Punktgewinn bei 1860 München: Meppen interpretiert 3G-Regel neu
Der SV Meppen lässt weiter aufhorchen. Durch das achtbare 1:1 beim Aufstiegsanwärter 1860 München festigten die Emsländer ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte und überzeugten dabei einmal mehr durch im Vorjahr oft vermisste Stabilität.
"So zu bestehen, ist nicht selbstverständlich"
"Wir haben unsere eigene 3G-Regel aufgestellt", erklärte Meppens Trainer Rico Schmitt nach dem nicht unbedingt einkalkulierten Punktgewinn seines Teams bei den Löwen in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" den wieder einmal starken Auftritt seines Teams: "Wir waren gierig, gallig, giftig und arbeiten weiter hart an unserer Interpretation dieser Regel." Der bisherige Aufwand dafür lohnt sich. In München machte Schmitts Mannschaft mehr noch als zuvor beim 1:0-Erfolg gegen Schlusslicht und Aufsteiger TSV Havelse deutlich, dass die 0:5-Klatsche in der vorangegangenen Englischen Woche bei Waldhof Mannheim ein Ausrutscher gewesen sein dürfte. "Es ist nicht selbstverständlich, in München so zu bestehen", resümierte Schmitt auch im "MagentaSport"-Interview: "Viele Dinge sind bei uns aufgegangen. Das war ein richtig gutes Spiel."
Auch im Detail fand der 52-Jährige nach den "rassigen Spiel auf Augenhöhe" fast nur lobende Worte: "Das Remis ist absolut gerecht. Wir haben das gefährliche Offensivspiel von 1860 sehr gut in den Griff bekommen. Der Einsatz und das Spiel gegen den Ball passten perfekt", sagte Schmitt und fügte auf der Pressekonferenz mit Blick auf die Gästeführung durch das erste Saisontor des in die Anfangsformation gerückten Angreifers Rene Guder (18.) hinzu: "Wir haben uns den Punkt gegen einen starken Gegner mit unheimlich viel Offensivpower erarbeitet. Nach zehn bis 15 Minuten haben wir mehr Mut gefunden. Wie wir das 1:0 gemacht haben, war Sahne und blitzsauber herausgespielt."
Gegentor als Wasser im Wein: "Sollte nicht passieren“
Seine Freude über den Bonuszähler ließ sich Schmitt durch den Ausgleich der Platzherren in der Schlussphase des ersten Durchgangs auch kaum verderben, auf Kritik an der Entstehung des Gegentreffers mochte der Trainer allerdings auch nicht gänzlich verzichten: "Das war ein Standardtor der Kategorie 'Das passiert', aber es sollte nicht passieren." Die laut Schmitt "erleichterte und zufriedene Stimmung in der Kabine" lässt eine entspannte Vorbereitung der Norddeutschen auf das nächste Ligaspiel am Freitag gegen den nur schleppend in die Saison gestarteten Aufsteiger SC Freiburg II erwarten. In der Form von München winkt Meppen im Falle eines Erfolgs nach der vergangenen Zittersaison sogar ein womöglich dauerhafter Platz in der Verfolgergruppe hinter den Spitzenteams.