1860 und SVE im Gleichschritt – Spätes Dynamo-Remis bei RWE
Der TSV 1860 München und die SV Elversberg geben an der Tabellenspitze weiter den Ton an: Während die Löwen mit 2:0 in Osnabrück gewannen, setzte sich die SVE mit 2:0 in Köln durch. Dynamo Dresden rettete bei Rot-Weiss Essen ganz spät noch einen Punkt (1:1), Waldhof Mannheim wartet nach einer 2:3-Niederlage in Freiburg weiter auf den ersten Auswärtssieg. Tabellendritter ist jetzt der FC Ingolstadt (3:1 gegen Meppen), während der 1. FC Saarbrücken im Spiel 1 nach Koschinat einen 3:2-Erfolg gegen den FSV Zwickau einfuhr.
Osnabrück 0:2 TSV 1860: VfL spielt, aber die Löwen treffen
An der Bremer Brücke setzte VfL-Coach Schweinsteiger mit einem Torwartwechsel das erste Ausrufezeichen, doch Adamczyk, der für Kühn spielte, musste bereits früh hinter sich greifen. Bei einem Eckball stieg Verlaat am höchsten und köpfte ein – keine Chance für den neuen Keeper (7.). Aber die Osnabrücker ließen sich davon nicht beeindrucken, trieben den Ball zur direkten Antwort ins Tor – jedoch aus einer Abseitsposition heraus (10.). Der VfL blieb im Vorwärtsgang und suchte den nächsten Abschluss durch Tesche, aber Verlaat passte auch hinten auf und grätschte die Kugel spektakulär zur Ecke weg (15.). Der Druck auf die 1860-Abwehrreihe wuchs mit fortlaufender Dauer, als Simakala seinen Sturmpartner bediente – Higls Kopfball ging knapp vorbei (26.). Immer wieder liefen die Lila-Weißen an, fanden aber gegen die Defensive der Gäste keine optimalen Lösungen.
Aber der VfL machte nach der Pause weiter und stellte Schiedsrichter Richard Hempel vor eine knifflige Entscheidung, als Morgalla zu ungestüm gegen Higl zu Werke ging – kein Elfmeter (47.). Eine Riesenparade zeigte danach Hiller, der erst noch von Tesche irritiert wurde, aber dann die Kugel hielt (50.). Der VfL ackerte und rackerte in der Offensive, nur die Kugel ging nicht über die Linie. Die Lila-Weißen verzweifelten: Gyamfi zog aus fünf Metern ab, aber Hiller bekam erneut den Körper dazwischen (75.). Alte Fußballweisheiten bewahrheiteten sich, denn der VfL machte die Kugel vorne nicht rein und bekam hinten das Gegentor: Skenderovic rutschte bei einer Hereingabe von Lannert in das Leder, um es zum zweiten Treffer über die Linie zu drücken (82.). Anschließend ließen die Löwen nichts mehr anbrennen, sodass sie den zweiten Platz festigen konnten und den ersten Auswärtssieg seit August einfuhren. Osnabrück bleibt nach der zweiten Pleite in Folge auf dem zwölften Rang stecken.
Essen 1:1 Dresden: Unterzahl kostet RWE den Sieg
Vor Spielbeginn richteten sich die Kapitäne beider Mannschaften an ihre jeweiligen Fans, um sich gegen Gewalt im Fußball auszusprechen. Danach stand das sportliche Geschehen im Vordergrund: RWE spielte mutig nach vorne und drang mit drei Spielern in den Strafraum ein, doch der Querpass von Götze auf Berlinski blieb zu ungenau (6.). Von den Dresdnern war wenig zu sehen, dafür machte Wiegel beinahe das Traumtor – nach einer Kopfballabwehr setzte der Verteidiger das Spielgerät per Volley an die Latte (20.). Umso kurioser wurde dann der Essener Führungstreffer, denn bei einem Rückpass wollte Drljaca den Ball weit herausschlagen. Doch der SGD-Keeper traf nur den heranstürmenden Young, die Kugel prallte aus knapp 20 Metern genau ins Tor ab (23.). Der Rückstand wirkte ein bisschen wie ein Weckruf für die Gäste, die vermehrt den Weg nach vorne suchte. Einzig Akoto kam jedoch nach einem Abpraller zu einem gefährlichen Abschluss, doch der Versuch des Verteidigers landete neben dem linken Pfosten (38.). Vor der Pause dann noch die gute Gelegenheit mit einem zentralen Freistoß aus knapp 20 Metern – aber Arslan bugsierte das Spielgerät direkt in die Mauer (45.).
