Pentke: Tut mir für die Mannschaft unendlich leid

Der Chemnitzer FC hat im rassigen Sachsenderby gegen Dynamo Dresden mit 0:1 den Kürzeren gezogen. Als sich die 29.562 Zuschauer im ausverkauften Dresdner Stadion und wahrscheinlich auch ein Großteil des kickenden Personals mit einem torlosen Spielausgang angefreundet hatten, bescherte ein Blackout von CFC-Keeper Philipp Pentke den glücklichen Sieg für Dynamo Dresden. Bei einer Flanke von David Vrzogic unterlief dem Schlussmann fünf Minuten vor Schluss der entscheidende Fehler, den Sylvano Comvalius eiskalt ausnutzte und den Ball per Kopf zur umjubelten Führung in die Maschen lupfte.

Temposcharf und Chancenarm

Von den eigenen Anhängern beflügelt, lieferten sich Chemnitz und Dresden im ersten Ligaderby seit 2004 eine temposcharfe Partie, die Dynamo mit einem Mehr an Spielanteilen leicht dominierte. Gleich zu Beginn der erste Aufreger: Justin Eilers tankt sich durch und trifft aus 12 Metern nur den Außenpfosten. Ein „Hallo Wach“ für die Himmelblauen, denn der CFC arbeitete sich anschließend mehr und mehr in die Partie. Allerdings gelang es Ronny Garbuschewski, der als einzige Änderung in der Startaufstellung zu verzeichnen war, nicht dem Spiel die nötige Offensivprägung zu geben. Wie zuletzt gegen Cottbus und Stuttgart gelang es kaum einmal in die Spitze zu gelangen und innerhalb des Strafraums zum Abschluss zu gelangen. So blieben Schüsse von Philip Türpitz und Anton Fink die einzigen Torannäherungen. Vor allem mit der robusten Spielweise der Dresdner tat sich der CFC äußerst schwer und ließ sich etwas mehr als nötig den Schneid abkaufen. "Wir haben heute ein rassiges, intensives Drittliga-Spiel gesehen. In der ersten Halbzeit sind wir kaum zu Offensivmöglichkeiten gekommen und hatten Glück, dass Dresden nicht schon am Anfang in Führung gegangen ist.", wertete Karsten Heine die ersten 45 Minuten.

CFC schlägt sich selbst   

Er registrierte zudem die fehlende Geradlinigkeit im eigenen Spiel und ließ Marco Kehl-Gómez bereits gegen Ende der ersten Halbzeit intensive Warmmachübungen absolvieren. Kehl-Gómez, für Garbuschewski zunächst auf die Bank rotiert, ersetzte den blassen Reagy Ofosu, um dem Chemnitzer Spiel zusätzliche Durchschlagskraft zu verleihen. Diese Maßnahme fruchtete durchaus, denn in einer vor allem sehr ruppig geführten zweiten Halbzeit verfügte nun der CFC über ein optisches Übergewicht, doch richtig gefährlich sollte es im gegnerischen Strafraum kaum einmal werden, weshalb sich alle auf ein klassisches 0:0 einzustellen begannen. Doch fünf Minuten vor Schluss der Schock: Bei einer Flanke von David Vrzogic verschätzte sich Philipp Pentke kapital und lud Sylvano Comvalius zur Führung ein. "Der Treffer kurz vor Schluss ist natürlich auch unserem Torwart anzukreiden, aber wir wissen, was wir an ihm haben und werden ihn wieder aufrichten", so Heine zur spielentscheidenden Szene. Dem Blackout des Chemnitzers sollte anschließend der Blackout des Dresdners folgen. Nach dem Kopfballlupfer, der die Lattenunterkante touchierte und von dort ins Tor trudelte, entledigte sich Comvalius zunächst seines Trikots, um anschließend auf den Zaun in Richtung eigenen Anhang zu stürmen. Zwei Regelverstöße, die beide mit Gelb bedacht wurden und eine kuriose Gelb-Rote Karte binnen fünf Sekunden nach sich zogen. Heine blieb gar nichts anderes übrig, als alles auf eine Karte zu setzen und mit Sebastian Glasner einen weiteren Stürmer aufzubieten, am Resultat ändern konnte dies allerdings nichts mehr, weshalb Unglücksrabe Philipp Pentke nach dem Spiel sichtlich geknickt wirkte: "Wenn du rauskommst, musst du den Ball haben. So tut es mir unendlich leid für die Mannschaft."

FOTO: ef-pixx.de

   
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