Pyro, Platzsturm, Party: So feierte Essen den Aufstieg in die 3. Liga

Rot-Weiss Essen ist wieder da! 15 Jahre nach dem Abstieg aus der 2. Liga sind die Rot-Weißen zurück im Profifußball. Der Jubel kannte am Samstag im Anschluss an den Heimsieg gegen Rot-Weiß Ahlen keine Grenzen. Hier die Bilder und Stimmen.

"Der schlafende Riese ist erwacht"

Um 15:55 Uhr war es amtlich: Weil Preußen Münster beim 2:1 gegen den 1. FC Köln II nicht um drei Tore höher gewann als Essen gegen Ahlen (2:0), kehrt RWE nach 15 Jahren in den Profifußball zurück und schafft im 14. Anlauf endlich die Qualifikation für die 3. Liga – aufgrund einer um drei Treffer besseren Tordifferenz gegenüber dem SCP.

Der Jubel der 16.500 Zuschauer im ausverkauften Stadion an der Hafenstraße kannte keine Grenzen. Binnen Minuten stürmten tausende Fans den Platz, sicherten sich Stücke vom Rasen als Andenken, feierten mit ihren Helden und zündeten Pyrotechnik. "Nie mehr 4. Liga" schallte es durch das weite Rund. Auch die Torpfosten mussten dran glauben. "Unfassbar", wusste Luca Dürholtz so kurz nach dem feststehenden Aufstieg gar nicht wo hin mit sich. "Nach all dem, was die Saison mit sich gebracht hat, da fällt so viel ab. Jetzt wird nur noch gefeiert."

Während die Party auf dem Rasen kein Ende nahm, wurde neben dem leeren Gästeblock ein kleines Podest zur Meisterehrung aufgebaut. Um 16:39 Uhr streckte Kapitän Daniel Heber den Pokal dann in die Höhe. Auf diesen Moment hatte RWE so lange gewartet – jetzt war er endlich da. "Der schlafende Riese ist erwacht", jubelte Geschäftsführer Marcus Uhlig im "RevierSport", ehe er in der Jubeltraube verschwand. Auch Oguzhan Kefkir konnte es noch nicht so recht fassen: "Es waren so viele Hindernisse, die wir überwinden mussten. Wir haben uns immer wieder aufgerappelt, deswegen haben wir diesen Aufstieg umso mehr verdient. Für die Stadt, für die Fans und für den ganzen Verein."

"Das habe ich noch nicht erlebt"

"Ich hab vorher gesagt: So wollte ich das haben vor der Hafenstraße. Und wir haben es gemacht. Endlich 3. Liga und ich habe darauf zwölf Jahre gewartet, der Verein vierzehn. Ich bin einfach nur froh und stolz, dass wir es gepackt haben", so Stürmer Daniel Engelmann, der mit 23 Toren und vier Vorlagen in 37 Spielen großen Anteil am Aufstieg hatte, gegenüber der "WAZ". Durch den Sprung in die 3. Liga hat sich sein auslaufender Vertrag automatisch verlängert. Gleiches gilt für den Arbeitsvertrag von Ex-Coach Christian Neidhart, der vor eineinhalb Wochen entlassen worden war.

Auch von Sportdirektor und Interimstrainer Jörn Nowak fiel einiges ab: "Es ist unglaublich toll, die Leute zu sehen. Tausende … das ist unfassbar. So frenetisch – das habe ich noch nicht erlebt. Ich freue mich einfach für die Leute, dass sie nach so vielen Jahren wieder was zu feiern haben."

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Tausende feiern Aufstieg in der Innenstadt

Ab 17 Uhr leerte sich das Stadion allmählich, die Fans zog es nun in die Innenstadt.

In der Stadtmitte angekommen, ging die Party erst so richtig los.

Auch die obligatorische "Humba" durfte natürlich nicht fehlen.

Erst gegen 22 Uhr leerten sich die zentralen Plätze in der Innenstadt allmählich, die Fans zog es nun in die Kneipen und Restaurants. Dort wurde bis in die frühen Morgenstunden weiter gefeiert, auch die Spieler machten die Nacht zum Tag. Am Sonntag ist ausschlafen angesagt, bevor es für die Aufsteiger am Montag für drei Tage nach Mallorca geht.

Die Polizei zog derweil ein positives Fazit: Abgesehen von "kleinen Scharmützeln" zwischen Fans und der Polizei sei alles friedlich geblieben, wie die Einsatzkräfte mitteilten. Verletzt wurde niemand. Gänsehaut gab es derweil schon vor Anpfiff, als die Fans eine riesige Choreo im Stadion zeigten. "Egal was kommt, wir stehen zu Dir. Nur der RWE" war auf zwei großen Blockfahnen zu lesen. Schon da zeigte sich: Da kommt es Großes auf die 3. Liga zu. Die Bilder nach Spielende bestätigten das.

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