2:2! Verl holt in Mannheim einen Zwei-Tore-Rückstand auf

Mit einer 2:2-Punkteteilung beendeten Mannheim und Verl am Freitagabend die kurze Winterpause. Nachdem Mannheim den ersten Durchgang klar dominiert hatte und mit zwei Toren in Führung gegangen war, drehte Verl nach Wiederanpfiff auf. Angetrieben von einem unermüdlichen Lars Rizka kam die Capretti-Elf tatsächlich noch zum Ausgleich.

Druckvolle Mannheimer belohnen sich

Dass sich die Ausgangslage der Mannheimer vor Weihnachten mit drei Pleiten am Stück deutlich verschlechtert hatte, bewies eine eher ungewöhnliche Maßnahme des Trainers für die Partie gegen Verl. Patrick Glöckner tauschte auf der Torhüterposition, für Bartels begann Königsmann. Auch sonst wirbelte der Cheftrainer seine Elf im Vergleich zur letzten Partie ordentlich durcheinander: Gouaida, Gohlke und Saghiri starteten anstelle von Osei Kwadwo, dos Santos und Ünlüfcici. Bei Verl hatte vor den Festtagen ebenfalls wenig funktioniert, trotz eines mickrigen Zählers aus drei Spielen gestaltete sich die Tabellensituation aber weiter vorteilhafter als beim Waldhof. Übungsleiter Guerino Capretti nahm zwei Veränderungen vor: Taz und Kurt rückten für Korb und Torjäger Janjic in die Mannschaft.

Die Anfangsphase gehörte eindeutig den Gastgebern. Der SVW begann druckvoll und versuchte zu untermauern, dass die Ansprüche in Mannheim andere sind, als es Tabellenplatz 14 aussagte. Trotz mehrerer guter Szenen brachte der Waldhof zunächst jedoch keine gefährlichen Abschlüsse zustande. Ganz anders der Aufsteiger, Sander prüfte SVW-Keeper Königsmann mit der ersten wirklichen Offensivaktion (10.). Im Gegenzug wurde auch die Glöckner-Elf zwingender: Offensivmann Martinovic nahm es im Sechzehner gleich mit drei Gegenspielern auf und setzte die Kugel an den linken Pfosten (13.). Nur eine Zeigerumdrehung später probierte sich Costly, verfehlte das Verler Gehäuse per Distanzschuss jedoch knapp (14.). Der Sportclub war in dieser Phase zwar unterlegen, blieb aber mit vereinzelten Angriffen gefährlich – Schwermanns Schuss aus 20 Metern Torentfernung klärte Königsmann zur Ecke (20.).

Der Waldhof zeigte sich nicht wirklich beeindruckt und rannte unermüdlich an. Die Belohnung ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem Donkor in der 25. Spielminute auf links gleich zwei Gegenspieler hatte stehenlassen, schlug er eine Flanke in das Zentrum. Saghiri erhielt den Ball und schoss souverän in das untere linke Eck des Verler Tores ein. Die Gäste versuchten sich an einer prompten Antwort, auf Höhe des Elfmeterpunktes traf Schwermann das Spielgerät allerdings nicht wie gewollt (26.). In der Folge gestaltete sich das Geschehen etwas ausgeglichener als noch zu Beginn, Mannheim machte dabei weiter den abgeklärteren Eindruck. Es schien bereits mit der knappen SVW-Führung in die Pause zu gehen, da rückte Schiedsrichter Martin Speckner ungewollt in den Mittelpunkt. Ritzka hatte Martinovic im Zweikampf zwar nur leicht berührt, der Unparteiische zeigte trotzdem auf den Punkt. Feratis erster Versuch geriet zu lässig, im Nachschuss stellte er aber doch den 2:0-Halbzeitstand her (42.).

Wütender Rizka treibt Verl zum Remis

Trotz des enttäuschenden ersten Durchgangs verzichtete Guerino Capretti zu Wiederbeginn auf personelle Veränderungen. Dennoch präsentierten sich die Ostwestfalen nun verbessert, Mannheim war in der eigenen Hälfte gebunden. Die erste Möglichkeit folgte sogleich: Yildirim drosch das Leder aus spitzem Winkel an das Außennetz (49.). Mannheim musste wieder mehr investieren – und Mannheim investierte mehr. Am Ende eines Konters sah sich der auffällige Martinovic erneut drei Abwehrspielern gegenüber. Der Offensivmann schlug einen Haken und schloss flach ab, Torhüter Brüseke parierte mit dem Fuß (52.). Kurz darauf wiederholte sich das Duell, erneut war der Schlussmann gegen einen Martinovic-Abschluss zur Stelle (55.). Verl spielte zwar weiter munter nach vorne, verlor die Kugel allerdings zu häufig schon nach wenigen Pässen.

Die hundertprozentige Chance auf den Anschlusstreffer sollte sich wenig später dennoch bieten: Ritzka setzte sich auf dem linken Flügel durch und spielte scharf in die Mitte. Dort lauerte Yildirim, setzte die Kugel aber völlig freistehend neben das Tor (66.). Trotzdem fassten die Gäste nun neuen Mut. Der engagierte Rizka fand in der nächsten Szene Rabihic, der sich im Sechzehner um die eigene Achse drehte und kompromisslos abzog – nur noch 1:2 (68.). Die Mannheimer hatten sich lange Zeit äußerst souverän gezeigt, schienen nach dem Gegentreffer jedoch nervös zu werden. Das nutzte der SCV gnadenlos aus. Kaum fünf Minuten später machte sich erneut Rizka auf den Weg nach vorne – dieses Mal gab der Außenverteidiger von rechts in die Mitte. Yildirim machte seinem Ärger nach zwei vergebenen Chancen Luft und donnerte den Ball zum Ausgleich unter die Querlatte (73.).

Für den Waldhof ging es plötzlich nicht mehr um drei Punkte, sondern lediglich darum, nicht vollends auseinanderzubrechen. Denn Verl hatte auch in der Schlussphase Oberwasser. In der 79. Spielminute bot sich den Ostwestfalen die nächste Großchance, eine weitere Rizka-Flanke köpfte Haeder über den Querbalken. Statt weiter auf den Siegtreffer zu spielen, musste Verl daraufhin die Verletzung Barne Perots verkraften, der im Rasen hängenblieb und vom Platz getragen werden musste (82.). Der Schock wirkte nach, bis zur Nachspielzeit passierte kaum etwas. Dann stand noch einmal Waldhofs Königsmann im Mittelpunkt, der Torhüter rettete seiner Mannschaft mit einer starken Parade den Punktgewinn (90.+2). Die Gäste können mit dem 2:2-Unentschieden wohl leben, Mannheim wird sich hingegen über die eigene Schläfrigkeit im zweiten Durchgang ärgern. Beide Mannschaften müssen bereits unter der Woche erneut antreten. Für Verl steht am Dienstag das Nachholspiel in Unterhaching an, Mannheim will am Mittwoch in Lübeck bestehen.

   
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