DFB setzt Chinas U20-Testspiele in der Regionalliga vorerst aus

Die umstrittenen Freundschaftsspiele von Chinas U20-Nationalmannschaft in der Regionalliga Südwest werden bis zum Ende des Jahres ausgesetzt – das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Freitag bekannt.

Proteste als Auslöser

Hintergrund sind die Proteste beim Premierenspiel in Mainz am vergangenen Samstag, als einige Zuschauer Tibet-Fahnen zeigten. Die Chinesen nahmen die Fahnen als Provokation auf und weigerten sich zunächst, weiterzuspielen. Daraufhin musste die Partie rund eine halbe Stunde unterbrochen werden, erst als die Fahnen eingepackt wurden, konnte weitergespielt werden. Da für die kommenden Spiele, etwa am Samstag beim FSV Frankfurt, weitere Proteste angekündigt waren, beschlossen beide Verbände nun, die in diesem Jahr noch ausstehenden Spiele gegen Frankfurt, Hoffenheim II und Worms auf das Jahr 2018 zu verschieben.

DFB will "vernünftige Lösung" finden

"Zum Bedauern aller beteiligten Parteien hat das Projekt nicht die erwartete breite Zustimmung erhalten", heißt es in einer DFB-Mitteilung. Beide Verbände wollen nun im Dialog klären, "wie man das Projekt in naher Zukunft fortsetzen kann." Es sei der feste Wille beider Verbände, "die gegenseitige Verbindung weiter zu stärken", so der DFB weiter. Vizepräsident Ronny Zimmermann erklärte: "Wir bedauern aufrichtig, die Serie verschieben zum müssen, insbesondere wenn man bedenkt, was diese Spiele für die sportliche Entwicklung der chinesischen U20 und auch die mögliche Entwicklung der Regionalliga Südwest bedeutet hätten."

Dennoch erachte man die Verschiebung für zwingend, "denn so schaffen wir ausreichend Zeit, um die neu entstandene Situation in aller Ruhe und Offenheit zu besprechen und um im Sinne des Sports eine vernünftige Lösung zu finden", führt Zimmermann weiter aus. Wie eine solche Lösung aussehen könnte, ist allerdings offen, da sich die Chinesen offenbar nicht mit dem Grundsatz der Meinungsfreiheit in Deutschland arrangieren können.

Proteste gehen wohl weiter

Klar scheint: Trotz der Verschiebung der Partien wird der Protest auch im neuen Jahr weitergehen. So hatte Michael Görner, Präsident des FSV Frankfurt, bereits unter der Woche angekündigt: "Wir weichen keinen Zentimeter von den Grundrechten unserer Demokratie ab, zu denen auch die Meinungsfreiheit gehört. Wenn die Chinesen ein Problem damit haben, müssen sie sich überlegen, ob sie überhaupt noch weitere Freundschaftsspiele in unserem Land bestreiten wollen."

   
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