Rückrunden-Prognose MSV: Zebras scharren mit den Hufen

Der MSV Duisburg verabschiedete sich als Tabellensechster in die Winterpause. Wie verlief die Vorbereitung? Was muss im neuen Jahr besser werden? liga3-online.de schaut einmal genauer hin. Das Trainingslager hielten die Zebras abermals in der Türkei ab, genauer gesagt in Antalya-Lara. Acht Tage und drei Testspiele standen dabei für die Meidericher auf dem Programm. Kurioserweise machte gerade der Faktor einen kleinen Strich durch die Rechnung, auf den in der Türkei sonst am meisten Verlass ist: Das Wetter.

.

Fazit Trainingslager/Testspiele

Sogar der Test gegen Großaspach musste witterungsbedingt um einen Tag verschoben werden. "Ich denke durch das Wetter sind uns ein bis zwei Tage etwas verloren gegangen, aber so ist es nun mal“, so, ein sonst sehr zufriedener, Gino Lettieri zu „Zebra-TV“. Der Fokus im Training wurde dabei vermehrt auf das Einstudieren neuer Spielzüge und den taktischen Bereich gelegt. Die Testspiele gegen den belgischen Zweitligisten Royal White Star Brüssel (1:0), Ligakonkurrenten Großaspach (3:2) und den aserbaidschanischen Erstligisten Zaqatala (4:1) konnten allesamt gewonnen werden. Zurück in Duisburg schlug man obendrein noch die erste Mannschaft des SV Werder Bremen mit 3:1. Als Gewinner der Winterpause darf sich vor allem Kingsley Onuegbu zählen, der laut den MSV-Verantwortlichen mehr und mehr zu alter Stärke zurückfindet.

Was muss in der Rückrunde besser laufen?

Wer um den Aufstieg mitspielen möchte, muss die „kleinen“ der Liga schlagen. Ein Unterfangen, mit dem die Zebras vor dem Winter Probleme hatten. Fest einkalkulierte Siege gegen Großaspach (zweimal 1:1) und zuhause gegen die Reserven des VfB Stuttgart und FSV Mainz 05 (jeweils 1:1), konnten nicht eingefahren werden. Punktverluste, die sich in der Tabelle bemerkbar machen. Trotz einer hervorragend besetzten Offensive mangelnd es den Blau-Weißen zu oft an Durchschlagskraft. Zeitweise wirken die Zebras kreativ- und ideenlos. Mit Platz neun liegt der MSV in der Auswärtstabelle zwar im Soll, doch wartet man in Duisburg schon länger auf einen Auswärtssieg. Aus den letzten vier Gastspielen holte man nur einen Zähler, während der letzte Auswärtssieg mittlerweile fast vier (!) Monate zurückliegt. Am 27.09.14 gewann Duisburg mit 3:1 bei Hansa Rostock.

Spieler im Fokus

Steffen Bohl muss im Mittelfeld eine wichtige Rolle übernehmen. Der Kapitän der Zebras stand zwar bereits in 18 Partien auf dem Rasen, wurde dabei jedoch vier mal verletzungsbedingt schon in der ersten Halbzeit ausgewechselt. Nun ist der Ex-Cottbuser wieder fit und zeigte in den Testspielen ansprechende Leistungen (zwei Tore). Zusammen mit Tim Albutat oder Enis Hajri formt der Routinier eine der, auf dem Papier, besten Doppelsechsen der Liga.

Eine Überraschung der verbleibenden Rückrunde könnte Pierre de Wit werden. Der Kreativspieler, der seit dem zweiten Spieltag verletzt fehlte, gibt dem MSV ohne Zweifel einen Qualitätsschub. Sein Überblick und Spielwitz kann die Duisburger Offensive auf ein höheres Level heben, sofern der 27-Jährige endlich verletzungsfrei bleibt.

Der MSV steigt am Ende der Saison auf, weil…

…der Kader die nötige Tiefe besitzt, um jegliche Verletzung aufzufangen. Bereits in der Hinrunde mussten die Zebras immer wieder ohne Stammspieler auskommen. Was bei anderen Drittligisten einen großen Qualitätsverlust bedeutet, kann in Duisburg dank einer breiten Bank kompensiert werden. Spieler wie Klotz, Grote, Hajri oder de Wit von der Bank zu bringen- oder in die erste Elf rotieren zu können, kann im Endspurt die entscheidenden Meter Vorsprung bedeuten.

…die Neuzugänge werden die Qualität des Teams erhöhen. Es wurde nicht schlecht gestaunt, als Ivica Grlic am 11. Januar den Ex-Union Berliner Dausch präsentieren konnte. Neben der Neuverpflichtung fühlt sich auch die Rückkehr Pierre de Wit an wie ein Neueinkauf. Der MSV gewinnt somit zwei Offensivakteure, die das Angriffsspiel ihrer Mannschaft sofort ankurbeln können und den eh schon guten Angriff noch besser machen.

…die Zebras an der Wedau eine Macht sind. Im Schnitt peitschen 11.590 Zuschauer die Mannschaft bei den Heimspielen nach vorn. Die Belohnung: Eine blütenweiße Heimbilanz. Nach 12 absolvierten Partien vor heimischem Publikum ist der MSV ohne Niederlage. Eine Statistik, die die Mannschaft am liebsten noch weiter ausbauen würde. Extra-Motivation: Die Anhänger des MSV wollen vor jedem Heimspiel eine Choreografie präsentieren.

Prognose:

Bleibt der MSV weitestgehend verletzungsfrei, wird er zum Saisonende in der Spitzengruppe zu finden sein. Ob es für den direkten Aufstieg reicht, hängt in einer engen 3. Liga auch stark von der Tagesform ab. Tabellenplatz-Erwartung: Platz 3-5

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button