RWE verliert Kapitän Daniel Heber an den 1. FC Magdeburg
Paukenschlag bei Rot-Weiss Essen! Kapitän Daniel Heber verlässt den Verein mit sofortiger Wirkung und wechselt zum 1. FC Magdeburg in die 2. Bundesliga. Das gab RWE am Dienstag überraschend bekannt.
Entscheidung "nicht leichtgemacht"
Für zwei Minuten war Heber am vergangenen Samstag beim Spiel gegen den SC Verl nochmal zum Einsatz gekommen, nachdem er die Partie gegen Halle aufgrund von Vaterfreuden zuvor verpasst hatte. Was zu diesem Zeitpunkt noch keiner wusste: Es war sein letztes Spiel für RWE, künftig kickt der 28-Jährige eine Etage weiter oben beim 1. FC Magdeburg. "Wir verlieren mit Daniel einen absoluten Leistungsträger der letzten Jahre, dem wir viel zu verdanken haben. Wir wünschen ihm für seine neue Aufgabe viel Erfolg und privat natürlich ebenfalls nur das Beste", sagt Sportdirektor Jörn Nowak. Zwar schmerze der Abgang, dennoch habe der Verein seinen Wunsch respektiert.
"In einer Gesamtbetrachtung für Rot-Weiss Essen sind wir darüber hinaus der festen Überzeugung, dass der Wechsel unter den Rahmenbedingungen für alle Beteiligten eine gute Lösung ist", so Nowak. Denn da Heber bei RWE noch bis 2025 unter Vertrag stand, erhält der Aufsteiger eine Ablösesumme. Diese soll dem "RevierSport" zufolge im sechsstelligen Bereich, aber deutlich "unter 500.000 Euro" liegen. Zum Vergleich: Bei transfermarkt.de wird der Marktwert des Innenverteidigers auf 250.000 Euro taxiert.
Bereits vor eineinhalb Jahren hatte Heber das Interesse von höherklassigen Vereinen geweckt, war aber geblieben, um mit Essen den Aufstieg zu schaffen. Diese Mission hat er im vergangenen Sommer erfüllt – und ist nun bereit für eine neue Herausforderung. "Die Entscheidung, RWE zu verlassen, ist mir alles andere als leichtgefallen", betont der Innenverteidiger, der in Magdeburg mit Trainer Christian Titz und Amara Condé zwei ehemalige Essener wiedertrifft. "In meiner Zeit an der Hafenstraße habe ich viel gelernt und bin zu dem Menschen und Fußballer geworden, der ich jetzt bin. Trotzdem möchte ich die Chance, in der 2. Bundesliga spielen zu können, unbedingt wahrnehmen. Ich bedanke mich bei meiner Mannschaft, dem Trainerteam, dem Staff und allen Fans für eine sehr intensive und emotionale Zeit, die ich nie vergessen werde."
Suche nach Ersatz läuft
Heber kam im Sommer 2018 aus Oberhausen zu seinem ehemaligen Jugendverein zurück (2008-2012) und entwickelte sich schnell zum Leistungsträger. 157 Mal stand der gebürtige Neusser für die Rot-Weissen auf dem Platz, erzielte zwölf Tore und bereitete 13 weitere vor. In der laufenden Serie kam Heber 17 Mal zum Einsatz und gehörte bis auf zwei Ausnahmen immer zur Startelf. Da somit ein Stammspieler wegbricht, muss ein Ersatz her – zumal vorerst nur noch drei Innenverteidiger zum Aufgebot gehören. Laut dem "RevierSport" soll RWE bereits "zwei heiße Eisen im Feuer" haben. Um wen es sich handelt, ist bislang nicht bekannt.
Trainer Christoph Dabrowski nimmt aber auch den aktuellen Kader in die Pflicht: "Als Trainer verliert man seinen Kapitän mitten in der Saison natürlich ungerne, zumal Daniel eine wichtige Säule für unser Spiel war. Nichtsdestotrotz haben wir vollstes Vertrauen in unseren Kader und ausreichend Qualität, um in dieser Liga zu bestehen. Durch seinen Abgang haben die anderen Jungs nun die Chance, sich in den Vordergrund zu spielen und Verantwortung zu übernehmen."