RWE nach verspielter 2:0-Führung "ein Stück weit fassungslos"
Bis zur 88. Minute sah gegen den FC Ingolstadt alles nach dem ersten Saisonsieg von Aufsteiger Rot-Weiss Essen aus, doch dann traf der FCI spät noch doppelt und entriss der Elf von Trainer Christoph Dabrowski den Dreier. Der Frust war groß.
"Ich verstehe das nicht"
Da musste ganz viel Ärger raus: Nachdem Ingolstadts Tobias Bech in der 88. Minute nur vier Zeigerumdrehungen nach seinem ersten Treffer an diesem Tag das 2:2 erzielte, trat der ausgewechselte Simon Engelmann wutentbrannt gegen eine Wasserkiste. Wieder wurde es nichts mit dem ersten Sieg in dieser Saison. Auch nach Spielende war der 33-Jährige noch "sehr sauer" und sogar "ein Stück weit fassungslos", wie er bei "MagentaSport" sagte. RWE habe "ein sehr gutes Spiel gemacht" und hatte Ingolstadt, das bis Samstagnachmittag noch ohne Gegentor in dieser Saison war, am Rande der Niederlage.
Bereits nach neun Minuten verwandelte Felix Bastians einen Elfmeter zur Führung, ehe Engelmann nach einer halben Stunde auf 2:0 erhöhte. "Und dann bekommst du am Ende zwei solche Eier rein. Ich verstehe das nicht, dass wir immer so leichte Gegentore bekommen und dass wir es nicht schaffen, das Spiel über die Zeit zu bringen. Heute wäre ein perfekter Tag gewesen", ärgerte sich der Angreifer.
"Bis zum 2:1 haben wir super verteidigt, da ist unser Plan voll aufgegangen. Es darf uns nicht passieren, dass wir dann wieder zwei Treffer kassieren." 14 Gegentore in fünf Spielen "sind viel zu viel. Wir müssen defensiv einfach besser stehen. Wenn wir das nicht schleunigst abstellen, werden wir nicht viele Punkte holen." Vor dem Spiel hätte RWE ein Remis gegen den noch ungeschlagenen Zweitliga-Absteiger womöglich unterschrieben, doch nach dem Spielverlauf "tut es sehr weh" und "schmerzt unfassbar", offenbarte Engelmann. Unter dem Strich seien es "zwei verschenkte Punkte", wie Bastians sagte. "Wir müssen einfach viel cleverer sein."
Dabrowski bleibt zuversichtlich
Trainer Christoph Dabrowski haderte ebenfalls mit dem verpassten Sieg: "Wir müssen als klarer Sieger vom Platz gehen. Hintenraus zwei Tore zu kassieren, ist dann umso bitterer." Der 44-Jährige sah einen "sehr guten Auftritt" seiner Mannschaft mit einer "sehr guten Defensivstruktur". Zumindest bis zur Schlussphase. "Am Ende müssen wir das Tor mit unserem Leben, verteidigen. Sowas darf dann nicht mehr passieren", kritisierte der Coach. "Das ist unser Problem in den ersten fünf Spielen gewesen. Daran müssen wir arbeiten."
Trotz des erneuten Rückschlags zeigte sich Dabrowski zuversichtlich, was den weiteren Saisonverlauf angeht: "Wenn wir so spielen, dann werden wir auch Punkte holen. Davon bin ich überzeugt. Die Mannschaft war sehr lebendig und ist auf einem stabilen Weg." Beim Auswärtsspiel in Bayreuth am kommenden Samstag soll nun endlich der erste Sieg her.