Regionalliga: Lok Leipzig für Aufstiegsspiele qualifiziert

Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) hat Lok Leipzig im Rahmen einer Präsidiumssitzung am Freitag über die Quotientenregel zum Meister und Teilnehmer an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga erklärt. Gleichzeitig wurde die Saison wie erwartet abgebrochen.

Altglienicke hat das Nachsehen

Schon Mitte Mai hatte sich der Großteil der Klubs für einen Abbruch der Saison ausgesprochen, dem folgte der NOFV nun. Auch bei der Frage nach dem Meister schloss sich der Verband der mehrheitlichen Meinung der Klubs an und entschied sich dafür, die Quotientenregel (Punkte geteilt durch die Anzahl der Spiele) anzuwenden. Damit ist Lok Leipzig nun Meister und darf in zwei Entscheidungsspielen gegen den Vertreter der Regionalliga West um den Aufstieg in die 3. Liga kämpfen. In der Tabelle sind die Sachsen hinter der VSG Altglienicke zwar nur Zweiter, haben aber bei gleicher Punktzahl ein Spiel weniger absolviert – und weisen somit einen besseren Quotienten auf.

Doch auch wenn aus sportlicher Sicht nun Klarheit herrscht, droht dem NOFV juristischer Ärger. Tabellenführer und Herbstmeister Altglienicke sowie Energie Cottbus (zwei Punkte hinter dem Spitzenduo) werden die Entscheidung des Verbandes wohl nicht hinnehmen und Klage beim Verbandsgericht einreichen. "Bei Anwendung der Quotientenregel werden wir rechtliche Schritte prüfen. Das hat nichts mit Sport zu tun. Wir sind nicht bei der Mathe-Olympiade", hatte VSG-Co-Trainer Torsten Mattuschka gegenüber dem "RBB" zuletzt bereits Protest angekündigt. Und auch die Cottbuser ließen in den vergangenen Tagen erahnen, dass man juristische Schritte vorbereite. Um eine sportliche Entscheidung herbeizuführen, schlugen die Lausitzer zuletzt ein Turnier mit vier Teams um die Meisterschaft auf. Altglienicke hatte ein Finalspiel angeregt. Der NOFV lehnte beide Modelle allerdings ab, die Erfolgsaussichten bei einer Klage dürften eher gering sein.

"Ich hätte kein Verständnis, wenn Cottbus jetzt noch ein Fass aufmacht", sagte Trainer Wolfgang Wolf im MDR. "Es tut mir leid für die Mannschaften, die hinten dran sind. Aber es musste eine Entscheidung getroffen werden. Wir sind glücklich, dass man uns zum Meister ernannt hat." Mitte nächster Woche will der FCL in das Mannschaftstraining einsteigen.

West-Teilnehmer noch offen

Wer aus der Regionalliga West in den Aufstiegsspielen gegen Lok Leipzig antreten wird, entscheidet sich bei einem Verbandstag am 20. Juni. Da die Saison aber ebenfalls vor dem Abbruch steht, hat der SC Verl als Tabellenzweiter die besten Karten, nachdem Tabellenführer SV Rödinghausen keine Lizenz beantragt hatte. Ein von Essen und Oberhausen vorgeschlagenes Turnier um den Relegationsplatz lehnte der Westdeutsche Fußballverband ab.

Ebenfalls noch offen ist, wann die Relegationsspiele stattfinden. Wie der DFB am Freitag mitteilte, sei aber vorgesehen, dass die Aufstiegsrunde in Hin- und Rückspiel sowie auf organisatorischer Grundlage des Hygienekonzepts der 3. Liga durchgeführt wird. Bis zum 22. Juni muss der NOFV den Teilnehmer verbindlich genannt haben – andernfalls verfällt das Aufstiegsrecht.

   

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