Regionalligist VfB Eichstätt will nicht aufsteigen

Mit 44 Punkten steht der VfB Eichstätt in der Regionalliga Bayern derzeit auf dem zweiten Platz und ist somit im Rennen um die Teilnahme an der Aufstiegrelegation zur 3. Liga – eigentlich. Denn der Verein aus der 14.000 Einwohner-Stadt in der Nähe von Ingolstadt will nicht aufsteigen.

Etatsteigerung für Eichstätt "einfach Utopie"

In Eichstätt stand die Frage des Aufstiegs und damit auch des finanziellen Wagnisses trotz des sportlichen Höhenflugs offenbar zu keiner Zeit auf der Tagesordnung. "Ich beschäftige mich in keinster Weise mit dem Lizenzierungsverfahren für die 3. Liga, denn es ist sowohl wirtschaftlich als auch technisch-organisatorisch nicht machbar", wird Eichstätts Fußball-Chef Johann Benz im "Donaukurier" zitiert. Ein Etat in kolportierter Höhe von 1,8 Millionen Euro, den Eichstätts Ligarivale FC Memmingen veranschlagen soll, sei für seinen Klub "einfach Utopie", sagte der 59-Jährige weiter: "Wir sind nicht blauäugig in unserem Tun."

Eichstätt rangiert momentan auf dem zweiten Platz gleichauf mit der Bayern-Reserve. Allerdings hat München erst zwei Spiele weniger ausgetragen, gleichwohl aber schon im Augenblick neun Zähler Vorsprung auf den Tabellendritten 1. FC Schweinfurt 05 und seinen punktgleichen Rivalen Wacker Burghausen. Nur der Meister nimmt am Saisonende an der Aufstiegsrelegation gegen den Meister der Nord-Staffel teil.

Die Bayern würden im Falle des Aufstiegs acht Jahre nach ihrem Abschied ein Comeback in der untersten deutschen Profiliga geben. Der Talentschuppen des deutschen Rekordmeisters hatte drei Jahre in der 3. Liga mitgespielt.

Risiken für Aufsteiger oft zu groß

Der Verzicht Eichstätts ist keine Einzelentscheidung. Zu hoch sind für kleine Vereine die Kosten für das "Abenteuer 3. Liga" insbesondere durch die Vorgaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die infrastrukturellen Rahmenbedingungen in den Stadien. Die im Vergleich zur Regionalliga höheren TV-Gelder würden zudem nicht reichen, die gleichfalls steigenden Spielergehälter zu stemmen.

In den vergangenen Jahren hatten schon mehrfach Regionalliga-Vereine auf einen möglichen Aufstieg verzichtet. 2013 gab das bayerische Trio FV Illertissen, der TSV Buchbach und SV Seligenporten erst gar keine Lizenzunterlagen ab, und ein Jahr später verzichtete auch der SC Freiburg II.

   

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