Preußen wollen Wehen in der Tabelle überholen

Das Risiko war hoch, doch der kurzfristige und am Ende doch überraschende Wechsel von Gaetano Manno zum Regionalligisten Viktoria Köln scheint beim SC Preußen Münster nicht für Unruhe im Team gesorgt zu haben. Die Adlerträger blicken stattdessen mit der nötigen Gelassenheit und einer gesunden Portion Selbstvertrauen in die Partie gegen den SV Wehen-Wiesbaden (Samstag, 14:00 Uhr, Live-Ticker auf liga3-online.de). Dazu haben sie auch allen Grund: Nach inzwischen sieben ungeschlagenen Ligaspielen in Folge könnten die Preußen mit einem Sieg in der Tabelle an dem SVWW vorbeiziehen.

Es ist noch nicht sehr lange her, da erschien dies eher unrealistisch. Nach dem elften Spieltag lagen zwischen den beiden Teams satte zwölf Punkte, Wehen-Wiesbaden durfte als Tabellenzweiter vom Aufstieg träumen, Münster dagegen stand nur dank des besseren Torverhältnisses nicht auf einem Abstiegsplatz. Inzwischen haben sich die Kräfteverhältnisse verändert: Der SCP liegt zwar weiterhin nur drei Zähler vor Rang 17, konnte sich aber unter Ralf Loose stabilisieren und schielt wieder Richtung einstellige Tabellenplätze, während sich der Blick des kommenden Gegner wohl spätestens seit dem vergangenen Wochenende (0:3 gegen den Halleschen FC) eher nach unten richtet.

Kara darf sich Hoffnungen auf Startelf machen

Wenn es nach Preußens Coach geht, soll sich daran auch nach diesem Wochenende nichts geändert haben. Der 51-Jährige weiß um die gute Chance, sich endgültig von den Abstiegsrängen absetzen zu können. Trotz des eher mauen 0:0 in Erfurt vor einer Woche wird er aber wohl keine Systemumstellung vornehmen und Neuzugang Soufian Benyamina weiter auf der Ersatzbank Platz nehmen lassen. Die hohe Anzahl an Möglichkeiten für die Besetzung der offensiven Dreierreihe hat sich dagegen reduziert. Neben Manno verließ auch Michael Holt die Preußen, der zuletzt verletzte Dennis Grote trainiert zwar seit dieser Woche mit der Mannschaft, ein Startelfeinsatz am Samstag dürfte jedoch noch zu früh kommen. So darf sich Mehmet Kara berechtigte Hoffnungen machen, erstmals seit Ende September wieder in der Startelf zu stehen. Auch in der Innenverteidigung wird Loose eine Änderung vornehmen. Die Rolle des zweiten Innenverteidigers neben Neuzugang Pischorn wird der nach seiner Gelbsperre wieder spielberechtigte Dominik Schmidt übernehmen, Scherder rückt dafür aus der ersten Elf.

Vunguidica und Book fehlen verletzt

Auch beim SV Wehen-Wiesbaden wird es Änderungen geben: Neben den Langzeitverletzten Daniel Döringer und Stephan Gusche werden am Samstag auch weiterhin José Pierre Vunguidica und Martin Röser sowie Nils-Ole Book passen müssen. Letztgenannter zog sich am vergangenen Wochenende beim Spiel gegen Halle eine Muskelverletzung in der Wade zu: „Diese Ausfälle treffen uns hart, aber wir müssen die Situation genauso annehmen wie den Niederschlag gegen Halle und jetzt in Münster alle Kräfte mobilisieren“, so SVWW-Trainer Marc Kienle. Dass dies jedoch kein leichtes Unterfangen wird, ist dem Chefcoach durchaus bewusst: „Die Preußen stellen eine ausgebuffte und clevere Mannschaft mit viel Routine und Erfahrung und vielen abgezockten Profis. Hinzu kommt die lautstarke Kulisse, die ihre Mannschaft immer wieder nach vorne peitscht. Trotzdem werden wir alles versuchen, um nicht mit leeren Händen nach Hause zu fahren.“

Hoffnungen kann sich Kienle bei einem Blick auf die Statistiken machen: Die in der vergangenen Saison noch so heimstarken Preußen boten in dieser Spielzeit bislang überwiegend enttäuschende Auftritte im Preußenstadion ab: Vier Siegen stehen auch vier Niederlagen und bereits 15 Gegentore gegenüber. Dennoch dürften die Münsteraner vor allem dank ihrer starken Form und stabilisierten Defensive als Favorit ins Spiel am Samstag gehen.

 

Voraussichtliche Aufstellungen:

SC Preußen Münster: Masuch – Schöneberg, Schmidt, Pischorn, Hergesell – Truckenbrod, Bischoff – Siegert, Piossek, Kara – Taylor

SV Wehen Wiesbaden: Kolke – Grupp, Wiemann, Herzig, Nandzik – Haas, Mann – Jänicke, Müller, Mintzel – Schnellbacher

 

FOTO: Sven Wundrig

 

   

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