Rostock feiert Befreiungsschlag – Herbe Pleiten für FCS und VfL

Jubel an der Ostsee – die Hansa-Kogge feiert den Befreiungsschlag. Im Duell mit Wehen Wiesbaden setzte sich Rostock mit 3:0 durch. Dagegen mussten der 1. FC Saarbrücken (2:4 gegen Verl) und der Vfl Osnabrück (0:4 gegen Hoffenheim II) herbe Pleiten hinnehmen. Ingolstadt siegte derweil ganz spät in Aachen, während Schweinfurt mit 0:3 gegen Stuttgart II unterlag und damit die zehnte Pleite im elften Spiel kassierte.
Rostock 3:0 Wiesbaden: Mejdrs Strahl beendet alle Zweifel
Nach nur einem Sieg aus den letzten acht Partien stand Hansa unter Druck, legte aber stark los. Die erste gute Gelegenheit erhielt Fatkic nach einer Hereingabe von Mejdr, aber der Volleyschuss rauschte noch über den Kasten (8.). Weiter ging es mit einem Eckball von Harenbrock, den Wiesbaden mehrfach nicht klären konnte: In der Mitte stellte Voglsammer dann geschickt seinen Körper rein, woraufhin die Kugel dann Naderi vor die Füße fiel – 1:0 aus kurzer Distanz (12.)! Die Hansa-Kogge bekam sogleich die nächste Chance auf dem Silbertablett serviert, dann nach einem Handspiel von Wohlers stand Voglsammer am Elfmeterpunkt bereit. Aber Stritzel hielt den halbhohen Schuss ins linke Eck (15.). Eine Initialzündung für den SVWW, um auch an der Partie teilzunehmen. Und dann ging es rauf und runter: Einen Kopfball von Gillekens entschärfte Uphoff (24.), einen Distanzschuss von Voglsammer parierte Stritzel (28.), danach traf Harenbrock auf Rostocker Seite die Latte (29.) und Kaya zimmerte die Kugel wenig später ebenfalls für die Hessen ans Gebälk (31.). Das Spiel nahm sich daraufhin eine Pause, bis Kaya erneut einen Schuss abfeuerte – Uphoff lenkte die Kugel abermals ans Aluminium (41.). Trotz vieler Chancen ging es ohne weiteren Treffer in die Kabinen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit gab es beinahe den Nackenschlag für Wiesbaden, weil sich Stritzel beim Herauslaufen gegen Voglsammer verschätzte – aber Wohlers klärte rechtzeitig (47.). Doch Rostock legte sehenswert nach. Mejdr bekam den Ball im Strafraum und lief zentral ein, um die Kugel anschließend mit einem Strahl in den linken Winkel zu schweißen (56.). Bei einem Eckball der Rostocker verlängerte dann ein Wiesbadener die Kugel auf Lewald, der das Spielgerät dann auch noch im eigenen Tor unterbrachte (65.). Die Hansa-Kogge spielte munter weiter, den nächsten Einschlag verhinderte Stritzel jedoch gegen Voglsammer (68.). Wiesbaden hätte das Ergebnis in der Schlussphase noch einmal verbessern können, aber wie schon in der ersten Halbzeit blieb der Torhüter beim Elfmeter siegreich – Uphoff parierte nach einem Foul von Harenbrock gegen Kaya (83.). Zum Abschluss verhinderte auch Uphoff einen vierten Treffer gegen Krohn (88.), sodass sich das Ostseestadion letzten Endes über einen 3:0-Sieg der eigenen Mannschaft freuen durfte. Rostock klettert durch den ersten Sieg nach vier Spielen auf Platz 13, während Wiesbaden durch die erste Pleite nach fünf Partien auf Platz 11 abrutscht.
Saarbrücken 2:4 Verl: Taz & Gayret nicht zu stoppen
Im Ludwigsparkstadion machten zunächst die Gäste aus Verl ordentlich Dampf. Und belohnten sich früh: Taz steckte punktgenau auf Arweiler durch, der frei vor Menzel völlig cool blieb und zur schnellen Führung für den Sportclub einschob (7.). Von der kalten Dusche wollte sich Saarbrücken nicht beeindrucken lassen. Brünker bekam aus kurzer Distanz nicht genug Druck hinter einen Kopfball (13.), aber umso mehr Glück hatte Rabihic bei seinem Versuch – Kijewski fälschte unglücklich gegen die Laufrichtung seines Keepers ab, sodass die Kugel zum Ausgleich in die Maschen fiel (15.). Die Partie sollte daraufhin rasant bleiben, denn wieder rollte ein Angriff beim SCV über Taz. Der Offensivspieler ließ Wilhelm mit einem angetäuschten Schuss aussteigen und legte danach auf den völlig freien Arweiler ab, der aus zehn Metern nur noch einschieben brauchte (21.). Verl übernahm in der Folge das Spielgeschehen, weil die Saarländer im Vergleich zu den Ostwestfalen etwas langsamer in ihren Entscheidungen wirkten. Erst kurz vor Pause erhielt Verl noch einmal die Chance, aber Gayrets Schuss nach einem Eckball wurde geblockt (45.).
