"Richtig asozial": Dynamo bestürzt über Attacke auf Teambus
Auf der Rückfahrt vom Auswärtsspiel in Mannheim war der Mannschaftsbus von Dynamo Dresden am Samstagabend auf einem Rastplatz von Fans des 1. FC Nürnberg attackiert worden. Sportchef Ralf Becker zeigt sich bestürzt über den Vorfall, spricht von einer "neuen Dimension" – und fordert Aufarbeitung.
"Absolutes Nogo"
Auch wenn es bei verbalen Attacken geblieben ist und niemand verletzt wurde: der Vorfall auf dem Rastplatz Kammersteiner Land Süd an der A6 etwa 20 Kilometer vor Nürnberg hat hohe Wellen geschlagen. "Grundsätzlich ist das eine ganz neue Dimension von Vorfällen im Fußball, dass eine Ultra-Gruppierung von Nürnberg den Bus einer Mannschaft betritt", wird Becker in der "Bild" zitiert und spricht von einem "absolutes Nogo".
Im Bus seien Dosen gefallen, außerhalb des Busses Flaschen. "Es gab alkoholisierte Leute, die Spieler beleidigt und versucht haben, handgreiflich zu werden." Zwei Nürnberger Fans waren über den hinteren Eingang gar in den Bus eingedrungen. Laut der Polizei hatten sie es auf Manuel Schäffler und Stefan Kutschke abgesehen, die einst für den FCN aktiv waren.
Becker fordert Aufarbeitung
Dass die Situation nicht eskaliert ist, lag auch am besonnenen Verhalten der Dynamo-Spieler. "Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn sich unsere Jungs nicht so verhalten hätten, wie sie sich verhalten haben und deeskalierend versucht haben, die Situation in den Griff zu bekommen. Wenn sich einer gewehrt hätte, dann hätte es fürchterlich enden können."
Deshalb sei es wichtig, "den Fall konsequent aufzuarbeiten", fordert der 52-Jährige. Becker erwartet "ein konsequentes Vorgehen", ob von den verantwortlichen Kollegen in Nürnberg oder der Polizei. "Da ist eine Art erreicht, die wir so nicht tolerieren, die richtig asozial ist." Die Spieler seien aus dem Vorfall zwar "gut rausgekommen", hängengeblieben sei nichts. "Aber ein absoluter Fehler wäre, das jetzt relativ kleinzuhalten. Denn das hätte auch ganz anders enden können." Die Polizei ermittelt nun. Ob die Krawallmacher ausfindig gemacht werden können?