Regionalliga-Report #3: Zwei Debütanten in der Relegation

Über die beiden Bundesligen berichten die großen Tageszeitungen in ihren Print- und Online-Ausgaben täglich. Die 3. Liga, in der ebenfalls Profifußball gespielt wird, findet dagegen schon etwas weniger Beachtung. Doch spätestens ab der Regionalliga lassen sich nur noch selten ausführliche und spannende Artikel finden. Um diesem Trend ein wenig entgegen zu wirken, berichtet liga3-online.de nun wöchentlich im Rahmen des "Regionalliga-Reports" über Themen und Hintergrund-Geschichten aus der vierten Liga. In der dritten Ausgabe geht es um zwei Klubs, die es in die Relegation zur 3. Liga geschafft habe. Beide Vereine gelten als absolute Neulinge im deutschen Profifußball. 

Zum einen gibt es da die SG Sonnenhof Großaspach. Was nach einem Dorfverein aus der Kreisliga klingt, ist ein 1994 gegründeter Regionalligist, der bereits in den letzten Jahren oftmals Ambitionen für höhere Aufgaben anmeldete. In dieser Saison ist es den Baden-Württembergern endlich gelungen, sich als Meister der Regionalliga Südwest für die Aufstiegs-Relegation gegen einen Vertreter aus dem Norden zu qualifizieren. Für die Aspacher könnte der Gegner entweder die U23 des SV Werder Bremen oder des VfL Wolfsburg sein.

Bundesliga-Profis unterstützten Aspacher Stadionbau

Bei einem Erfolg über eine der beiden Bundesliga-Reserven wäre es der erste Aufstieg in die dritthöchste deutsche Spielklasse für den Fusionsklub perfekt. Dabei blickt der Verein von Präsident Werner Benignus auf keine lange Vergangenheit in der Viertklassigkeit zurück. Erst 2009 stieg die Sportgemeinschaft dorthin auf. Der damalige Coach Jürgen Hartmann wurde zwischenzeitlich vom heutigen RB Leipzig-Trainer Alexander Zorniger ersetzt. Neben Top-Torjäger Tobias Rühle (ehemals Stuttgarter Kickers) kann der aktuelle Trainer Rüdiger Rehm mit Manuel Fischer (unter anderem VfB Stuttgart), Christopher Gäng und Sahr Senesie auf viele Akteure mit höherklassigen Erfahrungen zurückgreifen. Ein Grund für den souveränen ersten Platz in der noch laufenden Spielzeit. Neuzugänge gibt es bei den Aspachern noch nicht zu vermelden, da diese auch abhängig von der Ligazugehörigkeit in der neuen Saison sein dürften. Die sportliche Heimat der SG94 ist die 10.000 Plätze fassende comtech-Arena. Der Umbau des Stadions im Jahr 2009 wurde durch eine Investorengruppe finanziert, der auch Fußballprofis wie Mario Gomez und Aleksandr Hleb angehören. Über 10 Millionen Euro kosteten die Renovierungsarbeiten.

Und zum anderen hat es die TSG Neustrelitz in die Relegation geschafft. Das Team von Thomas Brdaric belegt mit großem Vorsprung den Spitzenrang in der Regionalliga Nordost. Diese Meisterschaft feierten die Neustrelitzer in ihrer erst zweiten Saison in der vierten Liga. Zuvor spielte die TSG jahrelang in der Oberliga. Doch jetzt könnte es für den Verein aus Mecklenburg-Vorpommern sogar noch eine Etage höher gehen. Mainz 05 II oder Kaiserslautern II heißt der Gegner in den Entscheidungsspielen. Dort geht es für die Brdaric-Elf um den möglichen Aufstieg.

Neustrelitz: Ohne große Namen auf dem Vormarsch

Erst am Anfang der Saison übernahm der ehemalige Bundesligaspieler Thomas Brdaric die Mannschaft. Innerhalb kürzester Zeit hat der Coach aber eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt. Auf Verpflichtungen aus höheren Spielklassen hat der Übungsleiter dabei fast komplett verzichtet. So setzt Neustrelitz eher auf die Jugend. Die ältesten Spieler im Kader sind momentan die 27-jährigen Kai Hempel, Christian Schönwälder und Ingo Wunderlich. Aufgrund fehlender Strukturen für den Fußball auf Profiebene stand ein Verzicht auf den Aufstieg sowie ein Abschied Brdarics lange im Raum. Der Verein muss möglicherweise seine Spiele in der 3. Liga im 100 Kilometer entfernten Berlin austragen. Grund dafür ist die Tatsache, dass das Parkstadion der TSG mit 7.000 Plätzen zu klein für die 3. Liga ist. Der Trainer will seinen Vertrag bis 2015 jedenfalls erfüllen.

FOTO:  FU Sportfotografie

 

 

   

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