Ronny König: "So schnell wie möglich 45 Punkte erreichen“

Im Interview mit liga3-online.de spricht Ronny König vom besten Rückrundenteam FSV Zwickau über den Lauf des Aufsteigers, seinen persönlichen Tore-Rekord, Zukunftspläne und die kommende Aufgabe gegen den Halleschen FC, der von seinem ehemaligen Trainer Rico Schmitt (beim FC Erzgebirge Aue) betreut wird.

[box type="info" size="large"]"Überrascht bin ich nicht"[/box]

liga3-online.de: Beim FSV Zwickau läuft es aktuell wie geschmiert. Mit sieben Siegen aus zehn Rückrundenspielen ist der FSV das beste Rückrundenteam. Überrascht es Sie, dass es auf einmal so gut läuft?

Ronny König: Überrascht bin ich nicht. Wir wussten von Beginn an, dass wir genug Qualität haben, um in der 3. Liga zu bestehen. Allerdings mussten nach dem Aufstieg erst einmal gewisse Automatismen greifen, bis alles so klappt, wie wir uns das vorstellen. Wir haben in den ersten Saisonspielen zwar auch schon zum Teil ansprechende Leistungen gezeigt, konnten aber zu selten gute Ergebnisse einfahren. Aktuell belohnen wir uns für den Aufwand, den wir die komplette Saison betreiben.

Auch Sie tragen einen großen Teil zum Aufschwung bei. Mit zehn Saisontoren sind Sie der beste Torschütze im Kader. Woran liegt es, dass Sie in dieser Spielzeit so erfolgreich sind?

Mir kommt das Spielsystem zugute. Wir spielen mit zwei Spitzen und kommen viel über außen. Dementsprechend werden viele Flankenbälle geschlagen. Für mich als großen, kopfballstarken Strafraumstürmer ist das perfekt.

Zuletzt trafen Sie zweimal in Serie. Beim 2:2 gegen den FC Hansa Rostock retteten Sie dem FSV mit einem Last-Minute-Tor das Remis. Bei der SG Sonnenhof Großaspach (2:1) gelang Ihnen ein Doppelpack. Das gibt viel Selbstvertrauen, oder?

Klar. Jeder Stürmer ist zufrieden, wenn er seiner Mannschaft mit Toren helfen kann. Allerdings bin ich mittlerweile in einem Alter, in dem es mir egal ist, wer trifft. Ich muss niemanden mehr etwas beweisen und mich für andere Vereine empfehlen. Im Vordergrund steht der mannschaftliche Erfolg. Ob ich ein Tor erziele oder nicht, ist zweitrangig.

Es gab keine Saison, in der Sie öfter als zehnmal getroffen haben. Nur für den SV Wehen Wiesbaden in der Zweitliga-Spielzeit 2007/2008 hatten Sie schon einmal zehn Tore erzielt. Knacken Sie Ihren eigenen Tore-Rekord bereits im kommenden Heimspiel gegen den Halleschen FC am Samstag?

(lacht) Das wäre sicher eine schöne Sache. Wichtig ist aber vor allem, dass wir unseren Lauf fortsetzen und bestenfalls die nächsten drei Punkte einfahren. Und das wird gegen den HFC alles andere als einfach.

[box type="info" size="large"]"Kann mir vorstellen, später als Trainer zu arbeiten"[/box]

Wie schätzen Sie Halle ein?

Da ich das Trainerteam um Cheftrainer Rico Schmitt noch aus meiner Zeit beim FC Erzgebirge Aue kenne, weiß ich, dass beim HFC sehr akribisch gearbeitet wird und uns ein kampfbetontes Spiel erwartet. Halle gehört zu den Mannschaften, die von Beginn an um den Aufstieg mitspielen wollten und auch immer noch die Chance dazu haben – auch, wenn die Ergebnisse der letzten Wochen nicht allzu gut waren.

Mit dem FSV rangieren Sie mittlerweile auf Rang elf, nur einen Zähler hinter Halle. Der Vorsprung auf die Abstiegszone ist auf neun Zähler angewachsen. Dagegen beträgt der Rückstand auf Relegationsrang gerade einmal fünf Punkte. Was ist noch drin für Zwickau?

Es ging uns immer nur um den Klassenverbleib. Das hat sich auch durch unsere bisher starke Rückserie nicht geändert. Wir wollen so schnell wie möglich die 45 Punkte erreichen. Damit wurde in den letzten Jahren immer der Abstieg vermieden. Dafür fehlen uns noch fünf Zähler.

Sie spielen seit Saisonbeginn in Zwickau. Zuvor waren Sie für Ihren Jugendverein Chemnitzer FC am Ball. 2015 hatten Sie gesagt, dass Sie sich ein Karriereende beim CFC durchaus vorstellen können. Allerdings kam alles anders. Wie sehen jetzt Ihre Planungen aus?

Sie deuten es schon an. Im Fußball kann alles ganz schnell anders laufen, als man es ursprünglich geplant hatte. Deshalb möchte ich diesmal auch keine Wasserstandsmeldungen abgeben. Das kann ich auch noch gar nicht. Fakt ist: Ich habe bis Juni 2018 Vertrag. Alles andere ist Zukunftsmusik.

Dennoch ist das Karriereende nicht mehr allzu weit entfernt. Haben Sie sich bereits Gedanken über die Zeit nach der aktiven Laufbahn gemacht?

Ich kann mir vorstellen, später als Trainer zu arbeiten. Ende letzten Jahres habe ich bereits meinen ersten Trainerschein gemacht. Aktuell mache ich mir über eine mögliche Trainerlaufbahn aber noch nicht viele Gedanken. Noch fühle ich mich fit genug, um im Profifußball mitzuhalten.

   

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