Remis im Topspiel, Jena verliert in Überzahl

Der Samstag des 10. Spieltags in der 3. Liga stand ganz im Zeichen des Topspiels zwischen Braunschweig und Halle, das mit einem Remis endete. Auch die Verfolger aus Köln und Duisburg waren gefordert. Duisburg gewann trotz Unterzahl in Jena, während Köln in Zwickau unter die Räder kam. Auch im Keller waren fünf der letzten sechs Teams auf dem Rasen aktiv. Chemnitz verlor beim Debüt von Trainer Patrick Glöckner mit 0:2 in Großaspach. Zudem schenkte Lautern den Löwen drei Punkte und Münster ging zuhause gegen Bayern II unter.

Braunschweig 1:1 Halle: Kein Sieger im Topspiel

Im Spitzenspiel an der Hamburger Straße herrschte bereits nach vier Minuten große Aufregung. Landgraf wurde nach vier Minuten im Strafraum von den Beinen geholt, aber Schiedsrichter Winkmann entschied sich gegen einen Elfmeterpfiff. Halle drängte weiter in der Offensive. Sohms Abschluss wurde gerade noch von Becker geblockt (6.). Die Gäste behielten auch in der Folge klar die Spielkontrolle, während es der BTSV an Ideen und Präzision vermissen ließ. Aus dem Nichts gingen die Niedersachsen nach 26 Minuten allerdings in Führung. Nach einen Freistoß von Kammerbauer scheiterte Kessel noch an Vollert, aber Ademi schaltete schnell und zog aus der Drehung ab, sodass Eisele nicht mehr parieren konnte (26.). Am Spielverlauf änderte sich indes wenig, da Halle weiterhin das Spielgeschehen kontrollierte. Zehn Minuten vor der Pause hätte es zwingend 1:1 stehen müssen. Boyd legte ab für Nietfeld, der auf Sohm flankte. Dessen Kopfball konnte Fejzic aber stark parieren (36.) und die Führung zur Pause festhalten.

Diese hielt nach dem Pausentee allerdings nicht lange. Drinkuths Flanke von der linken Seite legte Boyd wunderbar ab, sodass erst Guttau und im Nachschuss Sohm abschließen konnte. Von Letztgenanntem ging das Leder aus acht Metern mittig unter die Latte (51.). Wie schon im ersten Durchgang war der HFC das spielbestimmende Team, kam aber einfach nicht zu guten Chancen. Ein Distanzschuss von Boyd aus 17 Metern war lange Zeit der einzige nennenswerte Abschluss des HFC (68.). Eine weitere gute Chance hatte erneut der HFC, als Göbel aus 22 Metern abzog und Fejzic nochmal zu einer Parade zwang (80.). Auch die Chance auf den Lucky Punch ging noch an die Gäste, als Boyd aus bester Abschlussposition aber nur über das Tor zog (88.). Schlussendlich blieb es beim etwas glücklichen Remis aus Sicht der Braunschweiger.

1860 München 3:1 Kaiserslautern: FCK verteilt Geschenke

Das Traditionsduell auf Giesings Höhen hätte für den FCK kaum bescheidener beginnen können. Zuerst vergab Pick eine Großchance nach drei Minuten, weil Rieder auf der Linie klären konnte und vier Zeigerumdrehungen später prallte ein von Grill abgewehrter Ball an das Knie von Schad bzw. von dort ins eigene Tor (7.). Das Tor schockte die Pfälzer und beflügelte die Löwen, die sofort auf das zweite Tor drängten. Mitte der Hälfte zog sich der TSV ein wenig zurück und ließ Lautern agieren. Das hätte sich beinahe in der 37. Minute gerächt, als Pick aus sechs Metern an Klassen auf der Linie scheiterte und nicht den Ausgleich markierte.

In der 2. Hälfte überschlugen sich von Beginn an die Ereignisse. Kindsvaters Hereingabe lenkte Matuwila zum zweiten Eigentor des Spiels in die Maschen (48.). Lautern schlug aber sofort zurück. Nachdem Pick gescheitert war, bekam Sickinger den Nachschuss und vollendete zum 1:2 (51.). Im direkten Gegenangriff stellten die Löwen den alten Abstand wieder her. Grill ließ eine Flanke von Mölders abklatschen, sodass Gebhart aus der Nahdistanz nur noch einschieben musste (53.). Trotz mehrerer Wechsel auf Seiten der Gäste fand der FCK nicht richtig in die Partie, sodass 60 kaum Mühe hatte die eigene Führung zu verwalten. Die beste Chance der Pfälzer vergab Kühlwetter freistehend aus der Nahdistanz, aber Bonmann reagierte überragend und sicherte seinen Farben am Ende die drei Punkte (79.).

