RB Leipzig: Die Kickers vor der Brust, die Lizenz im Sinn

RB Leipzig reist am letzten Drittligaspieltag als frisch gebackener Aufsteiger zu den Stuttgarter Kickers. Die Auswärtsfahrt soll eine einzige Party werden. Für die Fans hat der Verein extra einen Sonderzug organisiert, auf dessen Rückfahrt die Mitreise von Spielern und Trainerteam geplant ist. Der Abschluss einer gelungenen Saison soll einen würdigen Rahmen bekommen. Doch obwohl am vergangenen Samstag der sportliche Aufstieg in die 2. Liga perfekt gemacht wurde, ist in der Messestadt von ausgelassener Stimmung derzeit wenig zu spüren. Nachdem die DFL unter der Woche die Berufung von RB Leipzig bezüglich der Lizenzauflagen zurückgewiesen hat, sorgte ein gestern erschienenes Interview von Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz für Aufsehen. In der Leipziger Volkszeitung reagierte der Österreicher mit größtem Unverständnis auf die Auflagen der DFL und schloss sogar ein Aus des frischgebackenen Zweitligaaufsteigers nicht kategorisch aus. Und so rückte die Partie gegen die Stuttgarter Kickers auf der obligatorischen Spieltags-Pressekonferenz erwartungsgemäß in den Hintergrund. Selbst Trainer und Mannschaft schien das Interview des Milliardärs überrascht zu haben. So gaben Alexander Zorniger und Daniel Frahn gleichermaßen zu „geschockt gewesen“ zu sein als sie Mateschitz´Aussagen in der Zeitung gelesen haben.

„Die Sache wird gut ausgehen“

Nach dem bereits feststehenden Aufstieg und dem kurzfristigen Mallorca-Urlaub der Rasenballsportler durfte ohnehin schon an einer konzentrierten Spielvorbereitung der Roten Bullen gezweifelt werden. Die aktuelle Diskussion um die Zweitligalizenz scheint den Fokus noch weiter vom bevorstehenden Auswärtsspiel gelenkt zu haben. Von einer Kaffefahrt nach Stuttgart wollte Daniel Frahn trotzdem nichts wissen und stellte klar: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen – auch das am Samstag“. Durchaus verständlich, geht es für die Sachsen im Fernduell mit dem FC Heidenheim doch noch um die Meisterschaft, die Leipzigs Stürmer als „i-Tüpfelchen der Saison“ bezeichnen würde. Beide Mannschaften stehen aktuell bei 76 Punkten, der FCH hat lediglich das um drei Treffer bessere Torverhältnis und dennoch beste Chancen als Tabellenführer aufzusteigen. Das Heimspiel gegen Unterhaching birgt weitaus weniger Stolpergefahr als das Leipziger Gastspiel bei der drittbesten Rückrundenmannschaft. Unabhängig vom Ausgang der Meisterschaft hat zumindest Dominik Kaiser allen Grund zur Freude. Der ehemalige Hoffenheimer wurde unter der Woche zum „Spieler der Saison“ gewählt und bekommt am Samstag eine Trophäe überreicht. Das letzte Drittligaspiel von RB Leipzig ist auch der letzte Auftritt von Timo Röttger im RBL-Trikot. Der Vertrag des Mittelfeldakteurs läuft am Saisonende aus und wird nicht verlängert. Für die Partie in Stuttgart gab Trainer Zorniger seinem Schützling eine Startelfgarantie als „ein Zeichen der Wertschätzung.“ Am Ende des Mediengesprächs kam der RB-Trainer nochmal zur allgegenwärtigen Lizenzthematik zu sprechen und betonte: „Die Sache wird aber gut ausgehen. Das kann gar nicht anders sein.“ Nun denn.

FOTO: GEPA Pictures

   
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