Ronny König im Interview: "Erfolgsrezept? Habe keines"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Zwickaus Routinier Ronny König über die Situation in der 3. Liga vor dem Saisonendspurt, die aktuelle Sieglos-Serie des FSV Zwickau, seine bemerkenswerte Torbilanz im hohen Fußballer-Alter und das kommende Duell gegen den Abstiegskonkurrenten SV Meppen.
"Fühlen wir uns nicht in Sicherheit"
liga3-online.de: Vier Spieltage vor Saisonende rangiert der FSV Zwickau sieben Zähler vor der Abstiegsregion. Wie bewerten Sie die Tabellensituation, Herr König?
Ronny König: Solange wir noch nicht durch sind, fühlen wir uns nicht in Sicherheit. Es kommt noch eine Englische Woche, in der einiges passieren kann. Außerdem hat das eine oder andere Team eine Partie weniger absolviert. Ein paar Punkte sollten wir auf jeden Fall noch holen.
Seit sieben Begegnungen wartet Zwickau nun auf einen Sieg. Was hat zuletzt für einen Dreier gefehlt?
Nicht viel. Wir waren in keinem Spiel chancenlos, aber uns hat das nötige Quäntchen Glück gefehlt. Wir müssen glaube ich einfach mal wieder in Führung gehen. Das würde uns Selbstvertrauen geben und dann kommt auch der Erfolg zurück.
Kommt die spielfreie Woche in der 3. Liga gerade zur richtigen Zeit?
Das würde ich nicht sagen. In einer Krise befinden wir uns keinesfalls. Und es ist ja nicht so, dass wir am Wochenende kein Spiel haben. Wir treffen im Viertelfinale des Sachsenpokals auf Nordost-Regionalligist BSG Chemie Leipzig und bleiben im Rhythmus. Es wird eine schwere Partie gegen einen ambitionierten Gegner, der heiß sein wird, uns aus dem Wettbewerb zu kegeln.
"Jede Sekunde auf dem Platz genießen"
Für Sie läuft es auch in dieser Saison wieder gut, beim jüngsten 2:3 in Ingolstadt erzielten Sie bereits Ihr zehntes Saisontor. Was ist Ihr Erfolgsrezept mit 37 Jahren?
Das fragen mich viele Leute. Und wissen Sie was? Ich habe keines! (lacht) Vielleicht läuft es aber so gut, weil ich mir wenige Gedanken über mein Alter mache. Ich fühle mich fit – das ist die Hauptsache. Dass ich ziemlich robust bin und einiges einstecken kann, ist sicher ein Vorteil. Das führt dazu, dass ich weniger verletzungsanfällig bin.
Ihr bisheriger Bestwert aus der Saison 2016/2017 liegt bei 15 Treffern. Wollen Sie den noch knacken in den verbleibenden vier Begegnungen?
Grundsätzlich wollen wir erst einmal die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen. Aber klar: Ich würde natürlich gerne noch das eine oder andere Tor schießen. Mein persönliches Ziel, wieder zweistellig zu treffen, habe ich erreicht. Dass der Druck nun weg ist, führt möglicherweise dazu, dass in den nächsten Wochen sogar noch mehr geht als in den zurückliegenden Monaten. Und davon würde nicht nur ich, sondern das gesamte Team profitieren.
Obwohl Sie im Juni 38 Jahre alt werden, haben Sie vor wenigen Wochen Ihren Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Machen Sie die 40 noch voll?
(lacht) Mal schauen! Ich tue denke ich gut daran, mich von Jahr zu Jahr aufs Neue zu entscheiden, ob ich weiterkicken will. Am besten ist es denke ich, jede Sekunde auf dem Platz zu genießen und immer erst einmal davon auszugehen, dass die aktuelle Saison die letzte sein wird. So werde ich es auch in der kommenden Spielzeit machen.
Jetzt geht es mit Zwickau aber erst einmal darum, den Klassenverbleib sicherzustellen. Am 5. Mai ist Abstiegskonkurrent SV Meppen zu Gast. Ein vorentscheidendes Spiel?
Durchaus. Gewinnen wir, sind wir so gut wie durch und halten mit Meppen einen Konkurrenten auf Abstand. Auch mit Hinblick auf das schwierige Spiel danach bei Spitzenreiter Hansa Rostock sollten wir alles dafür geben, gegen Meppen als Sieger vom Platz zu gehen.