RWE-Vizepräsident bestätigt: Schuldenberg höher als bekannt

Sportlich befindet sich der FC Rot-Weiß Erfurt seit Wochen in der Krise, hinter den Kulissen eskalierte zuletzt ein Machtkampf. Und als wäre das nicht schon genug, sieht es auch finanziell nicht gut aus.

"6,5 Millionen sind es auf jeden Fall"

Wie Vizepräsident Frank Nowag in einem Interview mit der "Thüringer Allgemeinen" durchblicken lässt, ist der Schuldenberg deutlich höher als bisher bekannt. Die genaue Summe sei zwar noch offen, "aber 6,5 Millionen sind es auf jeden Fall", so Nowag. Zuletzt stand eine Summe von 5,5 Millionen Euro im Raum, auf der Mitgliederversammmlung im vergangenen Dezember betrug das Minus 5,3 Millionen Euro. Somit scheinen die Thüringer – ähnlich wie in der Saison 2015/16 – einen Verlust von 1,2 Millionen Euro eingefahren zu haben – mindestens. Dabei hatte Präsident Rolf Rombach im Dezember 2016 noch angekündigt: "Wir blicken jetzt endlich freudig in die Zukunft. Ab jetzt geht es aufwärts."

Bisher ist jedoch das Gegenteil der Fall, die Lage rund um den Drittliga-Dino hat sich eher verschlechtert. Bis zur Mitgliederversammlung am 1. Dezember sollen nun alle Zahlen auf den Tisch, um für Transparenz zu sorgen. "Nichts als die Wahrheit zählt an diesem Tag. Darauf haben die Fans ein Recht. In dieser Hinsicht ist ihnen zu oft etwas vorenthalten worden", sagt Nowag, der auf eine historische Mitgliederversammlung hofft, auf der "offen wie noch nie analysiert und diskutiert wird. Das benötigen wir jetzt auch im Verein, damit es wirklich vorwärts geht und schnell besser wird." Der Vizepräsident ist ehrlich und gibt zu: "Dieser Verein ist seit Jahren nur ein Krisenverein, Freude hat er doch nur noch wenig bereitet."

Erst 500 Karten für Benefizspiel verkauft

Um kurzfristig frische Gelder zu generieren, gastiert Zweitligist Dynamo Dresden am Freitagabend zum Benefizspiel im Steigerwaldstadion. Das Interesse ist bisher jedoch gering: Nach "Bild"-Angaben wurden bis Montag erst knapp 500 Karten verkauft. Im Frühling soll ein weiteres Benefizspiel gegen Ex-RWE-Profis stattfinden. Es scheint notwendig, um die Lizenzbedingungen des DFB erfüllen zu können. Sportlich und finanziell: Das zehnte Drittliga-Jahr in Folge wird für Rot-Weiß Erfurt schwer wie nie.

   
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