Jena 1:2 Duisburg: FCC verliert in Überzahl

Das Tabellenschlusslicht aus Jena bekam gegen den MSV Duisburg zu Beginn gleich mal einen kräftigen Vorteil. Nach vier Minuten wurde Maxi Rohr auf die Reise geschickt und durch einen hauchzarten Kontakt von Sicker zu Fall gebracht. Ohne Zögern schickte der Unparteiische den Duisburger für eine Notbremse vom Platz. Aufgrund der anhaltenden Verunsicherung tat sich Carl Zeiss aber unglaublich schwer, die Überzahl auszunutzen. Dagegen sorgte Duisburg über Stoppelkamp (7. und 19.) oder Mickels (16.) für gefährliche Situationen rund um den Strafraum der Gastgeber. Von Jena selbst waren zwei Distanzschüsse von Eckardt (24.) und Obermair (26.) zu verzeichnen, sorgten aber für keine Gefahr. Das Spiel blieb bis zur Pause absolut ausgeglichen und die Unterzahl der Meidericher machte sich kaum bemerkbar.

Mit Beginn des zweiten Durchgangs machte Jena endlich mehr für das Spiel. Die erste Chance vergab Gabriele noch am stark reagierenden Weinkauf (49.), Auch Hammann scheiterte am Schlussmann (50.). Aber zehn Minuten später war es so weit: Dominik Bock erlöste die Fans im Ernst-Abbe-Sportfeld. Rohr verlängerte eine Flanke auf den Fuß von Bock, der völlig frei aus kurzer Distanz einnetzen konnte (59.). Das Tor tat dem FCC merklich gut. Hammans Ecke köpfte Bock aus der Nahdistanz an die Latte (64.) und Gabriele scheiterte an Weinkauf (74.). Völlig überraschend kam jedoch der Gast aus Duisburg zum Ausgleich. Mickels Flanke auf den zweiten Pfosten legte Vermeij zurück zu Stoppelkamp, der frei abstauben durfte (75.). Mitten in die folgenden, wütenden Angriffe der Thüringer zwang der MSV dem Spiel eine völlig verrückte Wendung auf. Stoppelkamps Schlenzer landete bei Vermeij, der aus sieben Metern den Siegtreffer der Meidericher erzielen konnte (86.). Die Schockstarre in Jena sorgte dafür, dass das Spiel ohne weitere Höhepunkte zu Ende ging.

Münster 1:4 Bayern II: Preußen kommen böse unter die Räder

Wie schon vor zwei Wochen gegen Köln erwischten die heimischen Preußen gegen den Aufsteiger aus München einen fürchterlichen Start. Bereits nach zwölf Minuten hatten Wriedt nach Pass von Singh (4.) und Oliver Batista-Meier erneut auf Initiative von Singh bzw. Vorlage von Dajaku aus elf Metern (12.) die Gäste mit 2:0 in Führung gebracht. Die Hausherren hatten bis dahin noch nichtmal einen Schuss aufs Tor gebracht. Gerade als sich die Münsteraner ein wenig zu berappeln schienen, entschieden die Bayern das Spiel schon nach 30 Minuten, als wieder Kwasi Wriedt mit dem 3:0 den Gastgebern einen weiteren Tiefschlag versetzte. Die Preußen zerfielen buchstäblich in ihre Einzelteile und fingen sich noch vor der Pause gar das 0:4 durch den dreifachen Wriedt, desen Treffer mal wieder durch Singh und Welzmüller initialisiert wurde (43.).

Nach dem Pausentee waren die Gastgeber um Schadensbegrenzung bemüht. Die erste gute Chance hatte dazu Seref Özcan, der aus dem Strafraum heraus an Früchtl scheiterte, der den Ball wunderbar über die Latte lenken konnte (53.). Die Bayern zogen sich verständlicherweise zurück und überließen den Preußen das Spielgeschehen. Acht Minuten vor dem Ende kam der SCP zumindest zum Ehrentreffer. Özcans Freistoß von der rechten Seite landete bei Dardashov, der das Leder mit dem langen Bein über die Linie drückte (82.). Es war der Endstand in einer weiteren bitteren Heimpartie der Westfalen.

