"Richtig einen kassiert": Niederlage als Warnschuss für den FCK?

Jetzt ist sie gerissen, die Erfolgsserie des 1. FC Kaiserslautern: Beim 1:2 gegen 1860 München mussten die Roten Teufel am Dienstagabend die erste Niederlage seit Oktober hinnehmen. Trainer Marco Antwerpen war bedient und haderte mit dem schwachen Auftritt. Doch vielleicht kommt die Niederlage zum richtigen Zeitpunkt.

"Da pennen wir komplett"

Genau 121 Tage lang blieb der FCK seit dem 0:2 gegen die Würzburger Kickers am 31. Oktober ungeschlagen, nun hat es die Pfälzer erwischt. "Wir haben nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen haben und zu wenig nach vorne gemacht, um für ein Sieg in Frage zu kommen", analysierte Antwerpen im Interview mit "MagentaSport". Dabei hätte die Partie mit der Blitz-Führung durch Mike Wunderlich nach nur 90 Sekunden kaum besser starten können, doch anschließend habe 1860 "mehr investiert und uns den Schneid abgekauft", so der 50-Jährige. Der Ausgleich nach 26 Minuten war daher nur folgerichtig: "Wir haben in den Zweikämpfen nicht mehr dagegen gehalten oder sie erst gar nicht angenommen."

Das i-Tüpfelchen darauf sei dann das Freistoß-Gegentor gewesen, das fünf Minuten vor dem Ende nach einem unnötigen Foul von Hikmet Ciftci an Marcel Bär zum 1:2 führte. "Da pennen wir komplett. Das darf dir nicht passieren, wenn du eine Spitzenmannschaft sein willst", schimpfte Antwerpen, nachdem Kevin Goden völlig unbedrängt einnetzen konnte. "Das hätten wir besser verteidigen müssen. Dann nimmst du wenigstens einen Punkt mit und kannst es als schweres Spiel abhaken." So aber habe der FCK, der erstmals seit März 2021 wieder nach Führung verloren hat und weiter auf den ersten Drittliga-Sieg bei 1860 wartet, nun "richtig einen kassiert", wie der Übungsleiter befand.

Auch Wunderlich war unmittelbar nach der Pleite mächtig niedergeschlagen: "Es ist total bitter, kurz vor Schluss durch eine Standardsituation zu verlieren. Das tut extrem weh." Bei einer "guten Mannschaft" hätte der FCK "mit einem Punkt leben können", habe aber die Konter "zu schlampig ausgespielt" und in der zuletzt so starken Defensive "Probleme bekommen", so der 35-Jährige. Außerdem war Lautern nach der Führung lange Zeit zu passiv. "Wir sind viel hinterher gelaufen", meinte Wunderlich.

"Warnung genug für uns"

Komplett aus heiterem Himmel kommt die erste Auswärtsniederlage seit September nicht, vielmehr hatte sie sich nach den letzten Auftritten angedeutet. "Schon in den vergangenen Wochen haben so ein paar Prozent gefehlt, auch in unserer Defensivarbeit", legt Wunderlich den Finger bei "Der Betze Brennt" in die Wunde. Sowohl beim 0:0 in Mannheim, als auch beim 2:1 gegen Verl konnten die Roten Teufel nicht an die starken Leistungen der Vorwochen anknüpfen. Entsprechend kommt das 1:2 nun möglicherweise zum richtigen Zeitpunkt und sollte "Warnung genug sein für uns", wie der Routinier befand. "Wir müssen alle wieder mehr machen, diese Gier wieder auf den Platz bringen und am Samstag in Osnabrück dann wieder vieles besser machen." Auch Antwerpen forderte: "Wir müssen die richtigen Schlüsse daraus ziehen und anders auftreten."

Gelingt das, könnte die Niederlage im Nachhinein sogar etwas Gutes haben, sorgt sie nun doch dafür, dass die Sinne wieder geschärft sind. Für den Moment ist die Pleite aber natürlich ärgerlich, haben es die Roten Teufel doch verpasst, sich von der Konkurrenz abzusetzen. Das durchaus richtungsweisende Spiel beim VfL Osnabrück am Samstag bietet nun die Chance, den Rückschlag gleich wieder vergessen zu machen und sich umgehend zurückzumelden. Während Wunderlich aufgrund seiner fünften gelben Karte gesperrt fehlen wird, könnte Terrence Boyd nach Corona-Erkrankung zurückkehren.

   

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