Hansa greift oben an, Rizzi-Show in Bremen, FCM verliert

Der Samstagnachmittag in der 3. Liga brachte sowohl den Auf- als auch den Abstiegskampf wieder enger zusammen. Während sich Magdeburg mit 0:1 in Würzburg geschlagen geben musste, spielte Paderborn trotz Führung nur 1:1 in Großaspach. Hansa Rostock setzte sich unterdessen in Meppen durch (2:0) und hat Rang drei vor Augen. Im Tabellenkeller drehte Rizzi im Alleingang per Viererpack das Spiel für Münster in Bremen (4:2), zudem sendete Chemnitz beim 1:0 gegen Jena ein Lebenszeichen. Außerdem spielten: Köln-Unterhaching (0:0) und Halle-Osnabrück (1:0).

 Meppen 0:2 Rostock: Hansa behält die Übersicht im Schneetreiben

Gegen den heimstarken SV Meppen hatten sich die Gäste von der Ostsee offenbar viel vorgenommen. Schon nach zehn Minuten fand ein Freistoß am Strafraumeck Nadeau, der mit einer weiteren Flanke Väyrynen bediente. Der Stürmer ließ sich nicht lange bitten und köpfte unhaltbar ins lange Eck ein. Nur fünf Minuten später hätte Breier sogar schon auf 2:0 erhöhen können, überlegte jedoch zu lange und schoss am Tor vorbei. Meppen kam erst nach 20 Minuten in die Partie, doch Bähres Schussversuch landete nur in den Armen von Blaswich. Die Chance wirkte dennoch wie ein kleiner Wachmacher für die Heimelf, die sich in der Folge über den Kampf wieder ins Spiel zu bringen versuchte. Auch der Chancenzettel der Heimelf füllte sich weiter, doch das Privatduell zwischen Bähre und Blaswich ging auch nach 25 Minuten wieder an den Keeper. Die letzte Aktion vor der Pause ging trotzdem wieder an Hansa, als Domaschke einen Freistoß von Wannenwetsch nur abklatschen ließ und gerade noch gegen Väyrynen retten konnte.

Im zweiten Durchgang wurde das Spiel ruhiger in den Strafräumen, dafür hitziger im Mittelfeld. Der gelbverwarnte Kleinsorge ließ sich gegen Breier zu einer etwas unschönen Aktion mit dem nach hinten gestreckten Bein hinreißen, was zu einer Rudelbildung führte. Schiri Schult ließ den Meppener allerdings auf dem Feld. Der SVM wurde in der Folge wieder aktiver und hätte nach einer Stunde beinahe ausgeglichen. Blaswich ließ eine Granatowski-Flanke fallen und Girth versuchte abzustauben. Sein Ball landete nur am Außennetz. In die gute Phase der Gastgeber machte Rostock den finalen Deckel auf die Partie. Lucas Scherff entschied das Spiel mit seinem Treffer zum 2:0 in der 85. Minute. In der Tabelle liegt Hansa jetzt nur noch drei Punkte hinter dem Relegationsplatz und hat zudem noch ein Nachholspiel in Großaspach in der Hinterhand

Großaspach 1:1 Paderborn: Großaspach erkämpft sich einen verdienten Punkt

Der Spitzenreiter aus Paderborn übernahm von Beginn an das Kommando in der Partie und versuchte insbesondere über die offensiven Ritter und Yeboah scharfe Flanke vor das Tor zu schlagen. In der 17. Minute hätte Letztgenannter den SCP in Führung bringen müssen, doch Broll konnte aus der Nahdistanz gerade noch parieren. Die SG zog sich teils weit in die eigenen Hälfte zurück und überließ Paderborn das Spiel. Große Chancen ergaben sich daher nur sehr selten. Im Stile einer Spitzenmannschaft reichte den Gästen der erste gefährliche Angriff dennoch zur Führung. Philipp Tietz ließ sich in der 34. Minute die Chance nicht nehmen und traf nach einer Ecke von Boeder zum verdienten 1:0. Die Aspacher protestierten zwar lautstark und forderten ein Stürmerfoul, doch der Treffer fand Anerkennung.

Keine 15 Sekunden nach dem Wiederanpfiff hätte die SG beinahe ausgeglichen. Eine Flanke von Sohm landete bei Sané, der den Kopfball aber frei links am Tor vorbeisetzte. Das Spiel nahm mächtig Fahrt auf, da der SCP sich dankbar für die mitspielenden Aspacher zeigte. Ritter versuchte in der 51. Minute auf 2:0 zu stellen, doch Broll könnte den Abschluss noch an die Latte lenken. Die SG wurde dennoch zielstrebiger und stellte Paderborn vor größere Probleme. Das resultierte in der 74. Minute im Ausgleich durch Kai Gehring. Einen Freistoß von Fehr konnte Gehring am langen Eck über Boeder ins Tor einköpfen. Paderborn wirkte merklich beeindruckt und Großaspach drängte auf den Sieg. Ein Schuss von Baku aus der Nahdistanz in der 84. Minute flog aber über das Tor. Das 1:1 war am Ende für die Heimelf durchaus verdient, während die Gäste ebenfalls gut mit dem Punkt leben konnten.