Großaspach 2:0 Chemnitz: CFC verzweifelt am Aluminium 

Keine 35 Sekunden waren in Großaspach gespielt, da zog Philipp Hosiner nach einer Garcia-Flanke direkt ab und traf den Pfosten. Während Chemnitz offensiv mächtig Druck aufbaute, fingen sie sich mit dem ersten Gegenangriff den Rückstand ein. Röttgers Hereingabe landete bei Brünker, der links unten zur Führung veredelte (10.). Aspach verlagerte sich durch die Führung noch mehr auf Konter und hätte beinahe in der 24. Minute nachgelegt. Brünker traf aus der Distanz nur den Pfosten und beim Nachschuss stand Röttger im Abseits. Das spielbestimmende Team blieben die Gäste, die über Hosiner (30.) und Milde (38.) Abschlüsse erarbeiteten, aber der Ausgleich sollte vor der Pause nicht mehr fallen.

Auch nach dem Seitenwechsel war der CFC das bessere Team und hatte seine Möglichkeiten. Awukus Abschluss in der 50. Minute strich nur knapp über die Latte. Dabei blieben die Aspacher Konter stets brandgefährlich. Hottmann düpierte Doyle am Strafraum und zog aufs lange Eck. Keeper Jakubov konnte nur zuschauen, wie das Leder knapp am Tor vorbeiflog (61.). Doyle setzte kurz darauf auf der anderen Seite ein positives Zeichen, als er mit einem Hammer aus 23 Metern an der Latte des Aspacher Tores scheiterte (64.). Es kam wie schon vor der Pause, als 20 Minuten vor dem Ende Kai Gehring für die SGS das 2:0 nach einer Ecke erzielte (69.). Chemnitz gab sich nicht auf und probierte weiterhin zum Anschluss zu kommen, doch es sollte nicht mehr gelingen. Die SGS war an diesem Tag das effektivere Team und hatte das Spielglück auf ihrer Seite. Für Chemnitz war es ein schwarzer Tag, als auch noch Tobias Müller in der Schlussminute die rote Karte sah.

Zwickau 4:0 Köln: Zwickau erwischt Sahnetag

Die Partie in Zwickau legte einen wahren Blitzstart hin. Bereits in der 1. Minute hätte Dominik Lanius mit einem missratenen Rückpass beinahe ein Eigentor fabriziert. Fünf Minuten später konnte auch sein Keeper Patzler den Rückstand nicht mehr verhindern. Eine Freistoßflanke von Lange landete bei Ronny König, der das Leder im Fallen ins Tor bugsierte (6.). Nur 60 Sekunden später hätte es zwingend 2:0 stehen müssen, aber auf Vorlage von Schröter schaffte es König, vollkommen freistehend das beinahe leere Tor zu verfehlen. Die Schwäne waren in der Folge das klar bessere Team. Aus dem Nichts wäre die Viktoria in der 24. Minute dennoch beinahe mit dem Ausgleich zurückgekommen. Koronkiewicz wurde im Strafraum von Frick zu Fall gebracht, spielte das Leder im Fallen aber noch zu Handle, der vor dem leeren Tor nur an Godinho scheiterte. Einen Elfmeter im Nachhinein gab es für diese Szene nicht (24.). Auch der FSV hatte seine Chance auf ein weiteres Tor. Huths Kopfball nach Handke-Flanke ging aber links am Tor vorbei (30.). Drei Minuten später machte es der Stürmer besser. Holthaus verlor das Leder im Aufbau, Schröter ging dazwischen und spielte zu Huth, der im Ping-Pong mit Dietz irgendwie den Ball über die Linie beförderte (33.). Die gebrauchte 1. Hälfte für die Gäste wurde vollends perfekt, als Mart Ristl sechs Minuten nach dem zweiten Tor mit der gelb-roten Karte des Feldes verwiesen wurde. Kurz vor der Pause setzte Viteritti auf Vorlage von Schröter mit einem schönen Treffer in den Winkel bereits den Deckel auf die Partie (43.).

Gerade als im zweiten Durchgang das Gefühl aufkommen konnte, dass es der FSV zu lässig anging, schlug Elias Huth wieder zu. Patzler spielte einen gravierenden Fehlpass in die Füße von Saghiri, der sofort zu Huth ablegte. Der Stürmer bedanke sich und schob den Ball ins lange Eck ein (56.). Köln spielte trotz Unterzahl weiterhin mit und versuchte sich den Ehrentreffer zu verdienen. Nach einem Freistoß in der 70. Minute hätte Brinkies beinahe mit einem Fehler dazu eingeladen, aber im zweiten Nachfassen hatte er den Ball. Somit ging das Spiel mit dem 4:0-Heimsieg des FSV über die Zeit.

   
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