Rückschlag für den FCK: "Wurden ein Stück weit vorgeführt"
Die Erfolgsserie des 1. FC Kaiserslautern ist gerissen: Beim 0:3 gegen 1860 München kassierten die Roten Teufel am Dienstagabend die erste Pleite nach sechs Spielen und drohen nun wieder unter den Strich zu rutschen. Kapitän Jean Zimmer nahm nach Spielende kein Blatt vor den Mund.
Schwacher Auftritt
Angesichts der Formtabelle hatte Trainer Marco Antwerpen seine Mannschaft im Vorfeld "auf Augenhöhe" mit den Löwen gesehen. Die 90 Minuten zeigten jedoch ein völlig anderes Bild: Bis auf die Anfangsphase im zweiten Durchgang war der FCK in nahezu allen Bereichen unterlegen, bot offensiv einen erschreckend schwachen Auftritt und erlaubte sich auch defensiv zahlreiche Patzer. So etwa beim 0:1 nach 31 Minuten, als sich Kaiserslautern nach einer eigenen Ecke auskontern ließ – sehr zum Ärger von Antwerpen: "Das muss einfach nicht sein", schimpfte er im Interview mit "MagentaSport". Auch mit dem übrigen Auftritt seiner Mannschaft zeigte sich der 49-Jährige alles andere als zufrieden: "Wir waren vom Start weg nicht bereit, gegen den Ball zu arbeiten und Laufwege für den Nebenmann mitzumachen. In der Anfangsphase war das sehr wild von uns."
Entsprechend waren die Roten Teufel mit dem 0:1 zur Pause noch gut bedient, ehe die Partie bereits Mitte der zweiten Halbzeit durch einen Doppelpack von Philipp Steinhart (52. / 69.) entschieden war. Dabei waren die Pfälzer druckvoll aus der Pause gekommen, doch dann verursachte Ersatzkeeper Matheo Raab, der den kurzfristig erkrankten Avdo Spahic vertrat, im Duell mit Sascha Mölders einen unnötigen Elfmeter – und brachte den FCK damit aus dem Tritt. "Wie es gelaufen ist, ist es einfach enttäuschend", ärgerte sich Antwerpen über die wenig ansprechende Leistung und versuchte erst gar nicht, das Spiel schönzureden: "Wir sind hier verdient mit 0:3 untergegangen."
Abstiegsplatz droht
Auch Kapitän Jean Zimmer zeigte sich am "Telekom"-Mikrofon "natürlich enttäuscht" und stellte ebenso wie sein Trainer fest: "Wir sind nicht in unser Pressing gekommen." Doch das war nicht alles, wie der 27-Jährige befand: "Wir wurden ein Stück weit vorgeführt." Harte Worte des Spielführers, die allerdings den Tatsachen entsprachen. "Ich hoffe, dass das ein Dämpfer zur richtigen Zeit war", war Zimmer darum bemüht, eine Erkenntnis aus der Niederlage zu ziehen. Nun gelte es, die Pleite schnell abzuhaken, wie Antwerpen betonte – schließlich steht schon am Samstag das Sechs-Punkte-Spiel gegen den KFC Uerdingen an. "Dann müssen wir ein ganz anderes Gesicht zeigen und gewinnen", so Zimmer.
Noch steht der FCK zwei Punkte vor den Krefeldern. Sollte Uerdingen sein Heimspiel gegen Viktoria Köln am Mittwoch jedoch gewinnen, würde der KFC vorbeiziehen, was das direkte Duell am Samstag noch brisanter machen würde. Falls zudem Meppen (in Zwickau) oder Bayern II (in Duisburg) gewinnen sollten, würde Kaiserslautern vor den letzten drei Spieltagen wieder unter den Strich rutschen. Dass sich die Tordifferenz außerdem um drei Treffer verschlechtert hat, verbessert die Ausgangslage im Abstiegskampf ebenfalls nicht. Dennoch haben die Roten Teufel den Klassenerhalt weiter in eigener Hand – die vielleicht wichtigste Nachricht nach der deutlichen Pleite.