RWE-Sportdirektor: "So dürfen wir nicht noch einmal auftreten"

Die 1:5-Niederlage gegen Mitaufsteiger SV Elversberg hat Rot-Weiss Essen am Samstag hart auf dem Boden der Tatsachen aufprallen lassen. Entsprechend deutlich die Worte von Sportdirektor Jörn Nowak. Um das Teambuilding zu stärken, bezieht RWE nun ein Kurztrainingslager.

"Waren nicht auf der Höhe"

Volles Stadion, bestes Wetter und das erste Profispiel seit 15 Jahren: Eigentlich war am Samstag alles angerichtet für einen Festtag an der Hafenstraße, doch nach der herben Pleite war die gute Laune beim Aufsteiger erstmal verflogen. "Das war am Samstag in allen Belangen zu wenig", sagt Sportdirektor Jörn Nowak in der "WAZ" und betont: "Wir waren sehr verärgert und unzufrieden mit der Leistung." Körperlich habe RWE "zu wenig dagegengehalten", gerade in der Defensive. Zudem seien die Rot-Weissen "zu passiv" gewesen, hätten den Gegner "oft nur begleitet" und die Zweikämpfe "naiv geführt", legt Nowak den Finger in die Wunde. "Elversberg hat teilweise mit einem Pass unsere gesamte Defensive ausgehebelt. Wir waren nicht auf der Höhe."

Entsprechend stand es schon nach 26 Minuten 1:4. Einen Stab über das Team bricht Nowak aber nicht: "Wir hatten viele Debütanten in der Startelf, die das erste Mal höher als Regionalliga gespielt haben." Dennoch sei es wichtig, "dass wir uns sehr, sehr schnell an die Begebenheiten in der 3. Liga gewöhnen. Vor allem unsere erfahrenen Spieler sind da gefragt, voranzugehen". Spielern wie Felix Bastians oder Daniel Heber gelang das am Samstag nicht. "Das war bei weitem nicht das, was sie leisten können und in der Vergangenheit gezeigt haben", bemängelt Nowak.

RWE will Lehren aus der Partie ziehen

Bei der Analyse der Partie sei die Mannschaft im Nachgang "sehr selbstkritisch" gewesen, "da gab es keine Ausreden". Trainer Christoph Dabrowski habe "schonungslos offengelegt, was zu der Niederlage geführt hat", berichtet der 36-Jährige. Nun gelte es, das erste Spiel abzuhaken, Lehren daraus gewinnen und es im nächsten Spiel besser zu machen. "Wir können uns jetzt zwei Wochen auf Duisburg vorbereiten, um dort ein anderes Gesicht zu zeigen. Andernfalls wird es schwer, in dieser Liga Punkte zu holen." Ähnlich hatte sich auch Bastians unmittelbar nach der Partie geäußert.

Alles infrage stellen will Nowak nach der herben Pleite nicht, macht aber deutlich: "So wie am Samstag dürfen wir nicht noch einmal auftreten." Ein Dank richtet der Sportdirektor an die Fans: "Wir können die Fans für die Unterstützung und das Feingefühl nur loben. Das tat der Mannschaft sicher gut. Die Spieler waren über ihre eigene Leistung schon erschrocken genug, jede andere Reaktion aus dem Publikum hätte das negative Gefühl sicher noch verstärkt. Das war eine bemerkenswerte Geste der Fans."

Kurztrainingslager bis Donnerstag

Um das Teambuilding zu stärken, ist RWE am Montag in ein Kurztrainingslager gereist. "Dieses Zeitfenster hat sich angeboten, weil wir am kommenden Wochenende spielfrei haben", erklärt Pressesprecher Niclas Pieper gegenüber der "WAZ" und betont, dass die Maßnahme schon seit "einigen Wochen" geplant sei und somit keine Konsequenz der Auftaktpleite ist. Wo sich RWE in dieser Woche bis einschließlich Donnerstag aufhalten wird, darüber gibt es keine Informationen.

Bekannt ist nur, dass Ron Berlinski nicht dabei ist. Der Stürmer hat sich am Samstag an der Schulter verletzt und musste bereits nach 36 Minuten ausgewechselt werden. Der Aufsteiger hofft aber, dass Berlinski bis zum Derby in Duisburg in eineinhalb Wochen wieder fit ist. Gegen die Zebras werde man "eine andere Essener Mannschaft sehen", zeigt sich Nowak zuversichtlich.

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