Quo vaditis? Zweitliaabsteiger laufen nur hinterher

Bange Blicke bei den drei Zweitligaabsteigern VfL Osnabrück, Rot-Weiß Oberhausen und Arminia Bielefeld. Während an der Tabellenspitze mit Jahn Regensburg, Heidenheim und Preußen Münster drei unerwartet starke Teams stehen, befinden sich die drei ehemaligen Zweitligisten schon wieder da, wo sie die abgelaufene Saison im Bundesliga-Unterhaus beendet haben: im Tabellenkeller.

Schaut man sich die Leistung der drei Teams vom Wochenende an, dürften viele Fans wohl Zweifel haben, dass ihre Clubs da so schnell wieder herauskommen.

Déjà-vu-Erlebnis für Bielefeld

Besonders dramatisch ist die Lage derzeit bei Arminia Bielefeld. Die Ostwestfalen, die gerade erst eine Horrorsaison mit nur 17 Punkten aus 34 Spielen beendet haben und somit als Tabellenletzter sang- und klanglos in die 3. Liga abstiegen sind, mussten am Samstag eine bitteren 5:1-Pleite beim Drittligaaufsteiger Darmstadt 98 hinnehmen. Neben der Tatsache, dass es der jungen Mannschaft noch deutlich an Kreativität im Spiel nach vorne fehlt, so ist auch die mangelnde Disziplin ein großes Problem beim DSC. Sowohl im Spiel gegen Osnabrück (1:1) wie auch gegen Darmstadt erlebten jeweils nur neun Akteure den Schlusspfiff auf dem Spielfeld. Die anderen beiden disqualifizierten sich jeweils im Laufe der Partie durch fahrlässige Unsportlichkeiten. Trainer der Bielefelder, Markus von Ahlen, scheint den Grund für die aktuelle Lage mit nur einem Punkt aus vier Spielen aber zu kennen: "Man spürt die Sorge, dass es so schlecht läuft wie im letzten Jahr. Das macht das Umfeld dünnhäutig und die Arbeit nicht leichter".

"Noch ist nichts in den Brunnen gefallen"

Mit den gleichen Sorgen befasst sich derzeit aber auch Rot-Weiß Oberhausen. Die Mannschaft von Trainer Theo Schneider steht ebenfalls schlecht dar: mit nur einem Tor nach den bisherigen vier Spielen stellen die nicht nur die schwächste Offensive sondern belegen auch den vorletzten Tabellenrang. Während einige Fans in Panik verfallen, will RWO-Präsident Hajo Sommers davon nichts wissen: "Nach dem Augsburg-Spiel herrschte […] eine grenzenlose Euphorie, und der Fan sah sich im Uefa-Cup. Da wischt man sich doch die Augen. Mich wundert’s nicht, dass wir und Bielefeld so schlecht gestartet sind, punktemäßig und jetzt auch spielerisch. Aber, mein Gott! Das war der dritte Spieltag, wir haben noch 35. Da ist noch nichts in den Brunnen gefallen", erklärte er dem Online-Portal "DerWesten".

Schnelles Erfolgserlebnis muss her

Immerhin ein Erfolgserlebnis hatten die Fans des VfL Osnabrück. Nach dem bitteren Abstieg in der Relegation gegen Dynamo Dresden gewannen die Niedersachsen am ersten Spieltag knapp aber verdient mit 1:0 gegen den SV Darmstadt. Das peinliche 1:1-Unentscheiden gegen neun Bielefelder sorgte für den vierten Punkt. Nach vier Spieltagen macht diese Bilanz aber nur Rang 15. Bei den Osnabrücker, die sich durchaus Hoffnungen auf den Aufstieg machen, ist also ebenso wie bei Bielefeld und Oberhausen noch deutlich Luft nach oben. Dennoch stellt sich natürlich die Frage, wie es für beide Teams nun weitergehen kann: Auch wenn die Teams der Absteiger fast vollkommen neu zusammengesetzt worden sind, ist dies sicher keine Ausrede für die zuletzt schwachen Leistungen. Das größte Problem könnte wohl die Psyche sein, denn eine ähnliche Situation wie die jetzige erlebten alle drei Teams schon vergangene Saison. Verständlich, dass die Fans sich in der 3. Liga endlich wieder Erfolgserlebnisse wünschen. Und vielleicht können sie schon am Dienstag und Mittwoch alle Kritiker zum Schweigen bringen. Dann nämlich läuft der fünfte Spieltag und die Karten werden neugemischt.

FOTO: Marvin Wellhausen

 

   
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