Pieckenhagen: "Brauchen keinen Feuerwehrmann"

Die erste Baustelle beim F.C. Hansa Rostock ist mit der Verpflichtung von Martin Pieckenhagen als neuen Sportvorstand geschlossen, nun läuft die Suche nach einem neuen Cheftrainer. Dabei hat der 47-Jährige klare Vorstellungen.

"Arbeiten und nicht schnacken"

110 Mal stand Pieckenhagen in der Bundesliga als Torwart zwischen den Pfosten des F.C. Hansa, seit Samstag ist der gebürtige Berliner neuer Manager bei der Kogge und Nachfolger des am Donnerstag freigestellten Markus Thiele. "Ich bin ein zäher Hund und an Sachen, an die man glaubt und von denen man überzeugt ist, die sollte man in seinem Leben immer weiter verfolgen", sagt Pieckenhagen in der "SVZ" über sich und weiß: "Ich muss jetzt abliefern – arbeiten und nicht schnacken."

Seine erste Aufgabe hat es mit der Suche nach einem neuen Cheftrainer direkt in sich. "Es ist wichtig, den richtigen Mann für diese reizvolle Aufgabe zu finden", blickt der 47-Jährige voraus und macht klar: "Wir brauchen keinen Feuerwehrmann, sondern einen Trainer, der sich voll reinhaut, der fleißig ist, Akribie an den Tag legt und alle Ressourcen nutzt, die wir ihm zur Verfügung stellen können." Der neue Hansa-Coach soll zudem giftig sein, seine Ideen vom Fußball haben und verschiedene Systeme spielen lassen.

Hollerbach? "Ein guter Trainer"

Als mögliche Kandidaten auf die Dotchev-Nachfolge werden derzeit vor allem Jens Härtel (zuletzt beim 1. FC Magdeburg), Thomas Doll (zuletzt bei Ferencváros Budapest), Mark Zimmermann (zuletzt bei Carl Zeiss Jena) und Bernd Hollerbach (zuletzt Hamburger SV) gehandelt. "Ich werde viele Gespräche führen und mir unabhängig von anderen ein Bild machen. Dann treffe ich meine Entscheidung und stelle sie meinen Vorstandskollegen vor", kündigt Pieckenhagen an. Hollerbach kennt er unterdessen noch aus gemeinsamen Zeiten beim HSV: "Er ist ein guter Trainer, der erfolgreich gearbeitet hat – gerade in der 3. Liga. Sicherlich ist er einer von vielen Kandidaten, die für Hansa Rostock interessant sein können", lässt sich der 47-Jährige noch nicht in die Karten schauen.

Auch wenn es bereits am Dienstag für zehn Tage ins Trainingslager geht, will sich der neue Hansa-Sportvorstand bei der Suche nach einem Trainer nicht unter Druck setzen: "Es muss am Ende des Tages der richtige Trainer sein und wenn es ein paar Tage länger dauert, dann ist es so." Es werde nicht einfach, "aber ich bin positiv, dass es klappt, den richtigen Mann zu finden."

Dabei bekommt Pieckenhagen freie Hand, wie Vorstandschef Robert Marien ankündigt: "Alles andere wäre verkehrt. Das haben auch die vergangenen Jahre gezeigt. Wenn der Vorstand Sport nach dem Trainer kommt, kann es immer Differenzen geben, sonst ist es schon eine Schicksalsbeziehung. Martin Pieckenhagen muss von dem Trainer überzeugt sein. Dass er zu ihm, der Mannschaft und dem Verein passt. Ein Reinreden wäre verkehrt, aber natürlich haben wir über das Setup gesprochen."

Aufstieg noch nicht abgehakt

Sobald der Dotchev-Nachfolger gefunden ist, will Pieckenhagen eine Bestandsaufnahme der aktuellen sportlichen Situation vornehmen – sein erster Eindruck: "Hier brennt kein Haus. Wir haben 27 Punkte und es sind noch 18 Spiele und damit 54 Punkte zu vergeben." Der Fußball habe gezeigt, dass Unmögliches immer wieder passieren könne. Offenbar hat der 47-Jährige den Aufstieg noch nicht endgültig abgehakt, wenngleich der Rückstand auf den Relegationsplatz bereits zehn Punkte beträgt.

"Die Zusammenstellung der Mannschaft ist gut. Die Arbeit von Pavel Dotchev und Markus Thiele war vernünftig", lobt Pieckenhagen, möchte "jetzt aber nicht zu sehr zurückschauen, sondern herausfinden, wo ihr Herz schlägt. Ich brauche Jungs, die sich für den Verein zerreißen und Gas zu geben." Auch über mögliche Neuzugänge soll in Kürze gesprochen werden. Zunächst hat aber die Trainersuche Priorität.

 

   
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