Philip Türpitz im Interview: "Auf dem Boden bleiben"

Der Chemnitzer FC kann aktuell zu Recht als Durchstarter der noch jungen Drittliga-Saison bezeichnet werden. Mit 14 Punkten stehen die Sachsen derzeit auf Rang drei der Tabelle, haben aber im Vergleich zu den Stuttgarter Kickers und Dynamo Dresden noch eine Partie weniger auf dem Konto. Auch die erste Saisonniederlage bei den Stuttgarter Kickers konnte diesen Höhenflug nur kurzzeitig aufhalten, denn bereits im nächsten Heimspiel sicherten sich die Sachsen gegen Unterhaching erneut den Platz an der Sonne. Neben Anton Fink zeichnete sich Philip Türpitz beim 2:0 gegen die Oberbayern als Torschütze aus, und das bereits zum dritten Mal in dieser Spielzeit. Für den Drittliga-Neuling aus dem schwäbischen Laupheim bei Ulm hätte der Saisonstart nicht besser verlaufen können. Von Trainer Karsten Heine bekam er von Beginn an das Vertrauen für die Startelf geschenkt und seither mausert sich der 23-Jährige auf dieser Position zu einem würdigen Garbuschewski-Vertreter. Im Interview mit liga3-online.de spricht Türpitz über die bisherige Saison und seine Leistungen.

liga3-online.de: Hallo Herr Türpitz, gleich zum Einstieg die Frage: Was überwiegt, der Ärger über die länderspielbedingte Zwangspause, oder die Freude, nach den ersten anstrengenden Wochen in der 3. Liga verschnaufen zu können?

Philip Türpitz: Wir hätten am Wochenende gerne gespielt, schon alleine um den Rhythmus aufrechtzuerhalten und nach dem Erfolg gegen Unterhaching sofort nachlegen zu können. Auf der anderen Seite freut man sich, durch diese außerplanmäßige Pause die Chance zu bekommen, um einen kurzen Abstecher nach Hause machen zu können.

Bevor es in den „Kurzurlaub“ ging, stand noch ein kurzfristig anberaumtes Testspiel bei Hertha BSC (0:2) an. Wie bewerten Sie die Leistung gegen den Bundesligisten?

Unsere Leistung ist durchaus in Ordnung gewesen, denn wir mussten uns unter dem Strich aufgrund zweier unglücklicher Gegentreffer geschlagen geben. Ansonsten war es ein rund herum gelungen Test, der gezeigt hat, dass wir gut mithalten können, wenngleich die Unterschiede zwischen erster und dritter Liga spürbar waren.

Wie einem Bundesligisten erfolgreich beigekommen werden kann, habt ihr zuletzt im DFB-Pokal erfolgreich unter Beweis gestellt. Worin sehen Sie Eure Stärken, wenn es darum geht mit den „Großen“ mitzuhalten?

Ein wichtiger Faktor ist das gefestigte Auftreten sowie das sehr gute Klima innerhalb der Mannschaft. Die Stimmung untereinander ist wirklich super, was sich dann auch auf dem Platz zeigt. Jeder steht für den anderen ein und bügelt den Fehler des Nebenmannes sofort aus. Dieser Zusammenhalt betrifft aber nicht nur die Spieler in der Startelf, sondern jedes Mitglied der Mannschaft und des Trainerstabs.

Bei dieser Einstellung müssen sich auch die Gegner in der 3. Liga auf etwas gefasst machen!  

Wichtig ist es, dass wir trotz der bisherigen Erfolge auf dem Boden bleiben und unsere Leistungen immer realistisch und sachlich einschätzen. Ziel ist und bleibt die 45-Punkte-Marke. Deshalb müssen wir uns in jedem Spiel von neuem für die drei Punkte zerreißen und so weitermachen wie bisher.

Bei Ihren vorherigen Stationen (Stuttgarter Kickers, Schalke II, Sportfreunde Lotte) sind Sie in der Offensive oft als Allrounder zum Zug gekommen. Unter Karsten Heine scheint die rechte Außenbahn Ihr neues Steckenpferd geworden zu sein?

Eigentlich fühle ich mich auf allen Angriffspositionen wohl, doch momentan ist die rechte Seite für den Trainer und für mich selbst die beste Position. Deshalb bin ich auch froh, wenn ich den Trainer in meiner Aufstellung bestätigen kann und das entgegengebrachte Vertrauen zurückgeben kann.

In der noch jungen Saison haben Sie bereits dreimal getroffen. Damit sind Sie auf dem besten Weg, Ihren bisherigen Torrekord aus der RL Süd 10/11 (6 Tore) zu brechen!

Die drei Tore sind für mich selbst eine schöne Sache, viel wichtiger ist aber, dass ich mit jedem einzelnen Treffer der Mannschaft weiterhelfe. Insgesamt ist die aktuelle sportliche Situation eine schöne Momentaufnahme, mehr aber nicht. Ich muss wie jeder andere in jedem Training hart arbeiten und dann im Spiel meinen Beitrag dazu leisten, dass wir die Tabellenführung um keinen Preis einfach herschenken werden.

Vielen Dank für das Interview & weiterhin alles Gute!

 

FOTO: ef-pixx.de

   
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