Rettet sich der Waldhof? Drittliga-Historie verheißt nichts Gutes

Sie nimmt immer bedrohlichere Formen an, die Lage beim SV Waldhof Mannheim. Nach nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen liegen die Kurpfälzer bereits vier Zähler hinter dem rettenden Ufer. Noch haben die Buwe die Hoffnung auf den Klassenerhalt zwar längst nicht aufgegeben, der Blick in die Drittliga-Historie verheißt allerdings nichts Gutes.

"Es soll uns mal keiner abschreiben"

"Wir sind Mannheimer und ihr nicht": Viel deutlicher hätten die mitgereisten Fans ihren Frust über die Niederlage in Freiburg am Sonntagabend nicht zum Ausdruck bringen können. Trotz unzähliger Chancen gingen die Kurpfälzer zum dritten Mal in Folge als Verlierer vom Platz und sind der Regionalliga damit ein weiteres Stück nähergekommen. "Es ist eine beschissene Situation ohne Ende, deprimierend", sagte Bentley Baxter Bahn gegenüber dem "Mannheimer Morgen". In der Tat ist die Lage angesichts erst 24 Punkten nach 27 Spielen und bereits vier Zählern Rückstand auf das rettende Ufer bei nur noch elf ausstehenden Partien mehr als bedrohlich.

Doch aufgegeben haben sich die Kurpfälzer noch lange nicht. "Mit der Art und Weise soll uns mal keiner abschreiben", zeigte sich Kapitän Marcel Seegert kämpferisch. Auch Trainer Marco Antwerpen, der den Turnaround trotz angezogener Zügel bisher nicht einleiten konnte, strahlte Zuversicht aus: "Wenn wir diese Leistung konservieren, kommen wir auch da unten raus. Vier Punkte Rückstand kannst du aufholen, das ist kein Problem." Kämpfen, kämpfen, kämpfen lautet das Motto. "Nur so geht der Weg, nicht anders. Kein Zentimeter in eine andere Richtung. Wer mich kennt, der weiß auch, dass wir diesen Weg weitergehen werden."

Nur zwei Klubs konnten sich noch retten

Der Blick in die Historie der 3. Liga verheißt allerdings nichts Gutes: Von 26 Mannschaften, die seit der Saison 2008/09 nach 27 Spieltagen höchstens 24 Punkte auf dem Konto hatten, erreichten gerade mal zwei Klubs auf sportlichem Weg noch Platz 16: Der SC Verl in der Saison 2021/22 und Borussia Dortmund II in der vergangenen Serie. Verl hatte damals sogar nur 23 Zähler eingefahren, stand am Ende dank eines starken Schlussspurts bei 40 Punkten. Die Borussen arbeiteten sich von 24 auf sogar noch auf 45 Punkte hoch – binnen elf Spieltagen. Es ist also möglich, allerdings muss Mannheim mindestens sechs der ausstehenden elf Partien gewinnen – und damit genauso viele wie in der bisherigen Saison.

Antwerpen weiß aber, wie es geht: In der Saison 2020/21 hatte er mit dem 1. FC Kaiserslautern nach 27 Spieltagen lediglich 26 Punkte auf dem Konto, führte die Roten Teufel aber dennoch zum Klassenerhalt (43 Zähler) – und das sogar bereits am 37. Spieltag. Damit ihm dieses Kunststück beim Waldhof erneut gelingt, wird in den nächsten Wochen allerdings viel Arbeit notwendig sein. Mit Bielefeld und Duisburg warten im Endspurt noch zwei direkte Konkurrenten, am kommenden Samstag geht es jedoch erstmal gegen Tabellenführer Jahn Regensburg. Im Endspurt stehen zudem noch Duelle gegen Essen, Ingolstadt, Sandhausen und Aue an, für die es dann allesamt noch um Platz 3 gehen könnte. Fazit: Um den Abstieg noch zu verhindern, müssen sich die Mannheimer gewaltig strecken – und eine Siegesserie einfahren.

   
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