Pokal-Frust beim VfL: "Hätte zur Pause jeden auswechseln können"

Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge ist der VfL Osnabrück durch ein 2:3 gegen den SV Meppen am Mittwochabend auch aus dem Landespokal ausgeschieden. Vor allem der Auftritt während der ersten 45 Minuten hinterließ Fragezeichen.

Scherning wird deutlich

"Egal in welchem Wettbewerb: Wenn wir so spielen wie in der ersten Halbzeit, haben wir keine Chance zu gewinnen. Das war einfach zu wenig Emotion und Bereitschaft." Es waren deutliche Worte, die Trainer Daniel Scherning gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" fand. Und das nicht ohne Grund: Schon nach nicht mal einer halben Stunde lag der VfL durch Gegentreffer von Lukas Krüger (6.) und Christoph Hemlein (25.) mit 0:2 zurück, leistete sich immer wieder Fehler und kam während der ersten 45 Minuten nur einmal gefährlich vor das Meppener Tor. "Ich hätte zur Pause jeden auswechseln können", meinte Scherning. "Deshalb lasse ich nicht zu, dass die drei, die es getroffen hat, die Sündenböcke sind." Gemeint sind Andrew Wooten, Lukas Kunze und Florian Kleinhansl, die zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht mehr auf dem Platz standen.

Die zweite Halbzeit habe dem VfL-Coach zufolge dann gezeigt, "was hier an die Brücke hingehört“. Doch trotz der Chancen "hatten wir es aufgrund der ersten Halbzeit nicht verdient". Marc Heider (48.) und Felix Higl (75.) konnten zweimal verkürzen, doch die Hypothek aus dem ersten Durchgang war zu groß – zumal Steffen Puttkammer zwischenzeitlich auf 3:1 stellte und der VfL mehrere Chancen nicht nutzte. "Wir müssen immer erst Gas geben und hart arbeiten, ehe wir etwas vom Publikum erwarten dürfen", so Scherning.

"Eine Halbzeit reicht nicht"

Auch Heider stellte fest: "Eine Halbzeit reicht nicht, um ein Spiel zu gewinnen. Wir haben zu spät gezeigt, was wir drauf haben, aber die erste Halbzeit war gar nichts. Und das lag nicht nur an denen, die in die erste Elf gekommen sind, sondern an allen." Die Qualität sei vorhanden, "aber wir müssen viel dafür tun, um sie auf den Platz zu bringen. Jeder einzelne muss sich fragen, was er dazu beitragen kann, jeder muss wissen, worum es geht und worauf es ankommt". Sebastian Klaas ergänzte gegenüber dem Vereins-TV: "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen und demnächst von Anfang an da sein." Dabei war es nicht das erste Mal in dieser Saison, dass die Lila-Weißen die erste Halbzeit verschlafen haben. "Ich weiß nicht, ob wir Angst haben, etwas zu verlieren – so richtig kann ich es mir nicht erklären. Daran müssen wir arbeiten."

Sorgen gab es derweil kurzzeitig um Ulrich Bapoh, der unmittelbar vor der Pause nicht mehr weitermachen konnte. Doch wie Teamarzt Thomas Herzig der "NOZ" sagte, sei der 22-Jährige lediglich von Muskelkrämpfen ausgebremst worden. Gut möglich, dass er beim kommenden Auswärtsspiel bei Viktoria Berlin am 15. Oktober schon wieder dabei ist. Dann will der VfL die Serie von drei Pflichtspiel-Niederlagen hintereinander stoppen – und wichtige Punkte sammeln, um am Ende mindestens Vierter zu werden und dadurch trotz des Ausscheidens im Landespokal noch in den lukrativen DFB-Pokal einziehen.

   

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