Würzburger 1:0 Magdeburg: Mini-Krise in Magdeburg hält an

Gegen den Tabellenzweiten aus Magdeburg wollten sich die heimischen Kickers von Beginn an nicht verstecken. Somit entwickelte sich ein durchaus offenes Spiel, bei dem Niemeyer für den FCM (8.) und Müller für die Kickers (14.) die ersten Chancen vergaben. Die Rothosen übernahmen im Anschluss die Spielkontrolle, während sich der FCM auf schnelle Gegenstöße konzentrierte. Folgerichtig waren Chancen Mangelware, gelbe Karten dagegen an der Tagesordnung. Alleine innerhalb von vier Minuten holten sich Handke, Neumann und Schwede jeweils Gelb und machten jeglichen Spielfluss unmöglich. Bezeichnend führte auch ein Foul zum ersten Treffer. Handke brachte im Strafraum Wagner zu Fall. Den fälligen Elfmeter versenkte Ademi rechts unten zum 1:0-Pausenstand.

Magdeburg wachte nach dem Seitenwechsel auf und hatte zehn Minuten nach der Pause die Doppelchance zum Ausgleich. Zuerst musste Drewes einen Schuss von Schiller aus dem Eck kratzen (53.) und zwei Minuten später wuchtete Erdmann einen volley über das Tor. Der große Druck ebbte bei den Gäste aber schnell wieder ab, sodass sich das Spiel ausgeglichen im Mittelfeld präsentierte. Erst in der 79. Minute versuchte es Kai Wagner mal wieder mit einem Solo, doch sein Abschluss am Ende ging nur ans Außennetz. Der FCM schaffte es kaum noch in der Offensive präsent zu werden und verlor am Ende durchaus verdient mit 0:1 gegen aktivere Kickers. Damit warten die Elbstädter weiter auf den ersten Sieg im neuen Jahr, Würzburg ging unterdessen zum neunten Mal aus den letzten acht Spielen als Sieger vom Platz.

Chemnitz 1:0 Jena: CFC mit lebenswichtigem Sieg

Auch im Heimspiel gegen Jena kam der abstiegsbedrohte Chemnitz zu Beginn gar nicht gut ins Spiel. Nach drei Minuten prallte Kunz mit dem auf ihn zu stürmenden Thiele zusammen. Während der Abschluss von Thiele auf der Linie geklärt werden konnte, musste Keeper Kunz im Anschluss ausgewechselt werden. Der CFC erholte sich kaum von dem Schock des Torhüterwechsels. Thieles Abschluss nach 18 Minuten ging nur knapp am langen Eck vorbei und fünf Minuten später vergab Pannewitz eine Ablage. Aus dem Nichts wäre Chemnitz dennoch kurz vor der Pause beinahe in Führung gegangen. Der Schussversuch von Hansch aus elf Metern mutierte aber zur kläglichen Rückgabe. Im Gegenzug musste der eingewechselte Tittel zum wiederholten Male gegen Thiele parieren (42.).

Der Auftritt der Himmelblauen wurde auch in den zweiten 45 Minuten nicht besser. Schon drei Minuten nach Wiederanpfiff musste wieder Tittel im 1-gegen-1 gegen Pannewitz retten und sein Team vor dem Rückstand bewahren. Bis zur 70. Minute kam von der Heimelf gar keine Aktion in der Offensive mehr, doch dann wurde es wild. Zuerst hätte Günther-Schmidt alleine vor dem Tor das 1:0 für Jena machen müssen (74.) und im Gegenzug musste Guillaume Cros nach einem Foul mit Gelb-Rot vom Platz. Als wäre das für die Gäste nicht schon bitter genug, so konnte Baumgart nach einer Hansch-Flanke den CFC per Flachschuss tatsächlich in Führung bringen (79.). Diese knappe Führung brachten die Chemnitzer am Ende über die Zeit und schöpfen nach zuletzt acht Niederlagen in Folge wieder Hoffnung im Abstiegskampf.

Köln 0:0 Unterhaching: Keine Tore im Südstadion

Das Duell zweier Überraschungsmannschaften der Saison nahm sich eine Viertelstunde Anlaufzeit. Erst dann ergab sich die erste Möglichkeit für die heimische Fortuna. Farrona-Pulido wurde im Zentrum bedient und schloss sofort ab, doch Dominik Stahl konnte den Versuch noch blocken. Die Halbchancen sollte aber für lange Zeit die einzig nennenswerte Torszene bleiben. Die fast schon eingeschlafenen Fans im Südstadion weckte nach einer halben Stunde Hamdi Dahmani endlich auf, als er erst einen Volley über das Tor zog (32.) und kurz darauf nach einer Bender-Flanke per Kopf die Latte des Hachinger Tores traf. Das 0:0 zur Pause konnte aber auch Dahmani nicht mehr verhindern.