Auf der Suche nach Antworten stieß Saarbrücken in der zweiten Hälfte auf weitere Fragen. Taz wurde halbrechts im Strafraum freigespielt, der die Kugel ohne Zögern zum 3:1 aus Verler Sicht ins lange Eck fackelte (54.). Beinahe hätte Taz die Partie dann vorzeitig entschieden, aber Menzel tauchte gerade noch rechtzeitig zur Parade ab (56.). Aber die Saarländer steckten nicht auf: Brünker und Caliskaner können eine scharfe Hereingabe zunächst nicht kontrollieren, aber mit etwas Glück kam Letzterer doch noch zum Abschluss – und traf zum Anschluss (58.). Das Spielgeschehen blieb wild, Sonnenberg und Menzel klärten gemeinsam gegen Mhamdi und Taz (66.). Folgte dann die Spielentscheidung? Gayret übernahm im Strafraum eine Kugel von Taz und schob ungehindert zum vierten Treffer ein (77.). Der FCS hatte dem erneuten Streich des Verler Duos nichts mehr entgegenzusetzen, wenngleich der SCV auch Glück hatte, dass ein Handspiel von Mhamdi auf der eigenen Torlinie übersehen wurde (86.). Trotz der ersten Niederlage seit sieben Partien rutscht Saarbrücken etwas überraschend auf Platz 3 hoch, weil das Torverhältnis gegenüber Osnabrück besser ist. Dahinter lauter Verl jedoch schon punktgleich auf Platz 5.
Osnabrück 0:4 Hoffenheim II: VfL erleidet Zusammenbruch
An der Bremer Brücke standen Bundesliga-Profis wie Mergim Berisha oder Dennis Geiger nicht in der Startelf. Dafür aber Amaimouni-Echghouyab. Nach einem Fehlpass von Jacobsen brach der Marokkaner auf der rechten Außenbahn durch, machte noch einen Haken und knallte das Spielgerät anschließend in den Winkel (5.). Der VfL musste den frühen Schock noch verdauen, da hatte Hoffenheim II schon die nächste Gelegenheit: Mokwa scheiterte alleine vor Jonsson aber am stark reagierenden Keeper (10.). Die Lila-Weißen drängten vermehrt nach vorne, aber Großchancen kreierten die Niedersachen dabei nicht. Den ersten richtigen Torschuss hatte Lesueur auf dem Fuß, aber Onohiol konnte den abgefälschten Versuch im Flug klären (27.). Der VfL wurde gefährlicher: Kehl probierte es mit einem Flachschuss, aber wieder war der TSG-Keeper zur Stelle (30.). Auf der Gegenseite tankte sich jedoch Zeitler durch die Osnabrücker Abwehr und schloss ab, traf aber nur das Außennetz (36.). Im letzten Drittel waren beide Mannschaften aber nicht mehr zwingend genug.
Osnabrück und Hoffenheim II kamen wieder druckvoll aus der Kabine, die Abschlüsse blieben aber zu ungenau. Aber die Osnabrücker drängten weiter nach vorne. Ihorst legte für Kehl ab, doch Llugiqi hielt noch abwehrend den Fuß rein (62.). Auf der anderen Seite dann wieder Llugiqi, aber Jonsson fischte den Abschluss aus 18 Metern aus der Ecke (65.). Und Hoffenheim II blieb gefährlicher: Ein langer Einwurf erreichte Zeitler über Umwege, der Abschluss traf den Querbalken (68.). In der vielleicht stärksten Drangphase der Osnabrücker überhaupt rollte der Hoffenheimer Konter, an dessen Ende Zeitler eine Flanke von Amaimouni-Echghouyab zum vorentscheidenden zweiten Treffer einnickte (76.). Anschließend erlaubte sich Jonsson einen Bock, weil ihm ein Abschluss aus den Händen rutschte – Labes staubte ab (81.). Im Spielaufbau verlor Osnabrück dann erneut den Ball, woraufhin der TSG-Express rollte. Hennrich drang in den Strafraum ein und vollendete eiskalt zum 4:0 (85.). Die Lila-Weißen sammelten sich erst einmal im Mannschaftskreis, um sich über den Zusammenbruch im Klaren zu werden. Durch die erste Niederlage nach acht Partien verliert der VfL einen Platz in der Tabelle an punktgleiche Saarbrücker und steht auf Rang 4. Hoffenheim II, das erstmals nach drei Partien wieder gewinnt, dagegen klettert auf Platz 7.
