"Richtig gut": Lettieri mit Leistung trotz erneuter Pleite zufrieden

Beim 1:2 gegen Hansa Rostock kassierte der MSV Duisburg am Samstag die zweite Heimpleite innerhalb von vier Tagen und bleibt weiter tief im TabellenkKeller hängen. Trainer Gino Lettieri war mit der Leistung seiner Mannschaft am Ende aber dennoch zufrieden.
Mannschaft bricht nicht ein
Würde allein der spielerische Aufritt bewertet werden, hätte der MSV gegen Rostock mindestens einen, wenn nicht sogar alle drei Punkte verdient gehabt. Doch weil am Ende die Anzahl der Tore entscheidend ist, standen die Zebras mal wieder mit leeren Händen da. "Wir kassieren viel zu früh zwei Tore, die so nicht fallen dürfen", haderte Lettieri. Der Ärger des MSV-Trainers war nur allzu verständlich, schließlich war die Duisburger Hintermannschaft in beiden Szenen viel zu weit von Doppel-Torschütze Farrona Pulido weg (5./29.).
Doch abgesehen davon konnte Lettieri seiner Mannschaft an diesem Samstagnachmittag keinen Vorwurf machen: "Läuferisch, kämpferisch und auch spielerisch haben wir überzeugt." Auch die Mentalität seiner Schützlinge gefiel dem 54-Jährigen: "Man hat nach dem 0:2 gesehen, dass die Mannschaft nicht zusammengefallen ist, wie es noch vor einigen Wochen der Fall war." In der Tat ließ sich der Tabellenvorletzte von den Gegentreffern nicht beeindrucken. Was fehlte, waren jedoch die Tore. Trotz zum Teil bester Chancen sprang nicht mehr als ein von Arne Sicker verwandelter Elfmeter heraus (34.). "Das Glück ist derzeit nicht auf unserer Seite", meinte Lettieri und stellte fest: "Wir brauchen einfach mehr Durchschlagskraft in der Endzone."
"Beste erste Halbzeit" seit Langem
Gleichzeitig sprach der MSV-Coach von "Kleinigkeiten, die uns Punkte kosten". Eine nannte er direkt: "Während die Gegner den Ball einfach aus dem Strafraum schlagen, wollen wir es spielerisch lösen. Wir sind nicht in der Bundesliga, sondern in der 3. Liga. Da kann man solche Bälle auch mal rausdreschen." Zudem habe der MSV nicht zum ersten Mal in den letzten Wochen die Anfangsphase verschlafen, sodass Lettieri die "ersten sieben Minuten" als Hauptgrund für die Niederlage ausmachte. Und dennoch: Unzufrieden wirkte er nach der Partie keinesfalls – im Gegenteil: "Bis auf die Gegentore war die Leistung richtig gut. Wir hatten genügend Möglichkeiten auf den Ausgleich. Einzig die letzten Zentimeter haben gefehlt", befand der Meidericher Coach bei "MagentaSport". Auch Sportdirektor Ivica Grlic war mit dem Aufritt der Mannschaft zufrieden und sprach in der Halbzeitpause von der "besten ersten Halbzeit" seit Langem – abgesehen vom Ergebnis.
Auch die drei Neuzugänge Federico Palacios, Marlon Frey und Stefan Velkov, die allesamt in der Startelf standen, hatten ihren Anteil daran, lobte Lettieri: "Sie haben alle drei eine richtig gute Leistung gezeigt." Klar ist aber: Will der MSV den Anschluss zum rettenden Ufer nicht verlieren, muss die gute Leistung nun in Tore und vor allem in Punkte umgemünzt werden. Mit Zwickau und Lübeck warten nun zwei direkte Konkurrenten. Und vier bis sechs Punkte sollten es aus diesen Partien schon sein, schließlich beträgt der Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze bereits drei Zähler. Auf Arne Sicker wird der MSV gegen Zwickau am Dienstag allerdings verzichten müssen. Er sah seine fünfte gelbe Karte.