Nach dem Pausentee blieb die Heimelf das etwas bessere Team. Eine Flanke von Scheu setzte Farrona-Pulido in der 47. Minute rechts am Pfosten vorbei. Die beste Chance der Bayern ging auf das Konto von Toptorjäger Stephan Hain, der in der 55. Minute mit einem strammen Schuss nur den Pfosten traf. Die Kölner waren kurz irritiert, zogen aber dann wieder selbst das Tempo an. Ein Abschluss von Scheu wurde von Müller nach 70 Minuten gerade noch aus dem kurzen Eck gefischt. Es blieb am Ende beim leistungsgerechten 0:0.

Halle 1:0 Osnabrück: Ajani entscheidet die Partie

Die Heimelf aus Halle hatte gegen den VfL den etwas besseren Start. Bereits nach sechs Minuten entwischte Pintol im Strafraum seinen Bewachern und köpfte eine Flanke von Zenga nur knapp neben das Tor. Auch die zweite Chance des Spiels ging an den HFC. Gjasulas Aufsetzer war nach 20 Minuten allerdings kein Problem für Gersbeck. Halle blieb bis zur Pause das gefälligere Team, konnte sich aber nur zu selten in der Offensive durchsetzen. Auch der aufmerksame Gersbeck im Tor der Lila-Weißen konnte einige Angriff der Heimelf im Ansatz entschärfen.

Auch nach dem Seitenwechsel setzte sich der Trend fort, dass der HFC näher am 1:0 schnupperte. Nach Vorlage von Pintol auf Ajani setzte der Mittelfeldspieler einen Schuss aus 16 Metern links vorbei. Fünf Minuten später gelang dann aber die verdiente Führung durch Marvin Ajani. Zengas ließ eine scharfe Hereingabe auf den Stürmer abklatschen und dieser traf wuchtig und souverän ins Toreck. Von den Gästen kam auch danach nur sehr wenig Offensivdrang. Erst eine Viertelstunde vor dem Ende müsste Müller einen Drop-Kick von Alvarez aus 16 Metern entschärfen. Es blieb faktisch die einzige Chance der Gäste, sodass Halle einen verdienten 1:0-Heimsieg verbuchen durfte. Damit bleibt Osnabrück auf Rang 17 und liegt nach dem Sieg des Chemnitzer FC jetzt nur noch drei Punkte vor der Abstiegszone (bei einem Spiel weniger).

Werder Bremen II 2:4 SC Preußen Münster: Rizzi im Alleingang

Die wieder erstarkten Preußen legten auch in Bremen gleich mal mit viel Schwung los. Hoffmann scheiterte nach vier Minuten nur minimal am 1:0, da sein Abschluss minimal am Tor vorbei ging. Völlig aus dem Nichts gingen indes die jungen Bremer nach 20 Minuten in Führung, als die Gäste Schmidt im Strafraum ganz alleine ließen und dieser den Ball überlegt versenken konnte. Das Tor zog dem Preußen-Spiel den Stecker, sodass Werder immer mehr Zugriff auf die Partie entwickeln konnte. Erst in der 45. Minute kam Münster mal wieder in die Offensive, aber aus fünf Metern Torentfernung jagte Grimaldi den Ball aus dem Stadion.

Auch in der zweiten Hälfte enttäuschten die Gäste zunächst auf ganzer Ebene und mussten schon sieben Minuten nach Wiederanpfiff das 0:2 verkraften. Ousman Manneh setzte sich schön durch und brachte seine Farben komfortabel in Front. Seltsamerweise weckte das Tor die Gäste so richtig auf. Nur drei Minuten nach dem 0:2 konnte der eingewechselte Rizzi per Foulelfmeter auf 1:2 stellen und wieder nur fünf Minuten später vollendete der Mittelfeldspieler per Doppelpack zum 2:2. Was auch immer Trainer Antwerpen seinem Mittelfeldmann zur Pause mit auf den Weg gegeben hatte, Rizzi lief zu Hochform auf. Wiederum zehn Minuten nach dem 2:2 schnürte er per Distanzschuss einen lupenreinen Hattrick. Das Spiel wurde nun zum Schlagabtausch. Während die Preußen in der 76. Minute einen Abschluss von Jensen auf der Linie klären mussten, traf natürlich Rizzi per Freistoß nur das Tordach. In der Nachspielzeit entschied der SC Preußen das Spiel endgültig. Und wieder hieß der Torschütze Michele Rizzi, der das Spiel mit einem Viererpack innerhalb von 45 Minuten im Alleingang drehte. Mit dem dritten Sieg in Folge verbessern sich die Preußen in der Tabelle auf Rang 14.

   

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