Essen brachte sich nach dem Seitenwechsel dann selbst in Bedrängnis. Zuerst verpasste Young den zweiten Treffer (47.), dann kam es im Mittelfeld zum Geplänkel: Meier werkelte im Zweikampf mit Wiegel zuerst mit den Füßen, dann zog er den Essener am Trikot – und Wiegel ließ sich verärgert zu einem leichten Nachtreten hinreißen, was mit der Roten Karte bestraft wurde (52.). Die Dresdner stellten sofort auf zwei Spitzen um, während sich RWE natürlich weit zurückzog. Das Spiel gehörte nur noch der SGD, doch Golz konnte zweimal in höchster Not retten (78., 80.). Dann war aber auch der Essener Keeper geschlagen: Im Fünfmeterraum kam Schäffler vor seinem Gegenspieler an den Ball und nickte die Kugel ins Netz (89.). Zu mehr reichte es nicht, trotzdem sind die Sachsen nun seit sieben Spielen ungeschlagen. In der Tabelle geht es einen Rang runter (Platz 5), Essen rückt auf Platz 13 vor.
Köln 0:2 Elversberg: SVE im Stil einer Spitzenmannschaft
Viel Fußball war in der Anfangsphase im Kölner Sportpark nicht zu sehen. Zunächst musste Patrick Sontheimer mehrere Minuten nach einer Kopfverletzung behandelt werden (2.), danach auch Patrick Koronkiewicz wegen einer Knieverletzung (9.) – beide Kölner konnten aber weitermachen. Das Spielgeschehen wurde über weite Strecken von Standardsituationen geprägt, die in den meisten Fällen jedoch auf beiden Seiten keine echte Gefahr erzeugten. Erst kurz vor der Pause folgten die Großchancen: Zuerst landete ein Ball über Palacios bei Handle, dessen Distanzschuss dann aber doch deutlich vorbeiflog (44.). Auf der Gegenseite bediente Fellhauer in der Mitte Mustafa, der kunstvoll zum Seitfallzieher ansetzte – aber ebenfalls deutlich daneben (45.+1).
Im Aufbauspiel unterlief der Viktoria dann nach dem Seitenwechsel der Fehler, woraufhin der SVE-Konter rollte. Fellhauer wurde auf der Außenbahn in Szene gesetzt, doch eine Hereingabe kam nicht – stattdessen netzte der Schienenspieler per Flachschuss selbst ein (49.). Das Spielgeschehen blieb flach und wurde punktuell wild: Erst verpasste Feil für die SVE, dann setzte Becker die Kugel auf der anderen Seite im direkten Gegenzug an den Pfosten (64.). Danach folgte die Vorentscheidung, weil Fellhauer erneut einen langen Seitenwechsel erlief und den zweiten Treffer fast identisch zum Führungstor erzielte (69.). Ohne weitere Auffälligkeiten verteidigten die Saarländer mit dem erneuten Sieg die Tabellenspitze, die Kölner halten dagegen den zehnten Platz in ihren Händen.
Freiburg II 3:2 Mannheim: Furioser Vermeij lässt Waldhof warten
SVW-Cheftrainer Christian Neidhart sagte vor der Partie spaßeshalber, dass er in Freiburg auf den ersten Auswärtssieg seiner Mannschaft wetten würde. Das Spielgeschehen gab dann aber zunächst kaum gefährliche Szenen her, bis sich die Mannheimer dann tatsächlich zeigten: Nach einer Kopfballverlängerung von Keita-Ruel tauchte Taz frei vor SCF-Keeper Sauter auf, doch der Breisgauer parierte im direkten Duell (23.). Aber es dauerte nicht lange, bis die mitgereisten SVW-Fans in den seltenen Genuss des Auswärtsjubels kamen – als Rossipal die Kugel aus 25 Metern platziert ins linke Eck knallte, war es aber soweit (32.), der Waldhof führte. Bis zur Pause ließen die Defensivreihen danach keine weiteren Großchancen zu.
Mit einem Traumtor kamen die Freiburger dann aus den Kabinen heraus. Im zweiten Anlauf spielten die Breisgauer über drei Stationen um den Mannheimer Strafraum herum, ehe Wiklöf freistehend zum Schuss kam – die Kugel schlug punktgenau neben den langen Pfosten ein (46.). Und Freiburg machte weiter! Vermeij netzte zuerst aus Abseitsposition ein, der Treffer wurde aberkannt (47.). Dann erlief der Stürmer einen Steckpass und schloss wuchtig ab, aber der Ball prallte nur gegen das Kameragestänge hinter dem Tor (48.). Der SVW wurde nun regelrecht überrollt: Fahrner leitete einen Angriff per Doppelpass ein und bediente anschließend Vermeij in der Mitte, der aus fünf Metern nur noch einschieben musste (52.). Aber der SVW schüttelte sich und antwortete – Keita-Ruel schnappte sich einen Kopfballabpraller mit der Fußspitze, drehte sich und schob die Kugel ins lange Eck (59.). Der Ausgleich hielt jedoch nicht lange, weil Vermeij im direkten Gegenzug seinen zweiten Treffer und die 3:2-Führung aus knapp 20 Metern markierte (61.). Eine weitere Antwort hatte der SVW nicht parat, sodass auch das sechste Auswärtsspiel ohne Sieg endete – die Mannheimer rutschen auf den achten Platz ab, während der SCF II auf den sechsten Rang vorbeizieht.
