Regionalligareport: TuS Koblenz – Kurzer Ausflug ins Profigeschäft
Der wohl größte Erfolg der Rheinländer liegt Jahrzehnte zurück. Dies war auch nur das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft, was mit 1:5 gegen den 1.FC Kaiserslautern verloren ging. Wenn man den Namen TuS Koblenz denkt, denkt man an Rudi Gutendorf. Gutendorf ist der Trainer mit den meisten Nationaltrainer-Stationen und war langjähriger Spieler und Trainer der "Schängel". Für Schlagzeilen sorgte 2010 Michael Stahl. Er erzielte im DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC Berlin das Tor des Jahres. TuS Koblenz stieg im Jahr 2006 in die 2.Bundesliga, und damit erstmals ins Profigeschäft, auf. Unter Aufstiegstrainer Milan Sasic, mit dem man nach zwei Spielzeiten in der Regionalliga gleich in den bezahlten Fußball aufgestiegen ist, gelang eine gute, erste Saison. Platz 12 sprang am Ende raus, während der Saison wurde Sasic gefeuert. Kritisiert wurde die Kündigung des Trainers von allen Seiten. Als Nachfolger wurde Uwe Rapolder präsentiert. Unter ihm gelang den Koblenzern der Klassenerhalt am 33.Spieltag.
Lizenzstrafen für das Team vom deutschen Eck
2007/2008 wurde Mario Basler als Co-Trainer bekanntgegeben. Bestraft wurde die TuS von der DFL "auf Grund nicht vorgelegter Verträge im Bereich des Spielbetriebs". Acht Punkte Abzug gab es für die Blau-Schwarzen, und 200.000 € Geldstrafe. In der folgenden Saison startete man ebenfalls mit drei Punkten Abzug. 2007/2008 war dennoch die erfolgreichste Saison der TuS. Mit dem Abstieg hatte man nie was zu tun, in der gesamten Hinrunde verlor man nur zwei Heimspiele, gegen 1.FC Köln und Borussia Mönchengladbach. Die höchste Niederlage des Vereins gab es in Rostock bei der Hansa-Kogge. 0:9 Debakel im Norden von Deutschland. Ein weiteres Highlight war ein 5:0 Heimsieg gegen Rivale 1.FC Kaiserslautern. 2009/2010 wurde Uwe Rapolder am 16.Spieltag entlassen. Uwe Koschinat wurde für ein Spiel Cheftrainer, verlor das Spiel dennoch gegen den FSV Frankfurt. Petrik Sander wurde Nachfolger, konnte den Abstieg aber nicht verhindern. Sander blieb nach dem Abstieg dennoch Trainer, der Kader wurde ausgetauscht. Drei Spieler blieben aus der Vorsaison, der Etat sank stark und der Verein setze auf junge Spieler, wenig gestandene Spieler waren im Kader. Am Ende der Saison stand man auf dem 11.Tabellenplatz. Aufgrund der finanziellen Situation verzichtete man auf die Lizenz für die 3.Liga und stieg freiwillig ab.
Neuaufbau in der 4.Liga – Brasilianischer Nationalspieler im Kader
Seit dem Abstieg in der Saison 2010/2011 gibt es in Koblenz den totalen Umbruch. Für die Spielzeit 2011/2012 wurde Tom Theisen als Geschäftsführer präsentiert, als neuer Trainer wurde Michael Dämgen vorgestellt. Co-Trainer wurde Ex-Spieler Ewangelos Nessos. Der Kader wurde komplett umgekrempelt. Nur wenige Spieler blieben, u.A Michael Stahl- der absolvierte zwischendurch ein Probetraining in Italien. Einen namhaften Neuzugang gab es bei den Koblenzern auch. Der ehemaliger Brasilianische Nationalspieler Mineiro wechselte ans Deutsche Eck. Mineiro spielte unter anderem für Hertha BSC Berlin und Chelsea London. Da in der Saison 2011/2012 kein Absteiger in der Regionalliga West ausgespielt worden ist, konnte man die Saison als Übergangssaison werten. Die Hinrunde wurde abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz abgeschlossen. In der Rückrunde konnte aber der ein oder andere Sieg eingefahren werden, so dass man die Saison auf Platz 17 beendete. Dämgen blieb auch durch die Saisonpause Trainer bei der TuS, was bei Skepsis bei den Fans führte.
Schängel verstärken sich gut
Für die Saison 2012/2013 ist die TuS nun aber gerüstet. Qualitativ hat man sich gut verstärkt, so kommt z.B Anel Dzaka wieder ans Oberwerth. Damals wechselte Dzaka zum Konkurrenten aus Kaiserslautern. Ebenso wurde Jerome Assauer als neuer Stürmer verpflichtet. Ebenfalls zurückgekehrt ist Torwart Dieter Paucken, der sich nun mit Kadir Yalcin um den Platz im Tor streitet. Phillip Langen, ehemaliger U20 Nationalspieler, Thomas Gentner und Angelo Barletta sind ebenfalls gute Spieler , die im Kader der Schängel spielen. Die neue Saison begann bei Waldhof Mannheim. Im Eröffnungsspiel der neuen Regionalliga Südwest mussten die Schängel beim Aufsteiger ran. Verhältnismäßig viele Zuschauer, gute Stimmung und ein gutes Spiel. In der ersten Halbzeit klar besser, blieb der Torerfolg jedoch aus. Koblenz verliert das Spiel relativ deutlich mit 3:0, was in der Höhe und nach Spielanteilen unverdient ist. Mit dem Kader in dieser Saison soll für die Koblenzer ein einstelliger Tabellenplatz bei rausspringen, so die Zielsetzung des Vereins.
FOTO: Marcel Günther