Aachen 0:1 Ingolstadt: Kaygin lässt die Schanzer jubeln
Am Aachener Tivoli entwickelte sich schnell eine ausgeglichene Partie. Die Alemannia suchte früh den Weg nach vorne, die erste gute Möglichkeit hatte jedoch Ingolstadt. Besuschkow kam aus halblinker Position zum Abschluss, aber Olschowsky wehrte ab (11.). Mehrere Halbchancen auf beiden Seiten zeigten, welche Power im Spiel steckte. Bahn setzte Gindorf elegant in Szene, woraufhin der Stürmer kraftvoll ins Tor schoss, aber der Jubel ebbte schnell ab – Abseits (23.). Das Hin und Her von beiden Mannschaften setzte sich nahtlos fort – auf der einen Seite wurde Nadjombe geblockt (29.), auf der anderen Seite wurde Costly rechtzeitig gestoppt (32.). Olschowsky war gegen Besuschkow erneut zur Stelle (34.), aber auch Eisele parierte gegen Strujic (36.). Eine offene Partie ging ohne Tore in die Pause.
Beide Mannschaften setzten das Spielgeschehen unverändert im zweiten Abschnitt fort. Sowohl Deichmann (53.) als auch Nadjombe (54.) zielten bei ihren Versuchen etwas zu hoch. Die Riesenchance erhielt dann einmal mehr Costly, aber frei vor dem Tor scheiterte der Ingolstädter Top-Scorer an Olschowsky (61.). Im Eins-gegen-Eins machte sich auch Eisele ganz groß, sodass der durchstartende Schroers am FCI-Keeper scheiterte (64.). Auch gegen Sturm blieb Olschowsky im nächsten Versuch der Schanzer wieder siegreich (69.). Bis tief in die zweite Hälfte blieb die Partie offen – und dann nahm sich Bahn eines Freistoßes an, den der Aachener aber nur auf die Latte setzte (83.). Die Alemannia wollte das Heimspiel für sich entscheiden, aber Ingolstadt traf die Hausherren kurz vor Schluss ins Mark. Aus halblinker Position traf Kaygin die Kugel aus etwa 22 Metern perfekt und schweißte das Spielgerät in den Winkel (90.+2). Selbst die Körpersprache von Alemannia-Coach Muzzicato sagte: Was soll man da machen? Durch den zweiten Sieg in Folge rückt Ingolstadt in der Tabelle auf Platz 12 vor, während Aachen nach der zweiten Niederlage hintereinander Viertletzter bleibt.
Stuttgart II 3:0 Schweinfurt: Schnüdel verlieren erneut
Die U21-Mannschaft der Schwaben setzte die Schnüdel früh unter Druck. So konnte der VfB II auch direkt jubeln: Diehl war schneller als die komplette Hintermannschaft des FC05 und hatte vor Weisbäcker dann auch keine Probleme, die Kugel einzuschieben (7.). Wenig später probierte es Sankoh per Fallrückzieher (15.). Der muntere Beginn verlief einseitig, die jungen Stuttgarter hatten das Spiel komplett unter Kontrolle. Schweinfurt kam erst Mitte der ersten Halbzeit zu echten Ballbesitzphasen, die das Team von Victor Kleinhenz aber nicht zu Chancen ausspielen konnte. Stattdessen wurde das Spiel hitziger – Majchrzak war mit einer gelben Karte nach einer Grätsche gegen Endres noch gut bedient (43.).
In der zweiten Hälfte kassierte Schweinfurt dann unmittelbar den nächsten Nackenschlag – wegen eines Foulspiels von Krätschmer im eigenen Strafraum durfte Sessa vom Punkt zum Torversuch antreten. Und der Elfmeter saß (56.)! Die Partie wurde fortan immer wieder von Fouls unterbrochen, echter Spielfluss kam nicht mehr auf – Schweinfurt konnte grundsätzlich nur wenig anbieten. Stattdessen holte Weisbäcker noch einmal Ouro-Tagba von den Beinen, was wieder einen Elfmeterpfiff zur Folge hatte. Der Gefoulte trat selbst zum Strafstoß an und verwandelte zum 3:0-Endstand. Einzig Tranziska konnte VfB-Keeper Hellstern wirklich in Bedrängnis bringen (82.), doch insgesamt war das viel zu wenig von den Schnüdel. Während der VfB II auf Platz 6 klettert, bleibt den Schnüdel nach der zehnten Niederlage im elften Spiel und der sechsten Pleite in Folge weiterhin nur der letzte Tabellenplatz.