Saarbrücken 3:2 Zwickau: FCS erst souverän, dann am Zittern
Gerade einmal zehn Sekunden waren auf der Uhr verstrichen, als Cuni beinahe eine Unsicherheit beim FSV-Keeper zur Führung ausnutzte. Lange mussten die Saarländer aber nicht warten, denn im zweiten Anlauf bediente Cuni dieses Mal Jacob, der den Querpass aus kurzer Distanz nur noch einschieben brauchte (3.). Im ersten Spiel nach Uwe Koschinat legte der FCS fulminant los, im Mittelpunkt stand immer wieder Cuni. Neudecker flankte auf den Stürmer, der aus kurzer Distanz aber an Engelhardt scheiterte (28.). Auf der Gegenseite rettete Batz gegen Baumann (31.), ehe sich Cuni dann doch noch belohnte: Wieder spielte Neudecker über die FSV-Abwehr hinweg, sodass der FCS-Stürmer nur noch den Fuß zur 2:0-Führung hinhalten musste (32.). Die Zwickauer waren um Antworten bemüht, doch die Abwehrreihe der Hausherren ließ kaum Chancen zu.
Nach dem Seitenwechsel sollte wieder ein frühes Tor für die Vorentscheidung sorgen. Einen langen Ball von Neudecker erlief Jacob, der aus halbrechter Position aus der Distanz den dritten Treffer markierte (54.). Die Partie plätscherte danach ohne nennenswerte Möglichkeiten vor sich her – und plötzlich machte es der FSV doch noch spannend. Erst prüfte Gomez den FCS-Keeper noch aus großer Distanz (72.), dann war der eingewechselte Krüger nach einem Eckball per Kopf zur Stelle und erzielte das 1:3 aus Zwickauer Sicht (79.). Sollte da noch etwas gehen? In der Nachspielzeit erhielt Ziegele zuerst die gelb-rote Karte (90.+1), bevor Assibey-Mensah einen abgefälschten Schuss im Tor unterbrachte (90.+5). Der Treffer kam jedoch zu spät, sodass der FCS den Sieg seit vier Spielen über die Zeit rettete und den siebten Platz einnimmt. Die Schwäne müssen dagegen auf Platz 16 zittern, dass sie am Sonntag nicht in die Abstiegszone abrutschen.
Ingolstadt 3:1 Meppen: Kurioses Eigentor lässt Schanzer jubeln
In der Anfangsformation brachte FCI-Coach Rüdiger Rehm wieder Stürmer Patrick Schmidt – und das zahlte sich bereits früh aus, denn der neue Mann stahl sich bei einem Freistoß davon und köpfte zum Traumstart für die Schanzer ein (3.). Die Gäste aus dem Emsland mussten sich schütteln, zeigten sich aber nicht geschockt. Zumal der FCI dem SVM das Spielgeschehen überließ, aber daraus entstanden auch Fehler: Bech fing im Meppener Aufbauspiel einen Pass ab und leitete damit einen Doppelpass zwischen Schmidt und Testroet ein, den die Stürmer jedoch nicht verwerteten (23.). Danach wurde es kurios, denn Kraulich wollte eigentlich einen Pass auf den eigenen Keeper zurückspielen – sah aber nicht, dass Harsman neben seienm Tor stand, Eigentor (26.)! Nun schien der FCI das Spiel zu bestimmen, doch dann traf plötzlich Meppen: Dombrowka legte auf Pourié ab, der zum Anschluss einnetzte (30.).
Danach passierte im Audi-Sportpark nicht mehr viel. Auf beiden Seiten erarbeiteten sich beide Mannschaft regelmäßig Halbchancen, doch die 100-Prozentigen ließen lange auf sich warten. So musste Funk gegen Pourié retten (62.), während Dombrowka auf der anderen Seite einen aussichtsreichen Schuss von Costly blockte (65.). Bis zur Schlussminute blieb die Partie offen – dann machte Hawkins den Deckel drauf, nachdem er zuvor Osée aussteigen ließ (90.+3). Der FCI sprang durch den Erfolg vorerst auf den dritten Platz, während die Meppener auf Platz 15 noch im Verlaufe des Spieltags auf einen Abstiegsplatz abrutschen könnten.