Rehm hadert mit Pleite: "Standen komplett neben uns"
Mit fünf Siegen in Folge hatte sich der SV Wehen Wiesbaden in den vergangenen Wochen wieder an die Aufstiegsplätze herangekämpft, umso größer war die Ernüchterung nach der 0:2-Pleite gegen Würzburg. Nicht nur, dass der SVWW den Sprung auf Platz zwei verpasste: Über 90 Minuten boten die Hessen einen erschreckend schwachen Auftritt und ließen einen bedienten Rüdiger Rehm zurück.
Lange Mängelliste
"Extrem starker Gegner, extrem schwache Leistung": So fasste Rehm die 0:2-Niederlage seiner Mannschaft auf der Pressekonferenz nach Spielende kurz und schmerzlich zusammen. In der Tat lief beim SVWW wenig zusammen, sodass Rehm von einer "absolut verdienten Niederlage" sprach. "Wir haben überhaupt nicht in unser Spiel gefunden und standen komplett neben uns", analysierte Wiesbadens Trainer schonungslos und zählte eine lange Mängelliste auf: So sei seine Mannschaft "nicht schnell genug, nicht aktiv genug, nicht aggressiv genug und nicht bereit genug" gewesen. Kurzum: "Wir wollten das Spiel nicht so unbedingt gewinnen wie der Gegner." Deutliche Worte des 40-Jährigen, der auch offensiv einen harmlosen Auftritt seiner Mannschaft sah: "Ein Tor hatten wir zu keinem Zeitpunkt verdient."
"Katastrophal"
Eine Erklärung für die Niederlage lieferte Abwehrspieler Niklas Dams gegenüber dem Vereins-TV: "Wir waren überrascht, wie Würzburg in das Spiel gegangen ist." Diesen Eindruck dürften auch die Zuschauer gehabt haben, wurde Wiesbaden in der Anfangsphase doch regelrecht überrannt. Bereits in der 9. Minute geriert die Rehm-Elf durch einen Treffer von Orhan Ademi in Rückstand – so früh wie noch nie in dieser Saison. "Die erste Halbzeit war katastrophal", fand Niklas Schmidt am "Telekom"-Mikrofon. "Wir haben alles vermissen lassen." Doch auch die laute Pausenansprache von Rüdiger Rehm hatte keinen Effekt: Torchancen erspielte sich die beste Offensive der 3. Liga nur bedingt, sodass Ademi kurz vor dem Ende alles klar machen konnte (82.).
"Nicht verrückt machen"
"Wir müssen das Spiel abhaken und die richtigen Lehren daraus zu ziehen", war Rehm bemüht, schnell einen Haken hinter die Niederlage zu setzen. Zeitgleich mahnte er: "Wir dürfen uns nicht auf Ergebnissen ausruhen." Das ist nun nicht mehr möglich, beim formstarken SV Meppen (zuletzt vier Siege in Folge) muss der SVWW am kommenden Samstag eine Reaktion zeigen, um die gute Ausgangslage im Aufstiegskampf nicht zu verspielen. "Wir dürfen uns jetzt nicht verrückt machen, sondern müssen uns darauf besinnen, was uns stark gemacht hat", gab Dams die Richtung vor. Rehm forderte derweil: "In Meppen müssen wir aufstehen und wieder eine Schippe drauflegen."