Prozent). Hinzukommt, dass der FCS auch im vergangenen August im DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Nürnberg im Elfmeterschießen das Nachsehen hatte.