RL-Reform droht zu platzen: Drittligisten als große Verlierer

Nach der Tagung zur Struktur der Regionalliga ab 2020/21 zwischen den Staffeln Nord, Nordost und Bayern ist klar: Eine Zerschlagung der Nordost-Staffel ist vom Tisch, es soll bei fünf Staffeln bleiben. Stimmt der DFB diesem Vorschlag zu, wären die Vereine der 3. Liga die großen Verlierer. Ein Kommentar.

Zentrale Forderung nicht erfüllt

Bis zum 15. April fordert der DFB einen Lösungsvorschlag für die geplante Regionalliga-Reform, doch ein Ende der Debatten scheint nicht in Sicht. Die Vertreter der Regionalligen Nord, Nordost und Bayern waren sich einig, dass an der aktuellen Struktur nichts geändert werden soll: Eine Aufteilung in vier Staffeln mit jeweils einem festen Aufsteiger unter der Prämisse, dass die Nordost-Staffel aufgelöst wird, lehnten die Vereins- und Verbandsvertreter konsequent ab. Stattdessen soll es weiterhin bei fünf Staffeln bleiben.

Das bedeutet, dass auch künftig vier Klubs aus der 3. Liga absteigen sollen, während aus den fünf bestehenden Regionalligen vier Aufsteiger ermittelt werden. Dabei erhalten die West- und Südwest-Staffel ab 2020/21 dauerhaft einen festen Aufstiegsplatz, die übrigen drei Staffeln müssten ihre beiden Aufsteiger über einen anderen Weg – etwa in Form einer Aufstiegsrunde – ermitteln. Die zentrale Forderung der Drittliga-Vereine, alle Meister müssen direkt aufsteigen, wäre nicht erfüllt.

Drittligisten gingen in Vorleistung

Sollte sich der Deutsche Fußball-Bund auf diesen Vorschlag einlassen, stehen die großen Verlierer neben den ambitionierten Klubs der Nord-, Nordost- und Bayern-Staffel bereits fest: die Drittligisten. Diese zeigten sich bislang als einzige beteiligte Partei kompromissbereit, indem sie einem vierten Absteiger in der 3. Liga vor der Saison zustimmten – allerdings mit der Bedingung, dass es ab der Saison 2020/21 nur noch vier Regionalligen gibt, aus denen alle Meister direkt aufsteigen. Da dies nun wohl nicht der Fall sein wird, sind neue Proteste seitens der Drittliga-Vereine vorprogrammiert. Vor allem auch deswegen, weil nicht alle Absteiger die gleichen Chancen haben, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen.

Aber wie stehen die Chancen, dass der DFB dem Vorschlag zustimmt? Die Vehemenz, mit der sich die Drittligisten wehren könnten, bleibt eine große Unbekannte in der Gleichung – überspitzt gesagt: Die Vereine könnten schließlich behaupten, dass ausgerechnet ihr guter Wille mit dieser Entscheidung ausgenutzt würde. Das Tischtuch zwischen Klubs und DFB wäre zerschnitten, ganz zu Schweigen von der Einstellung vieler Fans gegenüber dem Fußball-Bund. Auf der anderen Seite sind dem DFB wohl weitgehend die Hände gebunden, denn eine Zerschlagung der Nordost-Staffel kann der Verband nicht im Alleingang beschließen. Das Tauziehen um die Regionalliga-Reform geht also weiter.

   

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