Acht Thesen an Röttger: "Vielleicht werde ich Schlagerstar"

Im Thesen-Interview mit liga3-online.de spricht Großaspachs Routinier Timo Röttger über seine Bauernhöfe, seine neue Rolle als spielender Co-Trainer und eine Karriere als Schlagerstar.

[box type="info"]"Manchmal bin ich ein absoluter Bauer"[/box]

liga3-online.de: Sie spielen mittlerweile seit über vier Jahren beim selbsternannten Dorfklub SG Sonnenhof Großaspach. Sie sind doch sicher längst stolzer Bauernhof-Besitzer, Herr Röttger!

Timo Röttger: Das war ich tatsächlich schon vor meinem Wechsel nach Großaspach. Meine Familie besitzt zwei Bauernhöfe in der Nähe von Gummersbach. Der Schritt aufs Land lag da natürlich auf der Hand. (lacht)

Zuvor kickten Sie fast ausschließlich in Metropolen – unter anderem in Dresden, Leipzig und Köln. Jetzt sind Sie ein Landbursche und ein Leben in einer Großstadt ist nicht mehr vorstellbar.

Man kann schon sagen, dass ich ein ziemlicher Landbursche geworden bin. Und manchmal bin ich auch ein absoluter Bauer. (lacht)

Wenn Sie dann doch mal in einer größeren Stadt unterwegs sind, gleicht das einem Kulturschock.

Ja, das geht gar nicht! (lacht) In der Stadt ist es mir zu laut, zu eng und zu ungemütlich.

Beim 0:3 gegen Ihren Ex-Klub Viktoria Köln am 6. Spieltag waren Sie nicht dabei, weil Sie sich wenige Tage vorher eine Wadenverletzung zuzogen. Das war doch Absicht, um dem Duell mit der Viktoria aus dem Weg zu gehen.

Logisch. Ich möchte für meine ehemaligen Vereine immer nur das Beste. Durch meine Verletzung wollte ich es der Viktoria einfacher machen, zu gewinnen. Hat ja dann auch geklappt! Spaß beiseite: Ich hätte natürlich gerne mitgewirkt, vor allem gegen einen meiner ehemaligen Vereine.

 

[box type="info"]"Ab sofort kann ich mich selbst aufstellen"[/box]

Drei Spiele fielen Sie aus, jetzt sind Sie wieder fit und spielender Co-Trainer von Chefcoach Oliver Zapel. Nach der Verletzung haben Sie sich gedacht: Jetzt wird es endgültig Zeit, mich mit dem Trainerdasein zu beschäftigen.

Genau wie bei der Bauernhof-These haben Sie damit sogar Recht. Dass meine Knochen nicht mehr lange halten und ich nicht mehr der Jüngste bin, merke ich jeden Tag. Deshalb ist es jetzt ein günstiger Zeitpunkt, um in den Trainerbereich reinzuschnuppern. Ich werde demnächst auch damit beginnen, meine Trainerscheine zu machen.

In der bisherigen Saison waren Sie nur dreimal von Beginn an am Ball. Jetzt – wo sie Co-Trainer sind – stehen Sie natürlich regelmäßig in der Startelf.

Selbstverständlich. Ab sofort kann ich mich selbst aufstellen, wie geil ist das denn? Es hat nur Vorteile, spielender Co-Trainer zu sein. (lacht) Ernsthaft: Für mich ist es erst einmal eine zusätzliche Aufgabe, in die ich mich einarbeiten werde. Gerade die Tatsache, dass das Trainerteam noch eine Perspektive aus Spielersicht dazubekommt, kann sicherlich wertvoll und in manchen Momenten auch hilfreich sein.

In der Liste der Rekordspieler der 3. Liga rangieren Sie mit 225 Partien auf Platz 19 – einen Platz und fünf Spiele hinter Ihrem Teamkollegen Kai Gehring. Der wird demnächst nur noch auf der Bank Platz nehmen, damit Sie ihn problemlos überholen können.

Ich wusste nicht, dass wir in der Liste so nah beieinander sind. Danke für den Tipp! Dann wird Kai wohl demnächst keine Spiele mehr für uns machen – schade für ihn. Dass Julian Leist auch noch vor mir ist, weiß ich. Der wird von nun auch zu keinen Einsätzen mehr kommen. So kann ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sehr schön!

In der Gemeinde Aspach lebt auch Schlagerstar Andrea Berg, Ehefrau von SGS-Mitgründer Ulrich Ferber. Dass Sie nun ständig Schlagermusik hören und – wenn es die Zeit zulässt – die Konzerte von Andrea Berg besuchen, steht außer Frage.

Ich habe bei Vereinsveranstaltungen sogar schon mehrfach mit Andrea Berg gesungen. Talent fürs Singen besitze ich zwar nicht, aber lustig war es. Vielleicht werde ich nach Karriereende nicht Trainer, sondern Schlagerstar – die nötigen Kontakte in der Szene habe ich ja bereits. (lacht)

   
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