Rafati: Elfmeter-Pfiffe bei Duisburg gegen Havelse waren falsch

Gleich zweimal zeigte Schiedsrichter Patrick Kessel am Sonntag beim Nachholspiel zwischen dem MSV Duisburg und dem TSV Havelse (3:0) auf den Punkt – je einmal pro Seite. Doch nach Einschätzung von liga3-online.de-Experte Babak Rafati waren beide Entscheidungen falsch.

"Nicht ausreichend für ein Foulspiel"

Den ersten Elfmeter der Partie gab es nach 52 Minuten für den TSV Havelse, als Gästespieler Fynn Lakenmacher im Strafraum gegen Duisburgs Stefan Velkov nach einem leichten Körperkontakt zu Fall kam. "Velkov stößt Lakenmacher leicht in den Rücken, dieser nimmt diesen Kontakt dankend an und lässt sich fallen. Dieses leichte Stoßen ist nicht ausreichend für ein Foulspiel", sagt Rafati im Gespräch mit unserer Redaktion.

"Beim Fußballsport kommt es naturgemäß zum Kontakt im Zweikampf, aber nicht jeder Kontakt ist gleichzeitig ein Foulspiel. Somit ist das vermeintliche Vergehen nicht ursächlich für das Zufallkommen. Man sieht sehr gut, wie der Angreifer abhebt und somit beim Hinfallen etwas nachhilft. Eine Fehlentscheidung, diesen Elfmeter zu pfeifen." Glück für den MSV, dass Yannik Jaeschke den Strafstoß verschossen hat.

MSV profitiert von falschem Pfiff

Nur 13 Zeigerumdrehungen später gab Kessel erneut Elfmeter, dieses Mal für den MSV Duisburg, nachdem Alaar Bakir gegen Tobias Fölster zu Boden gegangen war. "Bei diesem Laufduell im Strafraum läuft Fölster im eigenen Strafraum weiter und macht überhaupt keine Anstalten, seinen Gegenspieler Bakir foulen zu wollen, was er durch seine Körperhaltung und den erhobenen Armen deutlich signalisiert – auch wenn das nur ein Indiz ist und kein verlässlicher Beweis", erklärt Rafati. Es gebe "überhaupt keine aktive Bewegung des Verteidigers, sodass auch in dieser Szene eine Fehlentscheidung vorliegt, einen Elfmeter diesmal auf der Gegenseite zu pfeifen".

Moritz Stoppelkamp war es egal, der MSV-Kapitän brachte den Ball aus elf Metern im Tor unter. Der Treffer zum 2:0 war die Vorentscheidung, nur zwei Minuten später war mit dem 3:0 endgültig alles klar. Ob der Spielverlauf ein anderer gewesen wäre, wenn Kessel beide Elfmeter nicht gegeben hätte? Zumindest haben sich die Fehlentscheidungen gegenseitig aufgehoben, wenngleich der TSV Havelse durch den Fehlschuss nicht davon profitierte.

   

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